Mein Traumtagebuch

Sonntag, 5. April 2015

Der Tag der offenen Tür und der Tote



28.03.2015

Mit Steve, meinem Mann, sind wir heute in einer riesigen Fabrik bei dem Tag der offenen Tür. Es sind viele Besucher da und natürlich können auch die Presseleute nicht fehlen. Es ist Wochenende und ein schöner Tag dazu.

Durch das Eingangstor und an dem kleinen Sicherheitshäuschen vorbei, betreten wir das erste Gebäude auf der linken Seite. Es sind die Büros der Verwaltung und ganz oben die geräumigen Büros der Vorgesetzten mit vielen Sitzungssälen. Von dem oberen Stockwerk führt ein verglaster Flur in das Produktionsgebäude. Hoch über dem Hof können wir den Ausblick über das ganze Industriegebiet genießen.

In der Herstellungshalle stehen wir plötzlich auf einem Podest mit Gitterboden und durch eine schmale Rundtreppe gelangen wir in die Überwachungsräume mit vielen, Computer gesteuerten, Steuerpaneelen. Ich komme mir vor wie im Raumschiff Enterprice. Nach einer kleinen Führung geht es weiter durch die Produktionshalle in die Lagerräume der Fabrik. Es sind riesige Hallen mit hohen Decken, unzähligen Regalen und Stauräumen. Ganz hinten ist heute ein großer Lagerraum abgesperrt und in einen Kinosaal umgebaut worden. Vorne ist eine kleine Bühne, über der eine Kinoleinwand hängt.

Wir laufen mit den anderen Besuchern mit und kommen auf der rechten Seite des Zuschauerraums an die Ausstellungsvitrinen. Sie sind voll von verschiedenen DVDs, die heute alle in diesem provisorischem Kino abgespielt werden sollen. Mit Steve entscheiden wir uns den nächsten Film anzuschauen und setzen uns in eine der hinteren Reihen hin.

Während der Vorstellung beobachten wir zwei Angestellte der Fabrik, die in Uniform neben uns stehen und die Kinovorstellung überwachen sollen. Plötzlich fällt der eine um und bleibt auf dem Boden liegen. Sein Kollege kniet sich zu ihm hin und versucht herauszufinden, was passiert ist. Ich und Steve kommen ihm sofort zu Hilfe und rufen einen Krankenwagen. Erst später erfahren wir, dass der relativ junge Mann einen Herzinfarkt erlitten hat und noch auf dem Weg zum Krankenhaus leider gestorben ist.

Nach diesem Zwischenfall bleiben wir nicht mehr sehr lange in der Fabrik. Wir schauen uns noch das Feuerwerk an und wie viele bunte Luftballons in die Luft gelassen werden und dann verschwinden wir nach Hause.

Mitten in der Nacht kann ich aber nicht schlafen und werde wach. Der arme Mann von vorhin geht mir nicht aus dem Kopf. Ich versuche auf der Terrasse auf andere Gedanken zu kommen und zu entspannen. Wie ich da sitze, fällt mir plötzlich eine Bewegung im Garten auf. Ich stehe auf und versuche in der Dunkelheit zu erkennen, was das sein könnte. Schritt per Schritt nähere mich der Stelle, woher die ungewöhnlichen Geräusche kommen. Hinter einem Busch erkenne ich dann einen offenen Sarg, in dem der Mann von der Fabrik liegt. Plötzlich setzt er sich hin und schaut mich direkt an. Sein Gesicht ist bleich weiß mit schwarzen Rändern um die Augen herum. Ich kann es mir nicht erklären und stehe wie angenagelt, kann mich gar nicht von Stelle bewegen. Dann fängt er an über die Fabrik zu erzählen, verrät mir die Geheimnisse der Manufaktur und gibt mir ein paar Tipps, wie ich einiges in meinem Leben besser machen kann.

Am nächsten Morgen wache ich in meinem Bett auf und muss auf das Nachterlebnis denken. Ich laufe sofort in den Garten, um nach dem Sarg und dem Verstorbenen zu schauen. Ich kann aber nichts finden.

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