08.11.2014
Ein Tag vor dem
Silvester müssen ich und meine Freundin Anna noch arbeiten. Es ist der letze
Tag vor einer freien Woche. Die Anweisung lautet zu einer Halle im Industriegebiet
zu fahren und dort ein Dach anzustreichen. Wir fahren also hin und denken uns,
dass wird nicht lange dauern, vielleicht können wir sogar früher Feierabend
machen.
Als wir aber
dort ankommen sehen wir die Fliesenleger noch an der Arbeit, sie sollten
bereits fertig mit dem Dachbelag sein. So wird natürlich unser Einsatz nach
hinten verschoben. In dem Team der Fliesenleger erblicke ich plötzlich einen
alten Bekannten, der vor einiger Zeit mich und meinen Mann im Stich gelassen
hat. Ich will ihm nicht unbedingt begegnen und versuche ihm aus dem Weg zu gehen.
Wenn sie endlich fertig sind, müssen wir ein wenig warten, bis der Kleber
trocknet, bevor wir anfangen den Belag zu streichen. Wir sitzen in der Ecke des
Daches und machen unsere Sandwiches auf. Die Wartezeit können wir ja als
Mittagspause nutzen. Da kommt plötzlich der alte Bekannte auf uns zu. Ich beuge
mich vor, als ob ich was auf dem Boden suchen würde, nur damit er mich nicht
erkennt. Er redet mit Anna und dann verabschiedet er sich. Zum Glück konnte er
mein Gesicht nicht sehen und so bin ich
einem bestimmt unangenehmen Gespräch mit ihm aus dem Weg gegangen.
Nach der Pause
machen wir uns an die Arbeit. Wir fangen an in der Ecke zu streichen, wenn ich
bemerke, dass die Fliesen nicht richtig geklebt sind. Einige stehen ab, einige
sind schief gelegt und ein paar haben sogar einen Riss oder Bruchschaden. Das
soll eine Profi Arbeit sein? Das kann nicht sein. Ich sage Anna, wir sollen die
Arbeit sofort einstellen und den Gebäudeeigentümer informieren. Ich will nicht,
dass sie später die Mängel uns zuschreiben und sagen, dass wir die Verursacher
sind. Der Eigentümer kommt auch prompt und wenn er die Pfuscharbeit sieht, sagt
er zu uns, wir sollen für heute aufhören, er muss sich erst einmal um den
Schaden kümmern und das Dach soll als „Beweis“ in diesem Zustand gelassen
werden. Ich bin froh drüber, so haben wir Feierabend noch früher als gedacht.
Silvester,
Restaurant, alle Gäste sind eingeladene Bekannte und Verwandte. Ich bin die
ganze Zeit in der Küche und bereite das Essen vor. Irgendwie gelingt es mir nicht
und ich brenne immer wieder etwas an.
Um Mitternacht
wollen alle in die Kirche, können sich aber auf einer bestimmten nicht einigen.
Zum Schluss entscheidet man sich für die Blaue Kirche in Bratislava und wir
alle gehen hin. Nicht zusammen, jeder einzeln oder in kleinen Gruppen. Wenn
bereits ein paar dort sind, viele sind noch unterwegs und einige sind noch am
Abendessen genießen. Ich stehe immer noch in der Küche und bereite „Ham and
Eggs“ für einen Jungen. Er hat großen Hunger. Wenn ich ihm das Essen aber an
den Tisch bringe, meckert er, dass er das nicht so haben will, sondern ganz
anders. Ich nehme den Teller zurück und ordne das Essen auf dem Teller neu.
Mache noch ein paar Kräuter dazu und trage es wieder hinein. Jetzt ist es
besser, trotzdem hat der Junge immer noch was auszusetzen. In dem Moment kommt
sein Vater dazu und sagt zu ihm er soll essen, sonst wird er hungrig in die
Kirche gehen müssen. Plötzlich ist der Junge still und ganz brav kaut er an
seinem Mahlzeit. Der Vater bestellt noch vier Schnaps, es sollen gleich seine
Freunde kommen. Ich überlege die ganze Zeit, wer es sein könnte, ich kann mich
an ein paar solche unangenehme Verwandte nicht erinnern. Ich bringe die Flasche
Schnaps raus und der Vater des Jungen schenkt gleich zwei Gläschen ein. Eins
schiebt er zu mir und sagt, ich soll mit ihm eins trinken. Nach langem hin und
her, überredet er mich und ich trinke den Schnaps auf Ex aus. Dann verschwinde
ich in der Küche.
Es ist schon
spät und ich muss die Küche noch aufräumen, bevor ich in die Kirche zu den
Anderen gehe. Kurz nach dem ich angefangen habe, kommt der Vater mit dem Jungen
in die Küche, bringt den leeren Teller und sagt, sie beide möchten mir helfen.
Ich nehme den Teller und bedanke mich, lehne ihre Hilfe aber ab. Der Vater will
unbedingt, dass sein Sohn eine Lektion für sein Benehmen bekommt und sieht, was
für eine Arbeit es ist, damit er einen vollen Teller auf den Tisch bekommt.
Finde ich gut und willige letztendlich ein. So kann ich wenigstens schneller
fertig werden.
In der Kirche
setzen sich alle auf die vorbereiteten Stühle hin und schauen Richtung Altar.
Dort fährt irgendwann mal eine Wand hoch und eine Leinwand erscheint. Die
Kirche ist offensichtlich auch modern geworden, die Pfarrer übertragen jetzt
alles aus dem Vatikan, so dass jeder auf der Welt das gleiche hört und sieht. Ich
fühle mich mehr wir im Kino als in einer Kirche. Das ist aber bestimmt auch so
beabsichtigt. Ich, meine Tante, meine Freundin Anna und ihr Mann, mit dem
gemeinsamen Sohn Adam, sitzen in der ersten Reihe. Es laufen immer wieder
irgendwelche Leute vor uns hin und her, so dass wir von dem, was auf der
Leinwand geschieht, nicht viel mitbekommen. Plötzlich fängt es auch noch an zu
regnen. Erst jetzt sehe ich, dass wir eigentlich nicht in der Kirche drin,
sondern draußen hinter der Kirche sitzen. Anna versucht einen alten
Sonnenschirm, den sie vor uns in der Ecke gefunden hat, aufzustellen und über
unseren Köpfen auszubreiten. Es gestaltet sich schwer, der Schirm will nicht,
wie sie es haben möchte. Zum Schluss gelingt es ihr den aufzumachen und so zu
befestigen, dass wir alle fünf unter dem Schirm sitzen. Als ich gerade hoch die
Leinwand anschaue, bemerke ich im Augenwinkel eine kleine Bewegung. Erst einmal
denke ich mir nichts dabei. Es kann nur ein anderer verspätete Besucher sein,
der einen freien Sitz sucht. Später wird mir aber bewusst, dass diese Bewegung
von dem Schirm kommt und der Mechanismus, der ihn offen hält langsam nachlässt
und der Schirm langsam zugeht. Plötzlich sitzen ich und Anna ganz eng
aneinander unter dem Schirm eingeschlossen. Ihr Mann befreit uns und wir
entscheiden uns wegen dem Wetter wieder zurück zu dem Restaurant zu gehen. Es
macht nicht viel Sinn hier zu bleiben.
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