29.01.2015
Vor einiger Zeit habe ich einen jungen Mann
kennengelernt. Von Anfang an waren wir uns sehr sympathisch und auf einer
Wellenlänge. Zwei vertraute Seelen, würde man sagen. Nach und nach haben wir
uns ineinander verliebt. Leider ist er immer noch in einer Beziehung und seine
Freundin ist eine sehr eifersüchtige Person. Sie lässt ihm keinen Freiraum und
überwacht ihn auf Schritt und Tritt. Zum Glück arbeiten wir mit ihm zusammen in
einer Firma, so ist es nicht ganz so auffällig, wenn ich ihn jeden Morgen zur
Arbeit abhole. Seine Freundin hat auch mittlerweile Vertrauen zu mir aufgebaut.
Es ist eine sehr schwere Situation für mich. Ich
versuche mich zurück zu halten, aber mit jedem Tag wird es immer schlimmer
meine Gefühle zu verbergen. Dann kommt es auch noch dazu, dass wir beide
gekündigt werden. Mein Freund hat aber Angst es seiner Freundin zu erzählen.
Ich weiß nicht genau, was da läuft, aber sie muss ihn irgendwie in der Hand
haben, dass er sich von ihr nicht trennen kann. Und so komme ich ihn jeden Tag,
wie gewohnt, abholen, dass sie denkt, wir fahren zur Arbeit. Stattdessen
verbringen wir die Tage an einem nahe gelegenem Strand, genießen die
Zweisamkeit und überlegen, wie wir aus dieser Situation rauskommen können.
Irgendwann Mal beschließen wir, dass wir
durchbrennen werden. Ein Haken ist allerdings dabei. Wir brauchen Startkapital,
um ein neues Leben anzufangen. Da kommt uns die Idee mit einem Banküberfall.
Ein Bekannter von mir, Aldo, zu dem ich volles Vertrauen habe, arbeitet in
einer kleinen Bankfiliale in der Stadt. Er kann uns Insider Tipps geben und
dafür sorgen, dass alles glatt läuft. Zusammen mit ihm entwerfen wir einen
Plan.
An einem Tag ist es dann soweit. Am Vormittag sollen
in der Bank nur ein paar Angestellte sein und kaum Publikumsverkehr, da in der
Filiale eine Schulung für die Angestellten stattfinden soll. Von meinem
Bekannten werden wir in die Bank rein gelassen, so dass es keiner mitkriegt. Alle Filialen Mitarbeiter sind in
einem der hinteren Räume versammelt. Wenn die Schulung anfängt, geht Aldo nach
hinten, um die Tür des Schulungsraumes zu bewachen und dafür zu sorgen, dass
Niemand den vorderen Schalterraum betritt.
In der Zwischenzeit machen wir uns dran, die Kasse
auszuräumen. Wir nehmen das ganze Bargeld mit, stecken es in einen großen Sack
und wollen so schnell wie möglich wieder verschwinden. Bevor wir die Bank aber
verlassen, will ich mich bei Aldo für seine Hilfe bedanken und mich von ihm
verabschieden. Ich weiß ja nicht, wann ich ihn das nächste Mal sehen werde. Ich
laufe also kurz nach hinten. Als ich gerade gehen will, kommen alle aus dem
Schulungsraum raus, es ist eine kurze Pause angesagt. Jetzt kriege ich es mit
Angst zu tun, dass wir entlarvt werden. Ich werde nervös und weiß in dem Moment
nicht, was ich tun soll. Natürlich wundern sich die Mitarbeiter was ich dort
tue und wer ich bin. Irgendwann mal halte ich es nicht mehr aus, nehme eine
Waffe, die wir uns am Tag vorher besorgt haben, raus und halte sie in die Luft.
Alle legen sich sofort auf den Boden und warten, was passiert. Ich will
natürlich niemanden verletzen und erkläre kurz die ganze Situation. Ich
entschuldige mich bei den Mitarbeitern, dass ich denen solche
Unannehmlichkeiten bereite und weise sie an uns in aller Ruhe wegfahren zu
lassen. Dann verlasse ich die Bank und laufe zu unserem „Fluchtwagen“. Es ist
ein Chevy aus den 50-Jahren, ein wirklicher Monsterwagen.
Mein Freund sitzt schon ungeduldig am Steuer, der
Motor läuft und als ich einsteige, fährt er auch sofort los. Mit einem
Reifenquietschen verlassen wir die Stadt und lassen alles hinter uns. Wir
fühlen uns sehr glücklich und freuen uns drauf unser neues Leben anzufangen.
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