26.03.2015
Mit meinem Bruder, Roman, fliegen aus den USA zurück
nach Deutschland. Der Flug ist schon sehr lang und ich kann es kaum abwarten,
wieder einen festen Boden unter den Füßen zu haben. Wir versuchen uns die Zeit
mit dem Planen unserer Tage in Frankfurt zu vertreiben. Wir werden bei meiner
Freundin Anna untergebracht und eine kleine Rundreise machen müssen, um alle
unsere Bekannten und gute Freunde zu besuchen und zu treffen. Ich freue mich
schon sehr darauf.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, landen wir endlich
sicher auf dem Frankfurter Flughafen. Annas Mann, Thomas, holt uns ab und wir
fahren direkt zu denen nach Hause. Nach einer kleinen Erfrischung und einem
Nachmittagssnack, wollen wir zusammen in die Stadt gehen. Da es Wochenende ist,
rechnen wir mit einem großen Verkehr in der Stadtmitte, deshalb lassen wir den
Wagen stehen und nehmen die S-Bahn.
Es ist ein sehr schöner sonniger Tag und die
Fußgängerzone im Zentrum von Frankfurt ist wirklich überfüllt. Plötzlich kommen
wir an einer Ansammlung von Leuten, die sehr interessiert in eine Richtung
schaut. Wir werden alle neugierig und versuchen durch die Menge ein Stück nach
vorne zu kommen, um zu sehen, was da los ist.
Hinter einer weiträumigen Absperrung stehen viele
Fernsehwagen und mitten auf der Straße unzähligen Kameras. Es wird hier ein
neuer Kinofilm gedreht. Da die Szenen immer wiederholt werden, können wir in
Kürze die Geschichte dahinter erahnen.
Es geht um einen Motorradfan, der sich den rechten
Arm gebrochen hat und auf der Flucht ist, da er gerade einen Harley
Verkaufsladen überfallen hat. Mit dem gebrochenen Arm kann er aber sehr schwer
die Maschine steuern, deshalb sucht er nach Hilfe. Zufällig kommt er an einem
Einfamilienhaus vorbei, wo sich im Garten ein junges, hübsches Mädchen nackt
sonnt. Er beobachtet sie kurz und dann traut er sich näher zu kommen und sie
anzusprechen. In erstem Moment ist sie natürlich sehr überrascht, dann aber
sehr interessiert an seiner Geschichte und bereit ihm zu helfen. Gemeinsam
fahren sie dann durch die Gegend, verstecken sich und fliehen von der Polizei.
Zum Schluss verlieben sich die beiden und wenn er am Ende doch noch geschnappt
und verhaftet wird, heiraten sie in einer Gefängnis Kapelle.
Am späten Nachmittag kommen wir wieder zu Anna nach
Hause. Am Abend soll ich mich mit meiner Freundin Rosa in einem Kaffee um die
Ecke treffen. Ich mache mich schnell fertig und in Begleitung meines Bruders
laufen wir zu der Verabredung. Das Kaffee ist nicht groß und befindet sich in
einem schmalen Haus auf drei Stockwerken. Im Erdgeschoss können wir Rosa nicht
sehen, also laufen wir die Treppe hoch in die erste Etage. Dort in der hinteren
Ecke, sitzt sie mit ihrer Tochter Giulia. Ich freue mich sehr die beiden zu
sehen. Ich setze mich noch nicht mal hin, schon steht die Bedienung, ein junges
Mädchen, neben mir und fragt, was ich bestellen möchte. In dem Moment bekomme
ich eine Lust auf süßen Cappuccino, dass ich normalerweise nie trinke. Ich
genieße den Abend und die sehr liebe Gesellschaft.
Irgendwann mal ist auch unser Aufenthalt in
Deutschland vorbei. Mit Roman müssen wir weiter in die Slowakei zu unserer
Mutter. Mit dem Mietwagen geht die Fahrt relativ schnell und im Nu sind wir in
meiner Heimatstadt, Bratislava. Als wir in unserem Stadtviertel ankommen,
erkennen wir die Gegend gar nicht mehr wieder. Wir halten an dem kleinen Park,
wo wir als Kinder auf einem Kinderspielplatz immer gespielt haben. Wir trauen
unseren Augen nicht, als wir dort schwere Baumaschinen entdecken, die den
Spielplatz zerstören und den Boden regelrecht rausreißen. Es ist eine Schande,
dass so etwas passiert. Das kleine Stück grüner Stadtoase wird jetzt zu einem
Einkaufszentrum umgebaut. Mir kommen die Tränen in die Augen, kann aber nichts
dagegen tun.
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