Mein Traumtagebuch

Freitag, 20. Februar 2015

Die große Hochzeit



14.02.2015

Eine riesengroße Hochzeit. Ich bin die Hochzeitsplanerin und habe alle Hände voll zu tun. Man muss auf jede Kleinigkeit denken und alles im Griff haben, damit das glückliche Hochzeitspaar ihren schönsten Tag im Leben nie vergisst und immer als die „perfekte Hochzeit“ in Erinnerung behält.

Heute ist es so weit. Die letzten Gäste sind gestern Abend angereist. Während die Braut ganzen Vormittag für ihre Haare, Nägel und Makeup braucht, kümmere ich mich um die weiblichen Verwandten. Sie sollen alle in einheitlich gehaltenen Kleidern angezogen werden. Sie wurden in einem Modesalon bestellt und nach den, mir zugesandten Größen, angepasst. Jetzt kommt der Augenblick der Wahrheit.

Bereits die erste Dame, die ihr Kleid anprobiert, meckert über die zu eng geschnittene Taille. Die andere beschwert sich, dass es zu groß ist, bei einem Kleid ist der Ausschnitt zu klein, da Zwickt es, dort zieht es und alle wollen schnell was geändert haben. Da ich mit so etwas rechnen musste, habe ich die Schneiderin für heute bestellt und sie hat wirklich alle Hände zu tun. Ich überlasse ihr den ganzen Chaos in dem Umkleideraum und gehe nach dem Trauungsraum schauen.

Dort sind schon ein paar Männer versammelt und einige Kinder, die hin und her laufen. Die Gästesitze sind links und rechts aufgestellt und in der Mitte ist ein roter Teppich ausgerollt. Durch den soll das Brautpaar zum Altar laufen. Alles soweit perfekt, wenn ich plötzlich ein Kind schreien höre. Ich schaue die Männer an, von denen einer der Vater sein sollte, wie ich denke. Keiner von denen rührt sich aber. Also laufe ich selbst dahin, woher ich den Schrei gehört habe. Ein kleiner Junge sitzt auf dem Boden und sein Knie blutet. Die Hose ist aufgerissen und sein Gesicht voll Tränen. Ich schaue mir erst einmal die Wunde an. Es ist nicht so schlimm wie es aussieht. Ich helfe dem Jungen hoch und bringe ihn in das Umkleidezimmer der Frauen. Dort ist ein erste Hilfe Kasten und ich kann seine Wunde versorgen. Die Schneiderin repariert während dessen seine Hose und ruck-zuck ist er wieder bereit an der Hochzeitsfeier teilzunehmen.

Inzwischen sind auch die Frauen zufrieden gestellt und ich muss sagen, sie alle sehen wunderbar aus. Noch ein wenig Makeup, etwas Schminke und Haare hochbinden und wir sind fertig.

Der Trauungssaal füllt sich langsam und die Gäste setzen sich allmählich auf deren Plätze hin. Dann fängt endlich die Zeremonie an. Die feierliche Musik erklingt und der Bräutigam mit den Trauzeugen läuft rein. Sie alle stellen sich vorne hin und ihre Blicke wandern zu der Eingangstür. Jetzt warten alle auf den Höhepunkt der Hochzeit, den Auftritt der Braut.

Es passiert aber nichts. Wenn die Musik aufhört zu spielen, kommt die Unruhe auf und die Gäste fangen an sich zu fragen, was da los ist. Ich gebe dem DJ ein Zeichen, er soll den Hochzeitsmarsch nochmal abspielen. Alle werden wieder aufmerksam und schauen zu dem Eingang. Ich nutze die Gelegenheit und schleiche mich raus, um nach der Braut zu schauen.

Ich finde sie in ihrem Umkleideraum, mit Tränen in den Augen und einem Foto in der Hand.  Ich frage, was denn los wäre, wieso sie noch nicht raus ist. Sie schaut mich nur an und drückt mir die Fotografie in die Hand. Ich kann den Bräutigam im Arm einer anderen Frau erkennen. Ich versuche die Braut zu trösten und ihr erklären, dass dies noch nichts bedeuten muss. Sie soll mit ihrem Zukünftigen drüber sprechen, um Klarheit zu schaffen. Vielleicht ist das alles nur ein kleines Missverständnis.

Gesagt, getan. Am Ende wurde alles geklärt und die Hochzeit konnte doch wie geplant stattfinden. Alle haben sich bei der anschließenden Feier gut amüsiert und ich konnte mit mir zufrieden sein. Nicht nur wegen der perfekten Organisation, sondern auch, dass ich ein Brautpaar doch noch glücklich machen konnte.

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