27.01.2015
Es ist wieder ein Jahr vergangen und mein Mann
bereitet sich auf seinen Angelausflug mit ein paar Freunden. Es ist schon zu
einem Ritual geworden. Eine Woche ungestörter Urlaub in der Natur, am See, ohne
Zivilisation, Stress und tagtäglichen Problemen. Einfach abspannen und die Ruhe
genießen.
Wie immer sollen die Freunde von Steve, John und Steph,
mitkommen. Die beiden sind jedes Mal dabei und bei der Tradition soll es auch dabei
bleiben. Eigentlich wollte mein Mann den Steph nicht einladen, da die beiden verstritten
sind, letztendlich hat Steve aber entschieden ihn doch mitzunehmen, schon wegen
seinem guten Freund John. Außerdem sollen diesmal auch ich, meine Freundin Jana
und unser guter Freund Peter aus der Slowakei, mitfahren. Der einzige, der
nicht kommt, ist unser Bekannter, Julius. Er konnte es, wegen seiner
Schichtarbeit in der Klinik, nicht einrichten.
Früh morgens fahren wir Richtung Frankreich. Der
Privatsee ist komplett für uns reserviert, die Eigentümerin ist ja in den
Jahren eine gute Bekannte geworden und freut sich schon auf unsere Ankunft. Der
See liegt mitten im Wald, weit weg von der nächsten Stadt und Zivilisation.
Wir werden von einem schönen Sonnenschein begrüßt
und fühlen uns richtig wohl. Die Zelte werden ausgepackt und aufgestellt. Ich
und Jana machen uns auf die Suche nach geeigneten Holzstücken für die
Feuerstätte, um uns ein warmes Mittagessen vorzubereiten. Die Jungs stellen
ihre Angelrouten schon mal raus und setzen die Köder auf.
Am Abend sitzen wir am Lagerfeuer und unterhalten
uns bei einem Gläschen Wein. Steph sitzt ein paar Meter weiter, keiner will mit
ihm ein Wort wechseln. Unser Hund Leon läuft rund um und erkundigt die Gegend.
Plötzlich beachte ich, dass er am Kopf eine kleine Wunde hat. Sie ist zwar
klein, blutet aber sehr stark. Steve versucht die Blutung mit einem Büschel vom
Gras zu stoppen. Für ein paar Sekunden hilft es auch, dann kommt das Blut aber
wieder durch. Letztendlich fällt die Entscheidung einen Tierarzt aufzusuchen.
Steve steigt mit Leon ins Auto und fährt auch sofort los.
Nachdem er weggefahren ist, kommt mein Freund Peter
mit zu mir. Ganz feierlich gratuliert er mir zum Geburtstag und übergibt mir
einen Umschlag. Ich bin etwas überrascht, da mein Geburtstag schon etwas zurück
liegt. Peter kommt auch schnell mit einer Erklärung, wieso er mir das Geschenk
so spät gibt. Damals konnten wir uns persönlich nicht sehen und außerdem konnte
er die „Überraschung“ erst jetzt besorgen. Ich mache den Umschlag auf und nehme
ein paar Eintrittskarten für das Konzert der Gruppe „Xing-Xing“ heraus. Die
Überraschung ist ihm wirklich gelungen. Der einzige Haken dabei ist, dass die
Veranstaltung schon in zwei Tagen ist.
Da ich das Konzert nicht verpassen will, fliege ich
gleich am nächsten Tag nach Paris. Dort nehme ich mir ein Zimmer in einem Hotel
in der Nähe der Konzerthalle. Das Hotel ist voll ausgebucht, ich habe Glück ein
letztes Zimmer zu bekommen. Es sind viele Japaner da, die zu einer großen Messe
gekommen sind. Mit ein paar von denen komme ich auch ins Gespräch. Es sind sehr
nette Leute und ich muss sagen, sehr intelligent und weise.
Nach den aufregenden Tagen in Paris und dem
einmaligen Konzerterlebnis kehre ich zurück zu unserem Angellager in der
Provinz. Leider ist Peter inzwischen krank geworden. Als er mir erzählt, was
ihm fehlt und welche Symptome er hat, muss ich sofort an die Japaner denken.
Zum Glück haben wir die Telefonnummern getauscht und so rufe ich sie gleich an.
Es gelingt mir über sie für meinen Freund einen sehr guten Arzt zu besorgen,
der bereit ist umgehend eine Massage für Peter zu organisieren.
Letztendlich ist alles gut ausgegangen und nach ein
paar Tagen fühlt sich Peter wie neu geboren. Er kann es mir nicht genug danken,
sowie ich meinen neuen japanischen Freunden.
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