08.02.2015
Ein großer Garten und ein kleines Häuschen mitten
drin. Der Hauseigentümer ist ein alter Herr und er vermietet praktisch das
ganze Haus. Er selbst lebt in einem kleinen Zimmer und den Rest des Hauses
stellt er den Mietern zur Verfügung. Ich und Anna nehmen uns jede ein Zimmer.
Wir studieren und die Uni ist direkt um die Ecke.
Eines Tages zieht noch eine ältere Dame ein. Da alle
anderen Räume bereits voll besetzt sind, wird sie in dem Zimmer des Vermieters
untergebracht. Seitdem ist im Haus die Hölle los. Der Herr ist immer nervöser
und voll gereizt. Heute regt er sich voll über unsere Schuhe auf. Wie können
wir mit Anna so viele Paare haben und wieso liegen sie im Flur überall herum?
Komisch, dass es ihn bis heute nie gestört hat. Um unsere Ruhe zu haben, räumen
wir die Schuhe, ohne ein Wort zu sagen, weg.
Wie wir später erfahren, verdient die alte Dame als
Babysitter etwas zu ihrer Rente dazu. Sie ist aber nicht nur so ein Babysitter!
Sie betreibt regelrecht ein „Kindergarten“. Jeden Tag sind dort mehrere Kinder,
die im Garten spielen und ziemlich laut sind. Sie hat immer alle Hände zu tun,
um sie im Griff zu behalten. Da ich und Anna tagsüber sowieso in der Uni sind,
kriegen wir davon nicht viel mit.
Eines Tages haben wir aber frei und kriegen die
Möglichkeit das ganze Theater zu beobachten. Irgendwie tut mir die alte Dame
leid und ich versuche ihr zu helfen. Am Nachmittag kommen dann die Mütter die
Kinder abholen. Es ist eine große Überraschung, wenn ich erst die Rihanna, dann
Cyndi Lauper und zum Schluss auch noch Pink kommen sehe. Erst jetzt begreife
ich, dass hier ein „Prominenter Kindergarten“ betrieben wird. Eigentlich finde
ich es Klasse, bis ich erfahre, welche anderen Probleme damit zusammenhängen.

Seit dieser Erfahrung wechselt der Kindergarten
regelmäßig seinen Standort, damit solche Verbrecher nicht wissen, wo sich die
Prominenten Kinder gerade aufhalten. Es ist nicht ganz einfach immer alles
geheim zu halten. Auf jeden Fall ist es kein einfaches und leichtes Unterfangen
und die alte Dame bewundere ich dafür.
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