Mein Traumtagebuch

Samstag, 21. Februar 2015

Mein Bekannter und sein Autounfall



15.02.2015

Ich wohne wieder bei meiner Mutter. Eines Abends komme ich nach Hause und kaum betrete ich die Wohnung, schreit mich meine Mutter an, wo ich gewesen bin, ob ich nicht weiß wie spät es ist und ob ich nicht anrufen kann, wo ich bin. Ich bleibe wie versteinert stehen und verstehe nicht ganz, was hier passiert.

Erst wenn sich meine Mutter etwas abregt und beruhigt, kommt sie mit der Sprache raus. Es ist nicht nur so, dass sie mit mir schimpft… Sie erzählt mir, dass schon seit Stunden ein Bekannter auf mich wartet. Er ist am Nachmittag gekommen und sie weiß nicht mehr wie sie ihn beschäftigen soll. Sie musste sich die ganze Zeit um ihn kümmern und konnte nichts anderes machen.

Ich gehe in mein Zimmer und auf dem Bett sehe ich einen sehr guten Bekannten von mir liegen. Natürlich freue ich mich ihn zu sehen und in der ganzen Aufregung bemerke ich gar nicht, dass er sich kaum bewegt. Ich bitte ihn noch etwas Geduld zu haben, ich möchte mir nur schnell eine Tasse Tee in der Küche holen.

Es dauert nicht lange und ich kehre in mein Zimmer zurück. Erst jetzt realisiere ich wirklich, dass er immer noch regungslos da liegt. Als ich näher komme, frage ich, was los wäre. Er fängt an zu erzählen und ich setze mich zu ihm hin. So von der Seite kann ich dann erkennen, dass sein Kopf nach hinten komplett offen ist. Ich erschrecke mich in dem Moment, versuche mir aber nichts anmerken zu lassen.

Wie er über einem schlimmen Autounfall und seinem langen Aufenthalt im Krankenhaus erzählt, beobachte ich ihn. Seinen Kopf kann er offensichtlich gar nicht bewegen. Von vorne sieht alles ganz normal aus, hinter den Ohren fehlt aber die Hälfte der Schädelhülle. Stattdessen hat er am Kopf eine Art Metallkonstruktion angeschraubt, die verhindert, dass beim Liegen sein Gehirn den Untergrund berührt. Während er spricht, kann ich sogar die Bewegung des Gehirns wahrnehmen und ab und zu mal kleine Stromschläge beobachten. Sobald er aufhört, rührt sich nichts mehr. Es ist schon ein interessantes Anblick.

Irgendwann mal werde ich dann neugierig und frage, was er hier eigentlich tut. Erst einmal sagt er, dass er ein paar Äpfel aus seinem Garten gebracht hat. Dann kommt er aber mit der Sprache raus. Natürlich war es nur ein Vorwand. Er wollte mich sehen und mich um Hilfe bitten. Er möchte ein paar Tage bei mir bleiben. Auf seine Frau ist er nicht gut zu sprechen. Seit dem Unfall macht sie ihm das Leben zur Hölle. Sie beschimpft ihn ständig, macht ihm Vorwürfe wegen dem, was passiert ist und  lässt ihn den ganzen Tag nicht in Ruhe. Außerdem hat er den Eindruck, dass sie ihn nicht nur hasst, sondern sich von ihm auch ekelt.

Natürlich habe ich nichts dagegen, er kann hier bleiben so lange er braucht. Ich muss nur meiner Mutter Bescheid sagen.

Am nächsten Tag kommt überraschender Weise seine Frau zu Besuch. Als ich die Tür aufmache, sehe ich eine kleine traurige Frau, die mit einer ganz leisen Stimme nach ihrem Mann fragt. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass dies die Furie sein soll, die mein Bekannter ein Tag vorher beschrieben hat. Ich lasse sie rein und führe sie direkt in mein Zimmer. Sie setzt sich aufs Bett zu ihrem Mann und entschuldigt sich bei ihm. Ich mache dann die Tür zu und lasse die beiden sich auszusprechen. Ich glaube sie sind auf dem guten Weg der Versöhnung.

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