Mein Traumtagebuch

Montag, 27. April 2015

Meine Firma und das Elefantenbaby



19.04.2015
Endlich habe ich es geschafft. Ich betreibe meine eigene Firma. Am Anfang lief es nicht so gut, jetzt fangen aber die Geschäfte an zu blühen. Ich und meine zwei Angestellten haben viel zu tun, können an Urlaub oder freie Tage gar nicht denken.

Heute ist auch ein sehr voller Tag. Zuerst muss ich etwas in den Eisstadion liefern, später Getränke zu einer großen Straßenparade, dann noch Papierkram im Büro erledigen und die Ware zur Auslieferung für den nächsten Tag vorbereiten.

Das Eisstadion ist zum Glück nicht weit weg von meiner Firma und ich bin schnell da. Jetzt laufe ich durch die Flure des Hintergebäudes und versuche den Verantwortlichen für die Anlieferung zu finden. Stattdessen verirre ich mich in die Umkleidekabinen der Hockeymannschaften. Ich wusste gar nicht, dass es heute ein Spiel gibt und dass sogar das Team aus Tschechei spielt. Ich freue mich sehr ein paar Leute aus der Heimat zu sehen und warte dort bis sie vom Training in die Kabine zurückkehren.

Sehr große Enttäuschung wartet auf mich, wenn ein Spieler des tschechischen Teams endlich von der Eisfläche kommt. Ich laufe ihm entgegen und will ihn begrüßen. Mein Gesicht strahlt und ich freue mich auf das Treffen. Der junge Mann bleibt aber, nachdem er meine Schuhe gesehen hat, stehen und bricht in Lachen aus. Es irritiert mich und ich halte auch an. Ich schaue meine weißen Ballerinas mit dem slowakischen Nationalsymbol an und verstehe nicht, was so komisch dran sein soll.

Irgendwie macht mich das sauer und frage den jungen Mann, was los ist. Da zeigt er an meine Schuhe und lachend antwortet er: „Ich dachte nie, dass ich hier eine dumme Slowakin treffen werde“. Das hat mich getroffen! Dass viele Tschechen die Slowaken nicht mögen, das wusste ich, aber dass ich es auf eigener Haut und auch noch so extrem erlebe, das trifft mich sehr hart.

Sauer und beleidigt, drehe ich mich mit erhobenem Kopf um und spaziere aus dem Raum. Ich habe sowieso Besseres zu tun. Nach der Anlieferung, steige ich in meinen Lieferwagen wieder ein und fahre zurück in die Firma. Während ich dort die nächste Lieferung vorbereite, bekomme ich Besuch von einer guten Freundin meiner Mutter. Sie fliegt morgen in die Slowakei und will sich verabschieden. Ich habe nicht so viel Zeit, also empfange ich sie an dem Lieferwagen und sie erzählt mir, was sie heute noch schaffen muss, während ich die Ware ins Auto lade.

Wenn ich fertig bin, will ich mich von ihr verabschieden und losfahren, wenn sie mich noch um ein kleines Gefallen bittet. Sie weiß, ich habe noch von letztem Slowakeibesuch ein paar Euros übrig, vielleicht kann sie mir dafür Dollars geben, dass wir wechseln. Natürlich habe ich nichts dagegen und hole meine Brieftasche mit dem Geld.

Als ich gerade am Zählen bin, betritt die Zollkontrolle den Hof der Firma. Ich stecke reflexartig das Geld wieder weg und sie fangen gleich mein Auto mit einem Metalldetektor durchzusuchen. Dabei fällt mir ein, dass ich unter dem Beifahrersitz eine Pistole habe. Ganz schnell und unauffällig greife ich nach ihr und nehme die Patronen aus dem Magazin. So entladen lege ich sie dann in das Handschuhfach. Die Beamten sind nach einer Weile auch schon fertig und der Leiter der Truppe kommt persönlich zu mir, um mich für die vorbildliche Aufbewahrung meiner Waffe zu loben.

Als sie weg sind, verabschiede ich mich auch von Marika, der Freundin meiner Mutter, wünsche ihr einen schönen Urlaub in der Slowakei und fahre mit meinem Lieferwagen zur nächsten Auslieferung. Unterwegs fällt mir aber ein komisches Quietschen von unterm Sitz auf. Ich halte an, um nachzuschauen. Ich traue meinen Augen nicht, was ich da entdecke. Es liegt dort ein verletztes kleines Elefantenbaby und ein paar Mäuse bedienen sich an den Wunden und nagen an ihm. Ich versuche sie umgehend zu trennen und fange die Mäuse nach und nach ein und stecke sie in einen Karton. Eine der Mäuse entwischt mir aber immer wieder, sie versteckt sich in dem Rüssel des Elefanten und ich muss sie jedes Mal aufs Neue rausholen.

Ganz schnell fahre ich zu dem nächsten Tierarzt und hoffe, dass das Elefantenbaby noch gerettet werden kann. Dabei überlege ich die ganze Zeit, wie die Tiere in meinen Wagen gekommen sind…

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