Mein Traumtagebuch

Sonntag, 19. April 2015

Der Kirchenchor und die Italiener



10.04.2015

Mein Bruder ist ein Musiker und spielt in dem Philharmonie Orchester der Stadt. Vor ein paar Monaten hat er zusätzlich auch noch die Funktion eines Chorleiters übernommen. Es ist eine freiwillige Tätigkeit, die er in seiner Freizeit ausübt. Es ist ein großer Chor der hiesigen Kirche und die meisten Chormitglieder sind Kinder im Alter von 6 bis 18 Jahre.

Im Moment hat er alle Hände zu tun, da der Chor jeden Tag üben muss. Die Proben finden meistens nachmittags statt und ziehen sich in die späten Abendstunden. Nach der Probe folgt immer ein gemeinsames Abendessen, das von der Kirche und deren Mitgliedern vorbereitet wird.

Ich verbringe momentan meinen Urlaub bei meinem Bruder und seiner Familie. Seine Kinder singen ja in dem Kirchenchor auch mit und ich begleite sie jeden Tag zu den Proben. Kurz bevor die Probe zu Ende ist, kommt regelmäßig ein Italiener vorbei und bringt frisches Brot mit. Für einen, eher symbolischen, Preis kann jeder ein Stück kaufen. Das Brot ist aber so lecker, dass da regelrecht Kampf um den letzten herrscht. Jeder versucht eins für sich zu ergattern.

Heute habe ich es versäumt und habe keinen mehr gekriegt. Als ich aber in dem Zuschauerraum sitze und bei der Probe zusehe, fällt mir ein Stück auf dem Bühnensofa auf. Ich schleiche mich ganz vorsichtig hin, passe auf, dass mich keiner bemerkt und greife mir das Brot. Es ist noch warm und wirklich sehr knusprig. Ich breche ein Stückchen ab und verschwinde wieder. Ganz schnell laufe ich zu meinem Auto, das vor der Kirche geparkt ist, und setze mich rein.

Als ich gerade losfahren möchte, sehe ich den Pfarrer, wie er mir hinterher läuft und was zuruft. Im Rückspiegel kann ich noch erkennen, wie er letztendlich aufgibt und nur mit seiner Hand seine Resignation ausdrückt. Erst später erfahre ich, dass das Brot ihm gehörte. Er war nicht sauer, dass ich ein Stück genommen habe, wollte mir nur sagen, dass ich es ruhig behalten kann.

Am nächsten Tag kommt der Italiener wieder. Diesmal bin ich eine der ersten, die das Brot kaufen. Nachher stehe ich mit ihm am Eingang der Kirche und wir trinken zusammen einen Kaffee. Plötzlich nimmt er sein Handy in die Hand und versucht jemanden anzurufen. Leider funktioniert das Gerät nicht ganz so wie er möchte und er bittet mich es zu probieren. Ich wähle die Nummer immer wieder, komme aber nicht durch. Nach einer Weile stellen wir dann fest, dass die Rufnummer nicht richtig ist.

Ich überreiche ihm das Handy und er versucht mit einem anderen Italiener, der heute mit ihm gekommen ist, die richtige Nummer rauszufinden. Erst später erfahre ich, dass es bei dem Telefonat um Erpressung ging. Ich sollte die neutrale Vermittlungsperson sein, die anruft. So sollten die wahren Erpresser, die zwei Italiener, nicht ermittelt werden. Zum Glück konnten die Beiden die Nummer nicht rauskriegen und so bin ich aus der Sache fein raus.

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