12.02.2015
Offenbach am Main. Meine Freundin Anna hat mich vor
ein paar Tagen angerufen, dass meine alte Wohnung wieder frei und zu vermieten
ist. Es war meine erste eigene Wohnung und ich habe sie wirklich geliebt. Als
ich damals ausgezogen bin, hat es mir fast das Herz gebrochen.
Momentan bin ich auf der Suche nach neuer Arbeit und
dies wäre die Gelegenheit für einen kompletten Neuanfang. Ich fahre also nach
Offenbach und will es mir selbst anschauen. Mit Anna rufen wir den Vermieter an
und machen einen Termin aus. Ich bin schon sehr gespannt meine alte Wohnung zu
sehen.
Als der Tag endlich da ist, kann Anna leider nicht
mitkommen. Ich gehe also alleine hin und klingle an dem Eingangstor. Der Summer
erklingt und ich betrete den schmalen Durchgang unter dem Haus, der von der
Straßenseite zu dem Innenhof mit einem kleinen Garten führt. Von der
Gartenseite gibt es noch eine Hauseingangstür. Ich betrete das Treppenhaus, gehe die paar
Stufen in das erhöhte Erdgeschoss hoch und klopfe an die Tür. Ein junger Mann
macht mir auf. Erst später erfahre ich, dass der alte Vermieter inzwischen
gestorben ist und dies sein Sohn ist, der die ganze Verwaltung jetzt übernommen
hat.
Er führt mich durch die ganze Wohnung und ich
schwebe in Erinnerungen. Am Ende der Besichtigung machen wir einen neuen Termin
für die Vertragsunterzeichnung aus. Ich will meine alte Wohnung natürlich
haben, egal, was ist.
Ein paar Tage später ziehe ich auch schon ein. Meine
Freundin Anna und ihr Mann helfen mir beim Umzug und der Neueinrichtung. Ich
bin sehr glücklich wieder hier zu sein. Wenn alles endlich fertig und Anna weg ist, bringe ich den letzten
Müllsack raus und gehe ein wenig in den Garten, um ein wenig frische Luft zu
schnappen. In dem Hausdurchgang treffe ich den Nachbar. Er spielt mit seinem
kleinen Sohn Basketball. Erst jetzt habe ich den Basketballkorb an der Wand
bemerkt. Wir kennen uns noch vom Früher
und ich bin etwas verwundert, dass er hier immer noch wohnt. Natürlich kommen
wir ins Gespräch und er erzählt mir etwas von einem Schlüssel zu dem kleinen
Dachboden in meiner Wohnung.
Ich werde neugierig und besorge mir von dem
Vermieter den Schlüssel. An einem Sonntagnachmittag wage ich mich endlich den
Dachboden zu betreten. Ich mache die Tür auf und steige die kleine Leiter hoch.
Es ist ein Dachboden, wie jeder anderer, ein Satteldach, die Holzbalken und ein
paar Dachfenster. Allerdings kommt kein Licht rein. Das macht mich etwas stutzig.
Ich weiß, draußen ist es Sommer und die Sonne scheint, hier ist es aber sehr
dunkel und stickig.
Ich gehe zu einer der Dachluken und mache sie auf.
Als ich mein Kopf raus stecke, sehe ich einen dunklen Raum und rund um eine Art
Außenhülle aus Metall. Es ist wie ein Haus im Haus. Ich steige aufs Dach von
meiner Wohnung und schaue mir die Außenkonstruktion genau an. Beim näheren
Hinsehen erkenne ich ganz viele rostige Löcher in dem Dach. Da muss es doch
rein regnen! Das ist nicht so gut und das Metalldach sollte unbedingt repariert
werden.
Nach dieser Feststellung steige ich wieder runter
und durchsuche mein Dachboden. In einer Kiste in der Ecke finde ich dann die
ganzen Baupläne. Ich nehme sie in meine Wohnung mit und studiere sie den ganzen
Abend bis in die Nacht. Am nächsten Tag rufe ich dann den Vermieter und erzähle
ihm die ganze Geschichte. Gleichzeitig sage ich, dass ich einen Vorschlag
hätte, was laut der Bauplänen gemacht werden kann und frage, ob er das
finanzieren würde. Da erkenne ich am anderen Ende ein kleines Zögern, nach
einer Weile sagt er zu und ist bereit bis zu 500.000 in das Projekt zu
investieren. Ich bin positiv überrascht, mit so viel hatte ich nie im Leben
gerechnet.
Nach Rücksprache mit einem Architektenbüro geht es
dann mit der Rekonstruktion auch schon los. Ich freue mich schon drauf, wenn
alles fertig wird.
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