04.02.2015
Eine riesige Baustelle und ich mitten drin. Es ist
der Bau eines großen Konzert- und Eventgebäudes für die Stadt. Ich bin eine der
Bauleiter für den Abschnitt, wo später Verkaufsläden und Büros untergebracht
werden. Heute soll die ganze Elektrik gemacht werden, ich laufe durch die
Baustelle und überwache die Arbeiter des Subunternehmers. Unsere Leute sind mit
den Böden beschäftigt. Ein Raum nach dem anderen soll den vorbestellten
Bodenbelag erhalten. Wir sind gut in Zeitplan, so dass in ein paar Monaten der
ganze Komplex pünktlich eröffnet werden kann.
Jetzt ist es soweit. Die feierliche Eröffnung steht
an, viele Prominente und Politiker sind gekommen, um an dieser bedeutenden
Aktion teilzunehmen. Der Bürgermeister hält eine sehr bewegende Rede und danach
im Blitzlicht der Reporter schneidet er zusammen mit dem Bauherrn die große
Schleife durch. Ein symbolischer Akt, der in die Geschichte der Stadt eingehen
soll.
Die Leute, die zur Eröffnung gekommen sind, stürmen
das Gebäude und die Geschäfte innen drin. Viele der Geschäftseigentümer haben
große Nachlässe für ihre Ware annonciert. Vor allem das kleine türkische
Geschäft mit Gold und Edelschmuck. Der Laden ist umgehend so voll, dass die
Sicherheitsleute eingreifen müssen, um etwas Ordnung reinzubringen und
Übersicht zu beschaffen. Irgendwann mal treffe ich den Ladenbesitzer draußen
auf dem Flur. Er sieht sehr erschöpft aus. Kein Wunder bei dem Andrang.
Ein paar Tage später treffe ich ihn erneut. Diesmal
hat er ein Problem mit seinem Computer und der Software. Sie arbeitet nicht so
wie sie soll. Ich biete ihn an, mir das anzuschauen. Er führt mich in den
Hinterraum des Ladens und zeigt mir, was das Problem ist. Es ist eine Formel in
dem Buchhaltungsprogramm, die nicht richtig funktioniert. Ich setze mich am
Abend dran und entwerfe eine neue Formel, die in das Programm integriert werden
kann. Am nächsten Tag präsentiere ich das Ergebnis dem Chef und er ist sehr
zufrieden. Dann bittet er mich noch um ein Gefallen. Er weiß, ich habe früher
für einen Rechtsanwalt gearbeitet. Mit seinem Mietvertrag stimmt etwas nicht.
Ich soll es für ihn durchchecken lassen. Da ich den Anwalt gut kenne, macht er es
mir um sonst. Es war wirklich ein kleiner Absatz drin, der zu großen Kosten des
Ladenbesitzers führen würde. Dies ist jetzt behoben.
Ein paar Monate später findet ein großer Opernbaal
in dem Eventzentrum. Ich bin natürlich auch dabei. Es sind viele Gäste gekommen
und die Veranstaltung ist voll ausverkauft. Ich bleibe bis zum Schluss. Nachdem
schon fast alle nach Hause gegangen sind, will ich mich auch auf den Weg
machen. Ich laufe zu der Tiefgarage und will in mein Auto einsteigen. Plötzlich
spüre ich einen Druck in der Magengegend und kriege unerträgliche Krämpfe. Ich
muss umgehend eine Toilette finden.
So schnell wie möglich laufe ich ein Stockwerk höher
und überlege was mir solche Schmerzen verursachen könnte. Es muss das Öl in dem
Salat gewesen sein. Es hat schon etwas komisch geschmeckt, ich habe mir aber nichts
dabei gedacht. Endlich auf dem stillen Örtchen, wenn ich gerade die Hose
aufmachen will, passiert es. Alles landet in meiner Hose. Ups! Ich ziehe mir die
Hose aus und versuche mit dem Toilettenpapier einiger Maßen alles sauber zu
kriegen. Leider geht es nicht so einfach wie gedacht. Irgendwann mal geht auch
das Papier aus und ich fange an zu realisieren, dass dies nicht die Lösung ist.
Ich überlege, wie ich jetzt nach Hause kommen soll.
Der erste Gedanke ist, so nackt wie ich bin zum Wagen zu kommen, die Sachen ins
Auto zu legen und loszufahren. Allerdings muss ich dann von dem Parkplatz vor
meinem Haus ein gutes Stück zu Fuß laufen. Was wenn mich dann jemand sieht?
Irgendwie stecke ich ganz schön in der Klemme! Letztendlich entscheide ich mich,
hier zu bleiben, die Sachen zu waschen und abzuwarten, bis sie ganz trocken
sind. Es wird schon eine Weile dauern und ich bin mir dessen bewusst, dass es
auch die ganze Nacht dauern kann. Da muss ich aber durch, um mir peinliche
Begegnungen zu ersparen…
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