Mein Traumtagebuch

Mittwoch, 19. November 2014

Die Vernissage und Galeriediebstahl



15.11.2014

Mit meiner Freundin Katja sind wir in der Stadt verabredet. Gemeinsam besuchen wir die Bildergalerie, wo eine Ausstellung ihres Großvaters heute feierlich eröffnet wird. Ihr Opa war ein sehr berühmter Maler in der Slowakei und seine Werke werden im Rahmen einer Ausstellungsreihe „Die berühmten Maler des zwanzigsten Jahrhunderts“ der Öffentlichkeit präsentiert. 

In der Galerie ist ein feierlicher Empfang vorbereitet. Wir bedienen uns an der kleinen Bar gleich am Eingang und laufen in den Hauptsaal der Galerie. Ein paar Leute haben sich bereits eingesammelt und bewundern die Bilder an der Wand. Die Ruhe und die Gelassenheit der Besucher werden plötzlich durch einen Hereinstürmenden Mann unterbrochen. Er schreit herum, jemand soll die Polizei rufen, eine der Werke ist verschwunden. Die Aufregung ist groß und die Leute werden auf einmal sehr unruhig und schauen sich gegenseitig an. Jeder von denen könnte ein Dieb sein.

Es ist eine sehr unruhige Zeit in der Slowakei. Die Revolution im Lande hat gerade angefangen und die Straßen sind voll von Leuten, die für Demokratie und freies Land demonstrieren. In diesem Moment scheint ein Diebstahl von Kunstwerken nicht so bedeutend zu sein. Mit meiner Freundin machen wir uns selbst auf die Suche. Zur Hilfe suchen wir einen Privatdetektiv auf und erzählen ihm die ganze Geschichte. Er hört sich alles ganz genau an und nach kurzem Überlegen verspricht er uns das gestohlene Bild zu finden. 

Nach ein paar Tagen hören wir von dem Detektiv wieder. Er möchte uns treffen und uns über die Neuigkeiten und Fortschritte der Ermittlungen informieren. Der Treffpunkt ist vor dem Gebäude der Bühnenwerke des Nationaltheaters, wo ich und Katja vor Jahren gearbeitet und uns kennengelernt haben. Es kommt mir irgendwie sehr komisch und gleichzeitig verdächtig vor. Auf dem Weg überlege ich die ganze Zeit, welchen Zusammenhang es da geben könnte. 

Als wir ankommen, steht der Privatdetektiv vor dem Eingang zum Gelände mit einem großen Schlüssel in der Hand. Die Bühnenwerke, wo die ganze Kulissen und Bühnendekoration hergestellt, gebaut und zusammenmontiert wird, sind inzwischen in einen anderen Stadtteil und ein neues Gebäude umgezogen. Dieses Werksgelände mit den alten einstöckigen Gebäuden steht seitdem leer und verlassen. Wie dem auch sei, der Detektiv macht das Tor auf und alle laufen wir gemeinsam zu dem Hauptgebäude. Er führt uns in eines der Chefbüros. Der Raum ist nicht groß und voll von Staub und Spinnenweben. In der Mitte steht ein großer schwerer Bürotisch. Auf dem Tisch liegen einige Visitenkarten. Sie scheinen ziemlich neu zu sein und passen nicht ganz in das ganze Szenario. 

Der Privatdetektiv nimmt eine der Visitenkarten in die Hand und zeigt sie uns. Anschließend fragt er, ob ich oder meine Freundin den Namen auf der Karte kennen. Beide Antworten lauten „Nein“. Ich frage nach, wer das sein soll und der Detektiv erzählt uns, dass dies ein bekannter Spieler ist. Er hat vor kurzem eine eigene Scheinfirma gegründet und Kredite aufgenommen, um seine Spielsucht zu finanzieren. Die Firma ist kurz danach Pleite gegangen. Jetzt hat er wieder Geldprobleme und deshalb hat er das Bild aus der Galerie gestohlen. Er soll sich in einem der hiesigen Casinos aufhalten.

Gute Arbeit von dem Detektiv. Mit Katja machen wir uns auf die Suche nach dem unbekannten Mann. Wir teilen uns auf und ich rufe meinen Freund Peter, dass er uns bei der Suche hilft. Wir laufen zu Dritt die Casinos durch. Ich bin im Stadtzentrum und die Spielhallen sind meistens in verschiedenen Kellerräumen untergebracht. Immer paar Treppenstufen runter, die Halle durchschauen, die Stufen wieder hoch auf die Straße und weiter zum nächsten Lokal. Es dauert den ganzen Tag bis in die Nacht. Leider werde ich nicht fündig und die Anderen auch nicht. Bis heute wusste ich nicht wie viel Casinos und Spielhallen hier in der Stadt sind. Auf jeden Fall wird es uns in der Nacht und den engen dunklen Straßen zu gefährlich und wir entscheiden uns erst am nächsten Tag unsere Suche fortzusetzen.

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