Mein Traumtagebuch

Samstag, 25. April 2015

Uniprojekt und die Wahlen



17.04.2015

Ein großes Einkaufszentrum an einem Samstagvormittag. Ich, mitten in der Menschenmenge, suche nach dem Ort, wo ich mich mit meinen Kommilitonen aus der Uni treffen soll. Unser Professor hat uns aufgetragen, ein Teil unseres letzten Projektes hier zu prüfen und die Theorie in Praxis umzusetzen. Es geht um eine Studie über das Verhalten der Menschen in bestimmten Situationen.

Nach einer Ewigkeit finde ich endlich den Stand. Alle anderen sind bereits da und haben mit dem ersten Teil der Aufgabe, der Umfrage, begonnen. Ich stelle mich auch hin, lege meinen grünen Rucksack auf den Boden und nehme die vorbereiteten Umfragebogen heraus. Ich versuche die vorbei gehenden Leute davon zu überzeugen, die paar Fragen zu beantworten. Irgendwie will aber keiner mitmachen.

Erst später stelle ich fest, dass die Anderen eine Art Belohnung für die Einkaufszentrum Besucher parat haben, um sich ihre Aufmerksamkeit zu „erkaufen“. Darauf bin ich natürlich nicht vorbereitet. Mit einem Resignierungsgefühl packe ich meine Sachen wieder ein und auf dem Weg nach Hause überlege ich, was ich den Leuten anbieten könnte.

Raus aus dem Einkaufszentrum, mitten auf der Fußgängerzone, bemerke ich eine kleine Ansammlung von Menschen auf der anderen Straßenseite. Ich gehe näher, um rauszufinden, was da los ist. Ich höre jemanden in einen Mikrofon reden. Es geht um die bevorstehende Wahl des Bezirksbürgermeisters. Ich dränge mich ganz nach vorne, vor die kleine Bühne, durch und sehe meine ehemalige Mitschülerin aus der Grundschule dort stehen. Ihr Name ist Monika. Ich wusste, dass sie in die Politik gegangen ist, aber ahnte nicht, dass sie jetzt als Kandidat auf den ganz großen Posten ist. Sie sieht wieder mal umwerfend aus. Schlank, sehr elegant, mit einem Pelzmantel über die Schulter, perfekt geschminkt und die Haare, wie aus einem Katalog.

Ich versuche ihr zuzuwinken, sie kann mich aber nicht sehen. Sie schaut ständig in Richtung der Fernseh- und Fotokameras, die sich auf der rechten Seite des Podiums versammelt haben. Sie will bestimmt für die Presseleute so gut wie möglich aussehen. Dann bekommt sie das Wort und stellt sich ans Mikrofon. Sie fängt an über das Programm der Partei, die sie repräsentiert und die Pläne, die sie als Bürgermeisterin verwirklichen möchte, zu reden.

Es dauert mir dann doch zu lange und ich verlasse die Veranstaltung. Ich laufe unten in die U-Bahn Station und will nur noch nach Hause. Ich stelle mich in die Ecke des Bahnsteigs und denke über das Uni Projekt nach. Aus meinen Gedanken werde ich von meiner Freundin Anna rausgerissen. Sie ist ganz zufällig vorbei gegangen und hat mich gesehen. Sie erzählt mir etwas von einer Party heute Abend und möchte, dass ich auch hinkomme. Zum Schluss drückt sie mir ein Zettel mit der Adresse in die Hand und verschwindet wieder. Wortlos bleibe ich dort noch eine Ewigkeit stehen und habe den Eindruck mich gar nicht bewegen zu können. Ich fühle mich, als ob ich da festgewachsen wäre.

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