Mein Traumtagebuch

Donnerstag, 20. November 2014

Mein Ex und die unendliche Leiter



16.11.2014

Ich bin bei einem Basketballspiel der örtlichen Mannschaft in einer großen Sporthalle. Die Jungs schlagen sich sehr gut und sind am gewinnen. In der Pause laufe ich hinten in die Kabinen und möchte mit dem Trainer reden, wenn ich auf dem Weg mein Handy klingeln höre. Ich halte an und gehe dran. 

Es ist eine sehr bekannte Stimme am anderen Ende. Mein Ex. Ich habe ihn schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Er ist inzwischen verheiratet und hat eine Tochter, soweit mir bekannt ist. Ich habe damals jeglichen Kontakt zu ihm abgebrochen.  Er ist zwar ein sehr netter Junge und eigentlich ein guter Freund gewesen, aber ein schlechter und vor allem untreuer Ehemann. Jetzt, nach so vielen Jahren, von ihm zu hören freut mich eigentlich, auf anderer Seite überlege ich, was der Mann von mir will. Er möchte mich heute Abend sehen, er muss mir was ganz wichtiges erzählen. Er ist noch beim Spiel seiner Fußballmannschaft, aber danach könnten wir uns ja dort treffen. Ich bin kurz am Überlegen, letztendlich stimme ich dem Treffen zu. 

Als ich mich endlich auf den Weg mache, ist es draußen schon dunkel. Ich steige in meinen Wagen und fahre zu der verabredeten Stelle. Unterwegs höre ich das Radio und es wird ein ganz altes Lied von einer slowakischen Sängerin gespielt, Marika Gombitova. Ich habe sie damals sehr gemocht, sie war eine hübsche und sehr gute Sängerin. Immer wenn ich sie singen höre muss ich zwangsläufig an ihren Autounfall denken, nach dem sie gelähmt blieb und nie wieder laufen konnte. Trotzdem hat sie sich überwunden und als Sängerin weiter gemacht. Sie hat einen sehr starken Willen bewiesen und dafür habe ich sie immer bewundert.

Endlich bin ich am Fußballstadion. Mein Ex ist jetzt Trainer der Jugendmannschaft. Ich laufe zu den Umkleidekabinen, wo ich ihn treffen soll. Die Jungs sind noch da und er hält noch kurze Rede „nach dem Spiel“. Wenn er mich in der Tür sieht, kommt er zum Schluss und schickt die Jungs nach Hause. Dann macht er das Licht in der Umkleide aus, nimmt mich an die Hand und führt mich raus auf das Spielfeld. Ich verstehe immer noch nicht, was er von mir will. Dann stellt er sich vor mich und fängt an zu erzählen, wie es ihm, seitdem wir uns nicht gesehen haben, ergangen ist, dass seine Tochter jetzt schon groß ist, seine Frau ihm nicht versteht und er sich scheiden möchte. Und das ist auch der Grund, warum er mich angerufen hat, wir sollen unsere Beziehung von damals fortführen. Da mache ich aber sofort einen Schritt zurück und als er fertig ist, sage ich zu ihm, dass ich glücklich verheiratet bin und keine neue Beziehung suche. In dem Moment wird er Sauer, nimmt mich wieder an die Hand und zerrt mich zu einer Leiter hinten in der Ecke. 

Er schiebt mich auf die Leiter und sagt, ich soll hochklettern. Ich bin etwas erschrocken und tue was er sagt. Als ich hoch genug bin, schreit er zu mir hoch, dass letzte Woche ein Junge auch die Leiter hochgeklettert sei und dann runtergefallen ist. Er hat sich das Genick gebrochen. Er möchte nicht, dass mir das gleiche passiert und deshalb soll ich ihm jetzt eine Antwort geben. Ich bin sprachlos und weiß nicht, was ich tun soll. Ich halte mich so fest wie es nur geht und gleichzeitig versuche ich ihm die Idee, dass wir wieder zusammen kommen, aus dem Kopf zu schlagen. Ich suche nach Alternativen für ihn, mir fallen aber keine ein. Ich schaue dann kurz nach oben. Ich kann das Ende der Leiter nicht sehen. Ich klettere noch weiter nach oben und weiter und weiter. Plötzlich kann ich den Boden unter mir nicht mehr sehen. Durch die dicken Wolken kann ich zu meiner Rechten ein Dach eines Hochbürogebäudes erkennen. Dort in dem ganz letzten Fenster sitzt ein Mann. Ich versuche ihm zuzuwinken und mich bemerkbar zu machen, es funktioniert leider nicht. 

Plötzlich fühle ich leichtes Vibrieren. Die Leiter fängt an von einer Seite zur Anderen zu schwenken. Die Bewegung wird immer stärker. Ich habe langsam keine Kraft mehr mich festzuhalten. Als ich mir denke, dass jetzt mein Ende gekommen ist, sehe ich, wie der Mann in dem Bürogebäude endlich gesehen hat, was hier abläuft. Er winkt mir zu und wenn ich seine Zeichensprache richtig verstehe, hat er bereits die Polizei und die Feuerwehr gerufen. Ich hoffe nur, dass sie schnell da sind, weil meine Kräfte allmählich komplett versagen. 

Nach einigen Minuten hört dann das Schwenken endlich auf. Ich kann meine verkrampften Arme wieder ein wenig entspannen. Alles tut mir weh, ich sitze auf den Stufen und versuche mich zu beruhigen. Ich winke dem Mann im Büro zu, dass jetzt alles wieder in Ordnung sein scheint. Ich kann auch auf die Entfernung ein Lächeln in seinem Gesicht erkennen. Als meine Füße langsam aufhören zu zittern, traue ich mich ein paar Stufen wieder nach unten zu klettern. Da kommt mir ein junger Feuerwehrmann entgegen und fragt wie es mir geht. Ich lächle nur und sage, dass ich so schnell wie möglich hier weg will. Der Abstieg dauert unendlich lang, ich wusste gar nicht, dass ich so hoch war.
Auf dem Boden kann ich dann meinen Ex sehen, wie er in Handschellen abgeführt wird. Ich bin heil froh, dass diese Geschichte doch noch gut ausgegangen ist und ich hoffe, dass ich meinen Ex nie wieder sehen werde.

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