Mein Traumtagebuch

Freitag, 21. November 2014

Der Pharmakonzern



17.11.2014

Meine Freundin Anna ist heute Vormittag bei mir kurz vorbeigekommen. Ich habe mich schon gewundert, wieso sie da ist, da sie eigentlich arbeiten müsste. Der Grund ist ihre sofortige Kündigung. Sie hat ein super Angebot bekommen und konnte ihn nicht ablehnen. Sie fängt bereits am Nachmittag an und ich soll sie begleiten.  

Auf dem Weg zu ihrem neuen Arbeitgeber, erzählt sie mir, worum es bei dem Job geht und was ihre Aufgabe dort sein wird. Es ist eine Art Kindergarten, wo sie die Funktion der Betreuerin übernimmt. Ihre Kinder können dort auch untergebracht werden, natürlich um Sonst und sie bekommt außer ihrem Lohn noch sehr viele Extras und Zuschläge. Es klingt für mich irgendwie zu gut, um Wahr zu sein und ich versuche den Haken dabei zu finden. 

Schon am Eingang wird Anna von ihrer zukünftigen Chefin empfangen. Ich werde als Begleiterin auch mit hineingebeten und darf die Führung durch die Räumlichkeiten der Firma miterleben. Die Chefin erzählt die ganze Geschichte von A bis Z und wir enden an dem Raum mit den kleinsten Kindern. Durch eine Glasscheibe können wir sie beobachten, wie sie auf dem Boden spielen. Spielzeuge haben sie ja im Überfluss, wie ich erkennen kann. Die Chefin verabschiedet sich dann von uns und Anna geht in den Raum mit den spielenden Kindern. Ich bleibe dort stehen und schaue Anna und den Kindern fast den ganzen Nachmittag zu. 

Irgendwie gibt es mir keine Ruhe und ich versuche immer noch den Haken zu finden. Anna passt eigentlich nur auf die Kinder auf und wird so großzügig dafür entlohnt. Da kann etwas nicht stimmen. Meine Befürchtungen sollen sich schon am Abend bestätigen. Kurz bevor Anna Feierabend macht, kommt eine der Vorgesetzten zu ihr und übergibt ihr ein Tablett voller Medikamente. Sie soll sie den Kindern verabreichen und dafür sorgen, dass jedes Kind die Tabletten schluckt. Wie ich später feststelle, keine einfache Aufgabe. In dem Moment als die Kinder das Tablett sehen, laufen sie schreiend weg. Anna hat alle Hände zu tun sie einzufangen ohne gebissen oder zerkratzt zu werden. Erst jetzt fange ich langsam zu verstehen. Dazu kommt noch, dass ich zufällig ein Gespräch zwischen der Chefin und Annas direkten Vorgesetzten belauschen kann, wie sie über die Medikamente und die Kinder sprechen. Die Kinder sind alles Weisenkinder und wurden hierher als „Versuchskaninchen“ gebracht. Die Medikamente, die man denen gibt, sind verschiedene Testreihen des örtlichen Pharmakonzerns. Eine wirklich schreckliche Vorstellung, was sie den Kindern dort eigentlich antun. Auf jeden Fall werde ich später Anna alles erzählen.

Natürlich ist die Enttäuschung über ihren neuen Job und den Arbeitgeber groß. Sie ist verzweifelt, sie wollte sogar ihre eigenen Kinder dorthin bringen. Jetzt weiß sie nicht genau, was sie machen soll. Zum Glück hat sie noch nichts unterschrieben. Das Problem ist nur, dass wenn sie den Job nicht annimmt, bleibt sie arbeitslos und das kann sie sich nicht leisten. 

Auf meinen Rat ruft sie später ihren alten Boss an. Mit ganz leiser Stimme erzählt sie ihm, was passiert ist und wieso sie heute Morgen so plötzlich gekündigt hat. Nach einer langen Pause höre ich am anderen Ende ein deutliches „JA“. Anna kann morgen wieder zurück kommen und ihren alten Job aufnehmen. Sie ist sehr glücklich, dass alles doch so gut für sie ausgegangen ist. Trotzdem ist sie auf die Leute von dem Pharmakonzern sauer und will sich überlegen, ob und wie man gegen sie vorgehen könnte.

2 Kommentare :

  1. Ich gebe zu, ich hab auch schon oft von meiner Arbeit geträumt. Wenn man im Online Marketing selbständig ist, beherrscht die Arbeit zwangsläufig einen Großteil des Lebens ... Würde mich ja mal interessieren, was der Grund für diesen Traum war. Ich denke darüber manchmal nach, wenn ich am Morgen noch weiß, was ich geträumt habe. Manchmal fällt mir dazu etwas ein, manchmal nicht. Wie ist das bei dir?

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    1. Bei mir ist es ähnlich, obwohl die Träume manchmal so verrückt und unreal sind, dass ich kein Zusammenhang mit der Wirklichkeit sehe. Ich weiß, ein paar von den Träumen sind auf bestimmte TV Sendungen zurückzuführen, denn ab und zu mal schlafe ich beim laufendem Fernseher ein :)

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