17.02.2015
Meer, Sonnenschein und eine schöne Urlaubsinsel. Ich
bin vor ein paar Tagen angereist, ich soll hier meine ehemaligen Mitschüler aus
dem Gymnasium treffen. Sie können nicht alle auf einmal kommen. Jeder Tag
bringt eine Überraschung mit. Ich habe ein paar Ausflüge organisiert und wenn
endlich alle da sind, wollen wir eine Abendtour durch die Lokale in der kleinen
Stadt in der Nähe machen. Es wird bestimmt lustig.
Heute machen wir eine ungewöhnliche Erfahrung. Von
so etwas habe ich vorher noch nie gehört oder gelesen. Es ist eine Besonderheit
hier auf der Insel. Es gibt hier die Möglichkeit auf dem einzigen Berg Ski zu
fahren. Bei der strahlenden Sonne und 30° im Schatten wird es bestimmt interessant.
Ich kann es mir gar nicht vorstellen, wie es gehen soll, aber heutzutage ist ja
vieles möglich.
Als wir ankommen, merken wir auf einmal eine
deutliche Temperatur Veränderung. Wie es gemacht wird, habe ich wirklich keine
Ahnung. Die Skipiste können wir schon bei der Ankunft erkennen. Ein wirklich
sehr weißer Schnee liegt überall und ein paar Abenteurer fahren bereits ihre
Runden Ski. Unten bei dem Skilift können wir uns Winterkleidung und die Skiausrüstung
ausleihen. Jeder sucht sich was Passendes aus und dann geht es endlich los. Es
ist ein unbeschreibliches Gefühl. Die Piste ist wie künstlich modelliert und
der Schnee hat auch eine ganz komische Konsistenz. Es macht aber sehr viel
Spaß.
Am Nachmittag werden alle langsam müde und vor allem
hungrig. Wir versammeln an einem kleinen Kiosk unter dem Berg. Dort gibt es
Kleinigkeiten zum Essen und Trinken. Nach dem wir dort bereits ein paar Stunden
rumstehen, wird es ein paar von uns zu kalt und deshalb entscheiden wir uns
zurück zum Hotel zu gehen.
Am nächsten Abend ist es dann soweit und die Tour
durch das Nachtleben der Insel kann beginnen. Genau mit dem Sonnenuntergang
gehen alle Touristen und die Anwohner in die Stadt feiern. Angebote gibt es
mehr als genug. Von einer Bierkneipe, über eine Sportbar und Diskothek bis zur
gehobenen Sternengastronomie. Für jeden Geschmack ist was dabei. Wir wollen
natürlich so viel wie möglich sehen und erleben und entscheiden uns alle Bars
nacheinander zu besuchen.
Irgendwann Mal kommen wir in ein italienisches
Lokal. Es ist eine Kombination aus Kaffeebar und Restaurant. Meine Überraschung
ist groß, als ich an der Theke meinen Freund Aldo entdecke. Ich bin sehr froh
ihn zu sehen und gehe gleich zu ihm. Gerade wenn er mir schildert wie er
hierhergekommen ist, sehe ich seinen Freund kommen. Ich bin nicht gut auf ihn
zu sprechen, seit Jahren sind wir verstritten. Als Aldo bemerkt, dass ich
nervös werde, fragt er mich, ob wir das Kriegsbeil nicht endlich begraben könnten.
Es ist doch schon so viele Jahre
her…
Ich koche innerlich, versuche mich zu beherrschen,
kann aber nicht vergessen, wie mir sein Freund damals weh getan hat. Es war für
mich eine wirklich sehr harte und schwere Zeit. Als er bei uns ist, begrüßt er
mich, als ob nie etwas wäre und setzt sich auf den Barhocker direkt neben Aldo.
Ich halte es nicht aus, verabschiede mich von den beiden und gehe zurück zu
meinen Leuten. Irgendwie bekomme ich aber die Beiden den ganzen Abend nicht aus
dem Kopf.
Als die Nacht langsam zu Tag wird, wollen wir
endlich wieder zum Hotel zurück. Es gibt ein Pendelbus zwischen der Stadt und
den Touristenunterkünften, also warten wir auf einer der Haltestellen.
Plötzlich sehe ich Aldo und seinen Freund auf uns zukommen. Wenn sie da sind,
kommen wir wieder ins Gespräch. In dem Moment gebe ich nach. Sein Freund bringt
mich zum Lachen und ich kann mir ein Grinsen nicht vergreifen. Wir versöhnen
uns wieder und entscheiden uns noch auf einen Drink in die Bar gleich neben der
Bushaltestelle zu gehen. Damit beschließen wir unser Frieden. Trotzallem werde
ich das, was damals passiert ist nie vergessen und immer im Hinterkopf
behalten.
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