04.11.2014
Silvesternacht.
Mit Steve machen wir heute die Gegend unsicher. Ich habe mir ein schönes Kleid
angezogen und Steve hat seinen Anzug wieder mal an. Wir starten in einem noblen
Restaurant und essen etwas. Von dort geht es in eine Bar, wo schon feucht
fröhlich gefeiert wird. Wir setzen uns an die Theke und bestellen zwei Sekt.
Nach einer
Weile kommen wir mit einigen Gästen ins Gespräch. Es ist eine Gruppe junger
Leute, die genauso wie wir, die Nacht nicht nur auf einem Platz verbringen
wollen. Plötzlich kommt jemand mit der Idee in einen Pub am anderen Ende der
Stadt zu fahren. Sie überzeugen uns und wir gehen mit. Jeder fährt mit eigenem
Auto und wir folgen.
Als wir
ankommen ist die Bar schon relativ voll und das Publikum sehr gemischt. Wir
warten vor dem Eingang auf der Straße auf die Anderen, die noch Parkplatz
suchen. Wir schauen uns schon mal ein wenig um. Die Musik hört man bis nach
draußen. Das eigentliche Gebäude ist nach hinten versetzt und vor ihm ist ein
großer Biergarten. Dieser ist momentan voll von Gästen, die rumstehen und sich
unterhalten. Es ist ziemlich laut.
Wenn endlich
alle da sind, gehen wir zusammen rein und mischen uns unters Volk. Steve
entdeckt in einer Ecke einen alten Bekannten und geht zu ihm, um Hallo zu
sagen. Ich bin in meinen Schuhen nicht so schnell und verliere ihn in der
Menschenmenge. Da taucht, wie aus dem Nichts ein junger Mann auf und spricht
mich an. Ich versuche höflich zu sein und wechsle ein paar Worte mit ihm. Dann
will ich weiter, er lässt mich aber nicht gehen. Offensichtlich gefällt ihm
meine Gesellschaft und fordert mich auf zum Tanzen. Ganz freundlich lehne ich
ab und bitte ihn meine Hand los zu lassen. Das will er sich aber nicht gefallen
lassen und zerrt mich auf die Tanzfläche. In dem Moment sieht es Steve und ist
sofort bei mir. Er nimmt den jungen Mann am Kragen und erzählt ihm was in sein
Ohr. Was es ist, kann ich wegen der lauten Musik nicht hören.
Da kommt auch
eine der Mädchen von der Gruppe, mit der wir gekommen sind, auf mich zu und
sagt, wir sollten lieber verschwinden. Ich sag ihr, dass ich Steve dort nicht
allein lassen kann, sie tut aber als ob sie nichts hört und nimmt mich an der
Hand und zieht mich in den Flur zu den Toiletten. Dann verschwindet sie wieder.
Wie ich da stehe, denke ich drüber nach, dass ich sowieso für kleine Mädchen
muss. Gleich hinter der Tür sitzt eine ältere Dame an einem kleinen Tisch, sie
sagt zu mir, dass die Toiletten hinter dem Vorhang sind. Ich laufe hin und
mache andere Tür auf. Ich sehe eine Kloschüssel und rund um Gitter mit weiteren
Vorhängen. Als ich näher komme, stelle ich fest, dass ich mitten auf eine Art
Terrasse stehe, die nochmal mit anderer Reihe von Gittern von dem Vorgarten des
Lokals getrennt ist. Der einzige Sichtschutz sind die Vorhänge und die bewegen
sich im Wind wie Fahnen. Jederzeit kann Jeder von draußen reinschauen. Ich
überlege es mir mit dem Toilettengang und gehe so schnell wie möglich wieder
raus.
Ich versuche
Steve zu finden und laufe hin und her. Langsam ist es sehr spät geworden und
die Sonne geht gleich auf. Ich stehe an der Bar und weiß nicht weiter. Steve
ist nirgendwo aufzutreiben und allmählich mache ich mir Sorgen. Da kommt der
Barmann zu mir und sagt, dass mein Mann in den Waldstück hinter der Bar gegangen
ist, um nach seiner Pistole zu suchen. Bei der Auseinandersetzung vorhin hat er
sie offensichtlich dort hin geworfen, um den jungen Mann nicht weh zu tun.
Ich laufe
sofort hin und rufe in den Wald hinein. Es ist sehr dunkel dort und ich habe Angst
rein zu gehen. Es kommt keine Antwort zurück. Die Bar leert sich langsam. Ein
paar von den Jungs, die wir heute Abend kennen gelernt haben, kommen zu mir und
fragen, ob sie mich nach Hause fahren sollen. Ich lehne ab und erzähle denen
die Geschichte mit Steve. Sie bieten sich an mit mir nach ihm zu suchen. Wir
steigen gemeinsam in ein Auto ein und fahren die Gegend ab. Aber Steve ist wie
vom Erdboden verschluckt. Letztendlich bringen mich die Jungs nach Hause und
ich hoffe, dass Steve schon zu Hause ist und im Bett liegt.
Leider ist sein
Bett leer und das Haus genauso. Ich entscheide mich noch ein paar Stunden zu
warten und wenn er nicht auftaucht, werde ich die Polizei einschalten müssen.
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