31.01.2015
Ich und mein Mann sollen bei dem Schulausflug meiner
älteren Nichte als Aufsicht dabei sein. Für die komplette Klasse von Teenagern
wurde ein Ferienlager gebucht. Die Idee dahinter ist, die Sportfähigkeiten der
Kinder zu fördern. Was sie im Sportunterricht nicht lernen können, sollen sie
jetzt in den paar Tagen ausprobieren. Auf dem Programm stehen vor allem Tennis
und Golf.
Der, von der Schule gemieteter, Bus bringt uns alle
sicher zu der Ferienanlage. Nach der langen Reise sind wir alle etwas müde,
aber die Kinder lassen sich nichts anmerken. Sie sind voll aufgeregt und freuen
sich auf die paar Tage ohne ihre Eltern. Als wir ankommen stürmen die Teenager
regelrecht die Zimmer. Jeder will sich ein gutes Plätzchen zum Schlafen
aussuchen und es wird besonders drauf geachtet, dass man so weit wie möglich
von den Zimmern der Erwachsenen Begleiter untergebracht ist.
Die Anlage ist nicht groß, das Hauptgebäude hat 2
Stockwerke und zieht sich rund um einen Innenhof mit einem wunderschönen Garten
herum. In zwei Ecken sind die Durchgänge zum Garten eingerichtet und an den
Außenseiten im Süden und Norden zwei große Terrassen, die viel Platz zum
Ausruhen in den Sonnenliegen bieten.
Die Kinder laufen schreiend und aufgeregt herum und
erkunden die Zimmer der anderen. Wir, ich und mein Mann, beziehen ein Zimmer im
Erdgeschoß im Südflügel. Wir haben einen direkten Zugang zu einer der
Terrassen. Als wir unsere Koffer auspacken, machen wir einen kleinen Rundgang
durch die Anlage. Dabei treffen wir an den Anlagenverwalter, der uns willkommen
heißt und erzählt, dass außer uns noch ein Ehepaar mit einem Sohn da ist, um
auf dem Golfplatz für das große Golfturnier in der nächsten Woche übt. Sie sind
so gut wie nie da, also haben wir das ganze Areal praktisch für uns allein.
Am Abend, nach dem Abendessen, machen wir uns mit
dem Sportlehrer und der anderen Aushilfskraft auf die Planung des gesamten
Programms für die nächsten Tage. Die Kinder sollen voll ausgelastet werden, so
dass sie abends nicht die Kraft haben irgendwelchen Schwachsinn anzustellen.
Somit werden am nächsten Tag die Golfplätze in Beschlag genommen und die Kinder
in Gruppen, je nach Erfahrung, verteilt.
Noch vor dem Frühstück möchten wir mit der Golfer
Familie sprechen, damit wir mit den Kindern auf dem Golfplatz dessen
Trainingsplan nicht stören. Ich und Steve gehen zu dem Zimmer der Familie und
klopfen an. Als die Tür aufgeht, traue ich meinen Augen nicht. Mein Freundin
Jimi steht plötzlich vor mir. Sie ist genauso positiv überrascht wie ich. Wir
fallen uns in die Arme und fangen an zu erzählen, wie wir hierhergekommen sind.
Es ist ein wirklich glücklicher Zufall. Sie und ihr Mann sind begeisterte
Golfer und ihr Sohn soll eines Tages ein Profi Golfer werden. Sie sind hier, um
ihn auf das bevorstehende Turnier vorzubereiten.
Mit meiner Freundin haben wir uns schon lange Zeit
nicht mehr gesehen und haben uns wirklich viel zu erzählen. Leider ist momentan
keine Zeit dafür und so verabreden wir uns für den Abend. Ich freue mich
wirklich sehr, dass wir uns getroffen haben.
Der Tag verläuft wie geplant und nach dem Abendessen
bestellen wir mit Steve eine Flasche Rotwein und setzen uns auf die Terrasse.
Meine Freundin und ihr Mann kommen später dazu. Wir genießen die Ruhe, als wir
plötzlich einen Krach aus einem der Nachbarszimmer hören. Ich stehe sofort auf
und mit Steve laufen wir hin. Es ist das
Zimmer der Mädchen und offensichtlich haben sie die Jungs zu Besuch gehabt und
rumgealbert. Dabei ist der große Spiegel auf der Wand zu Bruch gegangen. Jetzt
stehen alle rund herum und begutachten den Schaden. In erstem Moment bin ich
sehr sauer und schreie sie alle an. Nachhinein kann ich denen aber nicht
wirklich böse sein, denn wir sind in ihrem Alter auch nicht anders gewesen…
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen