Mein Traumtagebuch

Samstag, 11. April 2015

Der Markt, die Krokodile und unser Hund Leon



03.04.2015

Ein kleines Fischerdorf hinter der Stadt. Ich und Steve gehen jeden morgen früh hin, um Fisch zu verkaufen. Tagtäglich wird dort auf einem Markt frische Ware angeboten, von Eiern, über Gemüse und Obst bis zu Hühnern, Fischen oder Hasen. In der Ecke mit dem Fischverkauf, stinkt es gewaltig und morgens ist es auch noch sehr dunkel. Ich kann den Gestank nur schwer ertragen. Da muss ich aber durch, schließlich ist der Fischverkauf, das wovon wir mit Steve leben.

Unser Hund Leon kommt auch jeden Morgen mit. Er ist schon alt und nicht mehr so mobil, deshalb legt er sich gleich nach dem Ankommen vor ein kleines Häuschen hinter einer Betonmauer und schläft den ganzen Vormittag, bis der Markt fertig ist.

Heute habe ich kein gutes Gefühl als wir ankommen. Schon in der Nacht konnte ich nicht richtig schlafen, war ständig wach, als ob ich eine Vorahnung hätte, dass heute etwas Schlimmes passiert. Bei der Ankunft am Markt laden wir unseren Wagen aus, während sich unser Leon auf seinen Plätzchen hinlegt.

Nach einer Weile hört Steve ein ganz ungewöhnliches Geräusch aus dem Busch hinter unserem Stand und nimmt irgendwelche Bewegung wahr. Ich werde auch aufmerksam, als er mich drauf anspricht. Beide drehen wir uns um und beobachten die Hecke. Plötzlich bemerkt Steve einen Krokodil, dann einen Zweiten, Dritten und auf einmal sieht es aus, als ob die Krokodile sich um uns herum sammeln würden.

Wir verstehen nicht wieso das große Interesse auf einmal. Den Fisch verkaufen wir schon seit Jahren und es hat noch nie einen Krokodil interessiert. Wir und auch die Anwohner wissen, dass sie in den, nicht weit weg entfernten, Sümpfen leben, haben sich bis heute aber nie so nah an das Dorf getraut.

Ich drehe mich um und sehe, dass welche auch von der anderen Seite kommen. Mit Steve stehen wir jetzt mit den Rücken zueinander und versuchen trotz allem Ruhe zu bewahren. Wir sind regelrecht von Krokodilen umstellt. Plötzlich drehen sie und bewegen sich in die Richtung, wo unser Leon auf dem Boden liegt. Dann geht es ganz schnell und wir befürchten das Schlimmste für unseren treuen und langjährigen Freund.

Als sich die Situation wieder ein wenig beruhigt und ein paar von den Viechern bereits weg sind, trauen wir uns immer noch nicht nachzuschauen, was passiert ist. Trotzallem sind wir uns ziemlich sicher, dass unser Leon denen zu Opfer gefallen ist und sie ihn regelrecht auseinandergerissen haben. Erst viel später, erkennen wir Knochen in Maul einiger der Krokodile und wie sie voll Genuss an denen rum kauen.

Ich breche in Tränen aus und Steve versucht mich zu trösten. Leon war zwar schon ein alter Herr, trotzdem hat er so einen Tot nicht verdient. Vor ein paar Tagen hat er sich beim Spazieren am hinteren Bein eine Wunde zugefügt, die ziemlich stark geblutet hat, die Krokodile müssen das Blut gerochen haben und das hat sie bestimmt angelockt.

R.I.P. mein Freund!

Diesen Traum hatte ich genau zwei Tage bevor unser Hund Leon tatsächlich gestorben ist. Wir wussten schon seit Tagen, dass es sich dem Ende nähert, wollten es aber nicht richtig wahrnehmen. Es waren nicht die Krokodile, sondern sein Alter und er ist ganz friedlich auf seiner Decke eingeschlafen. Wir vermissen ihn sehr, er war ein wirklich treuer Freund und ein richtiger Familienmitglied.

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