Mein Traumtagebuch

Samstag, 14. Februar 2015

Der Prominente Kindergarten



08.02.2015

Ein großer Garten und ein kleines Häuschen mitten drin. Der Hauseigentümer ist ein alter Herr und er vermietet praktisch das ganze Haus. Er selbst lebt in einem kleinen Zimmer und den Rest des Hauses stellt er den Mietern zur Verfügung. Ich und Anna nehmen uns jede ein Zimmer. Wir studieren und die Uni ist direkt um die Ecke.

Eines Tages zieht noch eine ältere Dame ein. Da alle anderen Räume bereits voll besetzt sind, wird sie in dem Zimmer des Vermieters untergebracht. Seitdem ist im Haus die Hölle los. Der Herr ist immer nervöser und voll gereizt. Heute regt er sich voll über unsere Schuhe auf. Wie können wir mit Anna so viele Paare haben und wieso liegen sie im Flur überall herum? Komisch, dass es ihn bis heute nie gestört hat. Um unsere Ruhe zu haben, räumen wir die Schuhe, ohne ein Wort zu sagen, weg.

Wie wir später erfahren, verdient die alte Dame als Babysitter etwas zu ihrer Rente dazu. Sie ist aber nicht nur so ein Babysitter! Sie betreibt regelrecht ein „Kindergarten“. Jeden Tag sind dort mehrere Kinder, die im Garten spielen und ziemlich laut sind. Sie hat immer alle Hände zu tun, um sie im Griff zu behalten. Da ich und Anna tagsüber sowieso in der Uni sind, kriegen wir davon nicht viel mit.

Eines Tages haben wir aber frei und kriegen die Möglichkeit das ganze Theater zu beobachten. Irgendwie tut mir die alte Dame leid und ich versuche ihr zu helfen. Am Nachmittag kommen dann die Mütter die Kinder abholen. Es ist eine große Überraschung, wenn ich erst die Rihanna, dann Cyndi Lauper und zum Schluss auch noch Pink kommen sehe. Erst jetzt begreife ich, dass hier ein „Prominenter Kindergarten“ betrieben wird. Eigentlich finde ich es Klasse, bis ich erfahre, welche anderen Probleme damit zusammenhängen.

Die alte Dame erzählt mir später bei einer Tasse Kaffee, dass sie auch schon einen Fall gehabt hat, wo ein kleines Mädchen fast ermordet wurde. Eine Frau, ganz in Rot gekleidet, hat es eines Nachmittags abholen wollen, unter dem Vorwand eines Unglücks in der Familie. Natürlich müssen solche Behauptungen erst einmal von anderen Familienmitgliedern bestätigt werden. Während die alte Dame die Eltern angerufen hat, wurde das kleine Mädchen von der Frau in Rot entführt. Sie sollte getötet werden, wenn nicht ein Lösegeld bezahlt wird. Zum Glück hat das kleine Mädchen so laut geschrien, dass die Nachbarn aufmerksam geworden sind und sie befreien konnten.

Seit dieser Erfahrung wechselt der Kindergarten regelmäßig seinen Standort, damit solche Verbrecher nicht wissen, wo sich die Prominenten Kinder gerade aufhalten. Es ist nicht ganz einfach immer alles geheim zu halten. Auf jeden Fall ist es kein einfaches und leichtes Unterfangen und die alte Dame bewundere ich dafür.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen