Mein Traumtagebuch

Montag, 6. April 2015

Ich und meine Glückssträhne



29.03.2015

Ein dunkler dichter Wald. Es ist mein Zuhause. Ich und andere vier Personen wohnen hier in einer Hölle, außerhalb von der Stadt und der feinen Gesellschaft. Wir sind die Ausgetriebenen, die es nicht geschafft haben ihren Arbeitsplatz zu behalten und so alles verloren haben. Wir ernähren uns von dem, was wir im Wald finden und versuchen ab und zu mal mit Handwerksarbeit ein paar selbstgemachte und gebastelte Sachen auf dem Markt zu verkaufen.

Ich bin die Näherin und entwerfe meine eigenen Kleiderstücke. Heute habe ich einen wunderschönen Rock mit vielen Löchern. Ein Style, das gerade sehr angesagt ist. Ich bringe den Rock in die Stadt und versuche ihn auf der Straße zu verkaufen. Da wird ein junges Mädchen auf mich aufmerksam. Sie findet den Rock unglaublich schön und modern und bietet mir Hilfe an.

Das Glück war auf meiner Seite. Ein paar Tage später besitze ich meine eigene Boutique und kann meine Entwürfe dort verkaufen. Das Mädchen hat die richtigen und vor allem reichen Kontakte, die mir meinen Traum ermöglicht haben.

Eines Tages erfahre ich, dass meine Freundin Jana aus USA kommt. Ich freue mich schon sehr auf sie und kann es kaum abwarten, bis sie meine Boutique sieht. Gerade an dem Tag, als sie mich besuchen kommt, sind sehr viele Menschen in der Stadt unterwegs. Ich hoffe nur, dass Jana meinen Laden findet. Er ist nämlich nicht so groß und der Eingang ist unterhalb der Straße. Es führen ein paar Treppen nach unten zu der Eingangstür. Bei der Menschenmenge leicht zu übersehen.

Zum Glück ist Jana erst am Abend gekommen, wo es in den Straßen wieder etwas ruhiger wurde. Sie ist von meiner Boutique begeistert und will auch selbst ein paar Kleidungsstücke kaufen. Später sitzen wir dann bei einem Gläschen Wein und reden über alles Mögliche. Da kommt plötzlich Jana eine Idee. Sie erzählt mir von einem Kochwettbewerb in den nächsten Tagen und schafft es mich davon zu überzeugen dort teilzunehmen. Sie weißt, dass ich gut kochen kann und meint, ich habe bestimmt eine Chance.

In der Kürze der Zeit kann ich mich nicht so gut vorbereiten, aber ich gehe trotzdem hin. Nach der Registrierung versammeln sich alle Teilnehmer in der riesigen Küche. Die Regeln sich ganz einfach, alle sollen ihr bestes Gericht kochen. Ich mache mich also an die Arbeit und wie in einem Rausch vergesse ich alles, was um mich herum passiert. Wenn wir alle mit unseren Gerichten fertig sind, werden sie der Jury serviert. Es sind zwei Männer und zwei Frauen, alle mit steinigen Gesichtern, ohne Mimik und Anzeichen von Gefühlen.

Dann kommt der Augenblick der Wahrheit und ganz feierlich wird der Sieger bekannt gegeben. Ich stehe wie angenagelt, wenn ich meinen Namen höre. Ich habe es tatsächlich geschafft, den Kochwettbewerb zu gewinnen. Alle anderen Teilnehmer gratulieren mir sogar und sagen, dass mein Gericht wirklich der beste war. „Es ist ein wirkliches Genuss“, sagen sie.

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