09.02.2015
Ein Urlaub auf einer kleinen chinesischen Insel.
Diesmal bin ich alleine unterwegs. Mein Zimmer teile ich mir mit einem Mädchen,
das ich hier kennengelernt habe. Sie kommt auch aus Deutschland und studiert
Medizin. Diese Reise hat sie bei einem Ausschreiben im Radio gewonnen.
Zusammen verbringen wir viel Zeit am Strand. Wir
genießen die Ruhe und beobachten die jungen Männer wie sie Jet-Ski fahren und
mit den Fallschirmen rumfliegen. Einer von denen hat es meiner Zimmergenossin
angetan. Immer wenn er vorbei geht, ist sie hin und weg. Natürlich entgeht ihm
das nicht und eines Tages setzt er sich zu uns hin und die beiden kommen ins
Gespräch.
Er ist einer der Animatoren, die abends für die
Gäste das Programm aktiv gestalten. Meine Freundin ist sehr glücklich, dass sie
jetzt mit ihm zusammen ist und mittlerweile hat sie sich bis ins beiden Ohren
in ihn verliebt. Irgendwie halte ich nicht viel von solchen „Urlaubslieben“ und
weiß ganz genau, dass sie nicht lange halten. Und ich soll auch Recht behalten.
Nach zwei Wochen von wunderschönem und erholsamem
Urlaub, kommt der Tag der Abreise. Ich bin gerade am Koffer packen, wenn meine
Mitbewohnerin voller Tränen ins Zimmer stürmt. Ich nehme sie sofort in den Arm
und versuche sie zu trösten. Sie erzählt mir, dass ihr Freund, der Animateur,
mit ihr Schluss gemacht hat. Sie kann es sich nicht erklären, sie waren doch so
glücklich zusammen.
Am Nachmittag legt unser Schiff an und nachdem die
neuen Gäste ausgestiegen sind, borden wir ein. Ich und meine Freundin nehmen
uns wieder eine Kabine zusammen und nachdem wir unsere Koffer dort
untergebracht haben, gehen wir aufs Deck. Wir schauen zu, wie das Schiff langsam
die Motoren startet und die Schiffsmitarbeiter die Seile losbinden und wie der
Anker hochgefahren wird. Plötzlich schreit das Mädchen auf und bricht wieder in
Tränen aus. Ich schaue in die Richtung wohin sie zeigt und sehe den jungen
Animateur wie er schon mit einem anderen Mädchen rumflirtet. Es ist wirklich
eine Schande.
Wieder zu Hause, geht das Leben wieder weiter und
der Alltag nimmt seinen Lauf. Eines Abends sitze ich gemütlich auf dem Sofa und
schaue die Nachrichten im Fernsehen an. Plötzlich erscheint ein Bild von der
chinesischen Insel, wo ich gerade in Urlaub war. Es heißt, es gab dort viele
Unruhen und eine politische Revolution. Die Bewohner möchten eine Trennung von
China und einen eigenen Staat gründen.
Ein deutscher Politiker spricht dann in einer
speziellen Sendung über die Gesamtsituation auf der kleinen Insel. Er zählt die
Möglichkeiten auf, die die Bewohner haben und deren Chance auf ein glückliches
Ausgang des Trennungsversuches. Anschließend hält er eine Präsentation, in der
er die neue Staatsform und einen neuen
Namen für den jungen Staat vorschlägt. Etwas ungewöhnlich, finde ich.
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