07.11.2014
Mit meiner
Cousine sind wir unterwegs. Wir haben einen Ganztagesausflug gemacht und jetzt
sind wir auf dem Weg nach Hause. Leider haben wir den dichten Feierabend
Verkehr erwischt und stecken ein wenig in Stau.
Als es sich
wieder etwas lockert, entscheiden wir uns die Autobahn zu verlassen und einen
anderen Weg zu nehmen. Es dauert zwar länger, aber wir haben keine Eile und
können gleichzeitig die Gegend bewundern. Wir fahren die Landstraße Richtung
Stadt. Plötzlich sehen wir einen entgegen fahrenden roten Lieferwagen, wie er nach
links abbiegen möchte. Wir sind noch weit genug und fahren auch nicht so
schnell, also biegt er ab. Erst jetzt realisieren wir, dass er nicht abbiegen,
sondern drehen möchte. Leider schafft er die ganze Drehung nicht ganz und fährt
an den Hügel neben der Straße auf. Das Auto neigt sich langsam nach links und
wir können sehen wie er auf die Seite fällt. Meine Cousine, die am Steuer
sitzt, bremst sofort und hält bei dem Wagen an. Wir steigen aus und schauen
nach dem Fahrer. Zum Glück war er nicht zu schnell und ihm ist nichts passiert.
Wir helfen ihm aus dem Auto raus und wählen die Notrufnummer.
Als die
Rettungskräfte und die Polizei ankommen, kriegen wir die Anweisung in den nächstliegenden
Hotel zu fahren und dort warten, bis jemand kommt und unsere Aussage aufnimmt.
Das tun wir auch. Das Hotel ist ein sehr renommiertes und luxuriöses Anwesen.
Meistens sind dort Geschäftsleute untergebracht. Während wir in der
Eingangshalle auf die Beamten warten, muss plötzlich meine Cousine für kleine
Mädchen und fragt an der Rezeption nach dem Weg. Sie wird nach oben geschickt
und verschwindet auf der Treppe zum ersten Stock.
Wenn sie zurück
kommt, sind auch die Polizeibeamten da und nehmen gleich meine Aussage auf. Mit
meiner Cousine, sagen sie, wird es etwas länger dauern, also wenn ich möchte,
rufen sie mir ein Taxi, das mich nach Hause fährt.
Der Taxifahrer
lässt mich auf der Hauptstraße aussteigen und ich laufe den kurzen Stück zum
Haus zu Fuß. Auf einmal sehe ich zwei Männer in blauer Uniform, wie sie unter
einem Baum stehen und nach oben schauen. Erst einmal denke ich mir nichts
dabei. Nach ein paar Schritten beobachte ich, dass sie an einer Hecke auch
Ausschau nach etwas halten. Ich komme näher und sehe einen Kanarienvogel in dem
Baum. An der Hecke angekommen, erblicke ich ein ganz seltenes Perlhuhn mit
weißen schimmernden Federn und buschigem Schwanz, wie bei einem Pfau. Erst
jetzt realisiere ich, dass die Vögel einer Nachbarin gehören und sie ihr
bestimmt weggeflogen sind.
Ich spreche die
zwei Männer an. Sie erzählen mir, dass sie angerufen wurden, die Vögel
einzufangen. Es gestaltet sich aber sehr schwer, da sie sehr scheu sind und
wenn sich jemand auf eine bestimmte Distanz nähert, fliegen sie sofort weg.
Jetzt muss ich daran denken, dass als ich heute Morgen aus dem Haus rauskam,
die Nachbarin in ihrem Fenster gesehen habe. Das Fenster war ein Spalt offen
und sie beugte sich über den Rahmen nach draußen und machte, für mich, unerklärliche
und komische Bewegungen mit ihren Händen. Schon da mussten ihr die ersten Vögel
weggeflogen sein. Es muss für sie ein herber Schlag sein, sie lebt alleine, hat
keine Familie und die einzige Freude, was sie hat, sind die kleinen
Federfreunde.
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