28.03.2015
Mit Steve, meinem Mann, sind wir heute in einer
riesigen Fabrik bei dem Tag der offenen Tür. Es sind viele Besucher da und natürlich
können auch die Presseleute nicht fehlen. Es ist Wochenende und ein schöner Tag
dazu.
Durch das Eingangstor und an dem kleinen
Sicherheitshäuschen vorbei, betreten wir das erste Gebäude auf der linken Seite.
Es sind die Büros der Verwaltung und ganz oben die geräumigen Büros der
Vorgesetzten mit vielen Sitzungssälen. Von dem oberen Stockwerk führt ein verglaster
Flur in das Produktionsgebäude. Hoch über dem Hof können wir den Ausblick über
das ganze Industriegebiet genießen.
In der Herstellungshalle stehen wir plötzlich auf
einem Podest mit Gitterboden und durch eine schmale Rundtreppe gelangen wir in
die Überwachungsräume mit vielen, Computer gesteuerten, Steuerpaneelen. Ich
komme mir vor wie im Raumschiff Enterprice. Nach einer kleinen Führung geht es
weiter durch die Produktionshalle in die Lagerräume der Fabrik. Es sind riesige
Hallen mit hohen Decken, unzähligen Regalen und Stauräumen. Ganz hinten ist
heute ein großer Lagerraum abgesperrt und in einen Kinosaal umgebaut worden.
Vorne ist eine kleine Bühne, über der eine Kinoleinwand hängt.
Wir laufen mit den anderen Besuchern mit und kommen
auf der rechten Seite des Zuschauerraums an die Ausstellungsvitrinen. Sie sind
voll von verschiedenen DVDs, die heute alle in diesem provisorischem Kino
abgespielt werden sollen. Mit Steve entscheiden wir uns den nächsten Film
anzuschauen und setzen uns in eine der hinteren Reihen hin.
Während der Vorstellung beobachten wir zwei
Angestellte der Fabrik, die in Uniform neben uns stehen und die Kinovorstellung
überwachen sollen. Plötzlich fällt der eine um und bleibt auf dem Boden liegen.
Sein Kollege kniet sich zu ihm hin und versucht herauszufinden, was passiert ist.
Ich und Steve kommen ihm sofort zu Hilfe und rufen einen Krankenwagen. Erst
später erfahren wir, dass der relativ junge Mann einen Herzinfarkt erlitten hat
und noch auf dem Weg zum Krankenhaus leider gestorben ist.
Nach diesem Zwischenfall bleiben wir nicht mehr sehr
lange in der Fabrik. Wir schauen uns noch das Feuerwerk an und wie viele bunte
Luftballons in die Luft gelassen werden und dann verschwinden wir nach Hause.
Mitten in der Nacht kann ich aber nicht schlafen und
werde wach. Der arme Mann von vorhin geht mir nicht aus dem Kopf. Ich versuche
auf der Terrasse auf andere Gedanken zu kommen und zu entspannen. Wie ich da
sitze, fällt mir plötzlich eine Bewegung im Garten auf. Ich stehe auf und
versuche in der Dunkelheit zu erkennen, was das sein könnte. Schritt per
Schritt nähere mich der Stelle, woher die ungewöhnlichen Geräusche kommen.
Hinter einem Busch erkenne ich dann einen offenen Sarg, in dem der Mann von der
Fabrik liegt. Plötzlich setzt er sich hin und schaut mich direkt an. Sein
Gesicht ist bleich weiß mit schwarzen Rändern um die Augen herum. Ich kann es
mir nicht erklären und stehe wie angenagelt, kann mich gar nicht von Stelle
bewegen. Dann fängt er an über die Fabrik zu erzählen, verrät mir die
Geheimnisse der Manufaktur und gibt mir ein paar Tipps, wie ich einiges in
meinem Leben besser machen kann.
Am nächsten Morgen wache ich in meinem Bett auf und
muss auf das Nachterlebnis denken. Ich laufe sofort in den Garten, um nach dem
Sarg und dem Verstorbenen zu schauen. Ich kann aber nichts finden.
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