Mein Traumtagebuch

Dienstag, 18. November 2014

Unwetter und ein Geschenk für mich



14.11.2014

Ein Haus auf einem Fels am Meer in Florida. Ich wohne in diesem Haus, habe mein eigenes Zimmer im ersten Stock und lebe hier zusammen mit ein paar jungen Leuten. Bevor ich hierher kam, kannte ich niemanden, jetzt sind wir eine große Familie geworden. Wir sind eine große Wohngemeinschaft von Künstlern, Ausgestoßenen, „Verrückten“, zu der normalen Gesellschaft nicht passenden Narren und Arbeitslosen.

In den nächsten Tagen kommt noch ein Freund von mir aus der Slowakei und zieht mit ein. Er fliegt  über Alaska, also dauert es einige Tage bis er antrifft. Wieso er diesen Flug genommen hat, keine Ahnung. Plötzlich klingelt das Telefon und mein Freund ist dran. Er ist kaum zu hören, ich kann einen sehr starken Wind im Hintergrund hören und die Verbindung ist auch sehr schlecht. Er teilt mir mit, dass wegen eines Sturms er sich verspäten wird. Er freut sich aber schon auf die Wärme im Süden. In ein paar Tagen ist er da, wenn er was Näheres weiß, wird er sich wieder melden. 

Nachdem ich aufgelegt habe, bin ich zum Wohnzimmer, wo die anderen Bewohner gerade sitzen und fernsehen. Ich sage denen, dass sich Peter etwas verspätet wegen schlechtem Wetter. Alle wissen über seine Ankunft und Einzug in das Haus Bescheid. Alle zusammen haben wir ihm ein Zimmer im oberen Stockwerk eingerichtet. Ich hoffe nur, dass der Sturm bald nachlässt und er sicher endlich ankommt.

Ein paar Tage später ist Peter endlich da und ich kann ihm sein Zimmer in der WG zeigen. Die Anderen haben ihm ein Willkommensfrühstück vorbereitet und ihn zum offiziellen Mitglied unseren kleinen Community erklärt. Es ist für ihn alles neu und als wir endlich alleine sind, fragt er nach den Anderen, wie sie sind und was sie machen. Ich erzähle ihm von Allen im einzeln und wie unser Leben hier so ist. 

In der Nacht passiert was sehr ungewöhnliches. Wir werden durch einen lauten Knall  geweckt und laufen nach draußen vor das Haus. Es ist dunkel und wir können kaum was sehen. Wir hören das Wasser an den Felsen prallen und spüren, wie ein ganz schlimmer Sturm kommt. Wir gehen wieder in das Haus und machen alle Fenster und Türen zu. Die Hurrikan Jalousien werden runtergefahren und wir versammeln uns alle im Wohnzimmer. Dann warten alle ab und hören zu was draußen passiert.

Nachdem alles vorbei ist gehen wir raus, um nach eventuellen Schäden zu schauen. Es ist zum Glück nicht viel passiert, bis auf ein paar umgeworfene Hecken und abgefallenen Baumäste. Es ist bereits Morgen und die Sonne geht auf. Es ist ziemlich kalt und wir entscheiden uns den Kamin anzumachen. Später am Tag sehen wir sogar ein paar Schneeflocken rumzufliegen, was für Florida sehr selten und unüblich ist. Ich hoffe, dass es am nächsten Tag wieder warm wird.

Und tatsächlich ist wieder warme Front mit viel Sonne und Wärme gekommen. Peter hat sich sehr gut eingelebt, nur mit unserem „verrückten“ Al kann er nicht viel anfangen. Der Junge ist etwa zurückgeblieben, er spricht nicht und meistens macht er ganz ungewöhnliche Sachen, die Keiner verstehen kann. Ansonsten ist er aber ein sehr netter und offenherziger Mensch. Wenn er Jemanden mag, dann wirklich, Verstellung und Lüge sind für ihn Fremdwörter. 

Eines Tages kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen meinem Freund und Al. Al hat sein Zimmer durchsucht, war wahrscheinlich neugierig, und etwas dabei kaputt gemacht. Peter ist auf ihn sehr sauer und versucht ihm zu erklären, dass dies nicht geht, er kann die Sachen von anderen nicht einfach so durchwühlen. Ob Al es verstanden hat, weiß ich nicht. Ich habe ihn genommen und in sein Zimmer gebracht, er war sehr traurig drüber, dass jemand ihn angeschrien hat.

Am nächsten Tag wieder ein Aufstand im Haus, diesmal bin aber ich das Opfer. Al hat einer meine Bilder genommen und drüber ein neues Bild gemalt. Ich bin sofort in sein Zimmer und treffe ihn ganz stolz vor dem Bild stehen und lachen. Bei diesem Anblick übergibt mich eine unbeschreibliche Wut. Ich gehe zu dem Bild und versuche es zu zerreißen. Als ich die obere linke Ecke abreiße, sehe ich, dass Al mein Bild lediglich neu bespannt hat und auf die obere Leinwand gemalt hat. Erst jetzt sehe ich auch, dass oben ein paar kleine Flaggen stecken. Die bunten Fahnen sind bis auf 3-4cm abgeschnitten und auf jeder Fahne steht etwas geschrieben. Auf der ersten, blauen Steht „Dasenka“ (das ist mein Name), auf der roten etwas, was mit „Ma“ anfängt (weiter kann ich die Schrift nicht entziffern) und auf den restlichen steht was mit Arbeitsamt und ein paar Sprüche. Jetzt weiß ich, dass dies eine Art Geschenk für mich ist. Während ich das Bild anstarre, mache ich ein paar Schritte Rückwerts, setze mich neben Al und nehme ihn in den Arm. Er ist sehr glücklich, dass mir sein Bild gefällt und bei mir kommen die Tränen in die Augen. Es ist ein sehr rührender Augenblick.

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