Mein Traumtagebuch

Dienstag, 28. April 2015

Die Werbekampagne und der Hund meines Bekannten



20.04.2015

Es erwartet mich ein sehr wichtiger Termin. Ich muss mich beeilen, esse nicht mal etwas zum Frühstück, schnappe mir meine Tasche und düse los. Ich muss pünktlich sein, denn es geht um meine Zukunft.

Die Person, die ich in der Stadt treffen soll ist Marcel, ein Bekannter von mir und meinem Mann. Er hat mich vor ein paar Tagen angesprochen, ob ich für ihn nicht eine große Werbekampagne machen würde. Wird diese gut sein, garantiert er weitere Aufträge von sehr renommierten und berühmten Firmen.

Ich habe mich für den heutigen Termin sehr gründlich vorbereitet und werde ihm die komplette Kampagne präsentieren. Das Kaffee, wo wir uns treffen sollen, ist bereits voll, als ich ankomme. Ich setze mich an einen der Tische auf der Terrasse. Von dort habe ich guten Überblick über das Lokal und über die Straße, so dass ich Marcel sofort sehe, wenn er kommt.

Es dauert nicht lange und er erscheint mit seinen beiden Töchtern. Erst später erfahre ich, sie sind die ultimativen Kritiker, die meine Präsentation beurteilen werden. Sie sind im Alter von 16 und 18 und wissen ganz genau, was heutzutage angesagt und trendy ist. Damit habe ich zwar nicht gerechnet, bin mir aber sicher, dass meine Kampagne den Zeitgeist genau getroffen hat, also bleibe ich nachbevor ruhig und gelassen.

Nachdem ich fertig bin, schaue ich zu den zwei Mädels hoch und warte auf deren Reaktion. Sie sitzen aber nur sprachlos da und starren immer noch den Bildschirm meines Laptops an. Mit Marcel schauen wir uns gegenseitig an und fragen uns innerlich, ob dies gutes oder schlechtes Zeichen ist. Dann plötzlich erwachen die Teenager aus dem „Wachkoma“ und ich beobachte, wie ihre Gesichter regelrecht strahlen. Offensichtlich sind sie von meiner Arbeit überzeugt und das freut mich unheimlich. Mit Marcel unterschreiben wir noch einen Vertrag über die zukünftige Zusammenarbeit und verabschieden uns bis zum nächsten Treffen.

Zufrieden und sehr glücklich laufe ich anschließend durch die Stadt und will mich eigentlich für die gute Arbeit belohnen und mir was Schönes kaufen. Ich bin so in Gedanken, dass ich aus Versehen, anstatt des Einkaufszentrum, eine Automobilwerkstatt betrete. Erst wenn ich mitten in dem Empfangsraum stehe und eine junge Dame mich anspricht, bemerke ich meinen Fehler. Ich drehe mich sofort um und will gerade wieder gehen, wenn ich hinter mir eine bekannte Stimme höre, die nach mir ruft.

Als ich mich umdrehe sehe ich Luigi, einen Bekannten von mir, den ich schon seit Jahren nicht gesehen habe. Er nimmt mich an die Hand und führt mich in den Pausenraum der Werkstatt. Dort setzen wir uns hin und er fängt an zu erzählen was es bei ihm Neues gibt. Dabei strahlt er die ganze Zeit und hat einen ganz komischen, aber sehr glücklichen Ausdruck in seinen Augen. Ich höre ihm zu und erfahre, dass er vor ein paar Tagen gekündigt hat und heute sein letzter Tag ist.

Er hat jetzt eine neue Chance bei Fernsehen bekommen. Und zwar Dank seinen Hund. Als die eines Tages in dem Stadtpark spazieren waren und sein Hund seine Kunststücke vorgeführt hat, wurde er von einem, zufällig vorbei gehenden, Filmproduzenten entdeckt. Jetzt hat er eine Rolle in einer TV Serie bekommen und mittlerweile ist auch die Sprache über eine eigene Show.

Ich freue mich für ihn, habe aber eigentlich keine Zeit hier mit ihm zu sitzen. Ich werde immer unruhiger, kann mich aber nicht aus der Situation ausreden. Die Krönung des ganzen soll aber noch kommen. Nachdem Luigi endlich mit seiner „Lebensgeschichte“ fertig ist, steht er auf und verschwindet kurz hinter einem Vorhang des Pausenraumes. Ich könnte die Situation ausnutzen und einfach verschwinden, traue mich aber in dem Moment nicht den Raum zu verlassen.

Es dauert auch nicht lange und plötzlich steht Luigi vor mir mit seinem riesigen Hund. Er ist ein sehr hübscher und ganz braver Hund.  Die Rasse ist eine kurzhaarige und ich denke sie heißt „Magyar Vizsla“. Luigi spricht zu ihm, dann macht er irgendwelche komische Bewegung und der Hund fängt an zu springen und Saltos vorwärts und rückwärts zu machen. Es ist unglaublich, wie so ein großer Hund so beweglich sein kann und offensichtlich macht es ihm auch noch Spaß.

Letztendlich bleibe ich bis zu Ende der „Vorstellung“ und bin wirklich begeistert. Ich freue mich für Luigi und seinen Hund, dass sie es soweit geschafft haben und hoffe für die Beiden, dass es auch langfristig was wird.

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