Mein Traumtagebuch

Donnerstag, 6. November 2014

Der „Onlinedieb“ und die Ermittlungen



02.11.2014

Ich habe ein kleines Problem. Vor ein paar Tagen habe ich festgestellt, dass jemand online sich einer meinen veröffentlichten Bilder bedient hat und es als sein eigenes ausgegeben hat. Ich kenne die Person nicht und alles was ich über ihn oder sie weiß, ist der Nickname.

Ich entscheide mich deswegen einen Anwalt einzuschalten, zumindest möchte ich mich beraten lassen, was meine Möglichkeiten sind und wie oder ob ich gegen die Person rechtlich vorgehen kann. In der Stadt finde ich eine Rechtsanwaltskanzlei, die sich auf solche Sachen spezialisiert und mache telefonisch einen Termin. 

Das Büro der Kanzlei befindet sich im zweiten Stock eines kleinen Gebäudes in der Stadt. Die Eingangstür steht ein Spalt offen. Ich klopfe an, es antwortet aber niemand. Also mache ich die Tür auf und trete ein. Der Empfangsraum ist nicht groß, gegenüber steht ein kleiner Schreibtisch, der Computer ist an, aber Keiner, der mich empfangen könnte. Ich rufe „Hallo“, es kommt aber keine Antwort. Von dem Empfangszimmer führen zwei Türen in andere Büros. Eine ist links und eine rechts. Ich entscheide mich für die rechte Tür und klopfe an, kriege aber wieder keine Antwort. Ich versuche die Tür aufzumachen, es ist zugeschlossen. Dann gehe ich zu der Tür auf der linken Seite, als sie plötzlich aufgeht und vor mir steht Ania, eine Freundin und ehemalige Chefin von mir. Sie ist genauso überrascht, wie ich. Sie fragt mich, was ich dort machen würde und woher ich weiß, dass sie und Elisabeth, ihre Geschäftspartnerin, jetzt dort sind. Ich antworte, dass ich es nicht wusste, ich bin nur auf der Suche nach einem guten Anwalt.

Sie grinst kurz und dann erzählt sie mir, dass sie und Elisabeth jetzt diese Rechtsanwaltskanzlei aufgemacht haben, sie hat einen Anwaltskurs vor einem Monat abgeschlossen und ihre Lizenz bekommen. Elisabeth ist noch dabei. Sie sind gerade dabei ihre Klientel aufzubauen und auf der Suche nach neuen Mandaten. Ich bin froh drüber, dass ich genau diese Kanzlei ausgesucht habe und als wir uns endlich in Anias Büro hinsetzen, erzähle ich ihr meine Geschichte. Sie macht sich Notizen und schüttelt den Kopf. Ich weiß nicht genau, was es bedeutet, aber sie wird es mir bestimmt erklären. Nachdem ich fertig bin, sagt sie mir, dass sie sich erkundigen und schlau machen wird, was die Chancen vor einem Gericht wären und schaltet auch einen Privatdetektiv ein, der die Identität des online „Diebes“ ermitteln wird. Sie wird sich in ein paar Tagen bei mir melden. Ich verlasse das Büro sehr zuversichtlich und laufe zum Parkplatz draußen, um nach Hause zu fahren.

Dort wartet auf mich eine Überraschung. Mein Wagen hat eine Reifensperre, einen „Schuh“ von der Polizei bekommen. Es wird ein saftiges Knöllchen geben… Ich schaue mich nach den Polizisten um, will meine Strafe gleich bezahlen und wegfahren. Leider kann ich sie nicht finden, also muss ich mein Auto dort lassen und fahre mit dem Bus.

Am nächsten Tag kriege ich Anruf von Ania, ich soll sofort kommen, sie hat ein paar Neuigkeiten für mich. In der Kanzlei setzen wir uns hin, Elisabeth ist heute auch dabei und in Kürze soll auch der Privatdetektiv kommen. Ania erzählt mir inzwischen, dass wir ohne richtige Beweise keine Aussicht auf Erfolg haben. Wir versuchen alles, um den Schuldigen zu überführen und der Detektiv bringt etwas, was uns helfen wird. 

Wenn er endlich da ist, hat er ein Paket dabei, den er auf den Tisch in Anias Büro hinstellt. Ich bin neugierig und frage sofort nach, was es ist. Er macht den Karton auf und nimmt ein paar Jeans heraus. Ich verstehe nicht ganz, was das soll, die Erklärung liefert er aber sofort. Er zeigt und führt uns die Besonderheit der Hose vor. Die hinteren Hosentaschen sind ein „Fake“, sie sind nur an der oberen Kante angenäht. Hebt man sie hoch, versteckt sich eine kleine Kamera darunter. Der Plan ist, dass ich die Hose anziehe und in das Einkaufszentrum laufe, dort soll sich die Person aufhalten, nach der wir suchen und die wir auf frischer Tat ertappen müssen. Ich soll unauffällig ein paar Beweisfotos mit der Hose schießen. 

Es ist mir nicht ganz Recht, ich willige aber letztendlich ein und ziehe die Hose an. Sie ist etwas eng, aber ich passe rein. Im Einkaufszentrum laufe ich in der Abteilung mit Bekleidung rum und beobachte den jungen Mann, der hier als Verkäufer arbeitet. Ich sehe, wie er die Ware auspackt, dann steht er eine Zeit lang an der Kasse und in der Mittagspause kommt seine Freundin zu Besuch. Immer, wenn mir etwas verdächtig vorkommt, biege ich mich vor, mit meinem Hinterteil in Richtung des jungen Mannes und hebe die Hosentaschen an. Jedes Mal kann ich ein leises Klicken der Kamera hören. Natürlich bleibe ich nicht unbemerkt. Ein paar der Kundinnen wundern sich über meine komischen Bewegungen und eine kommt sogar zu mir und fragt nach. Sie will eigentlich wissen, woher ich die Hose habe, sie gefällt ihr sehr gut und würde eine sofort kaufen. Mir bleiben die Worte weg und weiß nicht genau, was ich ihr antworten soll. Da kommen noch andere Damen und wollen das gleiche wissen. Ich lass mir von denen die Telefonnummern geben und erzähle denen, dass ich sie anrufen werde, sobald ich von meinem Bekannten, der mir die Hose geschenkt hat, erfahre, wo er sie gekauft hat. Mit dieser kleinen Lüge komme ich endlich aus dem Einkaufszentrum raus.

Zurück in der Anwaltskanzlei übergebe ich die Hose dem Privatdetektiv, der die Aufnahmen jetzt auswerten muss und erzähle ihm die Geschichte mit den Frauen in der Kleiderabteilung. Ich händige ihm die ganzen Telefonnummern aus und er verspricht, dass er sich drum kümmert. Ich hoffe nur, dass bei den Aufnahmen etwas Brauchbares ist, dass wir in der Angelegenheit endlich voran kommen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen