18.04.2015
Es ist wieder Silvester. Ich bin bei meiner Mutter
in der Slowakei und mit meinem besten Freund Peter sind wir am überlegen, wohin
wir heute Abend das Neue Jahr feiern gehen sollen. Es gibt verschiedene
Möglichkeiten, aber nichts, was uns zusagen würde.
Plötzlich klingelt das Telefon. Ein guter Freund von
mir, Julius, ist dran. Er ist auch für ein paar Tage aus Deutschland nach
Bratislava gekommen, um hier in das Neue Jahr zu starten. Er lädt mich und
Peter zu einer kleinen Silvester Party in seiner Hütte außerhalb der Stadt, in
einem kleinen Dorf, ein. Es werden noch ein paar andere Leute kommen, alles
Freunde von mir, die ich schon seit sehr langer Zeit nicht mehr gesehen habe.
Mit Peter finden wir die Adresse relativ einfach.
Problem ist nur mit dem Parkplatz. Die Hütte befindet sich auf dem Hinterhof
eines Einfamilienhauses auf der Hauptstraße. Der Hof ist wegen einer dicken,
hohen Mauer nicht einsehbar. Wir fahren einfach rund um die Mauer und finden
ein Plätzchen in der hinteren Gasse. An der Mauer entlang, kommen wir zu dem
Eingangstor des Anwesens und laufen einfach rein.
Die „Wochenendhütte“, wie Julius sie nennt, ist
nicht sehr groß, hat aber eine hohe Decke und eine ganz ungewöhnliche Form. Es
ist wirklich nur ein Raum, aber mit allem notwendigen ausgestattet. Links ist
eine Küchenzeile und rechts, gleich am Eingang, steht ein riesiges Ecksofa mit
einem runden Tisch. Auf dem Boden, anstatt eines Teppichs, liegen weiße Fellmatten.
In der Mitte des Raumes steht ein großer Kamin mit einem Grillrost. Dort will
Julius am Abend die eingelegten Steaks und Wurst auflegen.
Wir sind die letzten Gäste heute, alle anderen sind
bereits da und schon am feiern. Zuzana, meine alte Grundschulfreundin ist
allein gekommen. Anna und ihr Mann Thomas sitzen auf dem Sofa und Jana mit
Nelson bereiten in der Küchenecke etwas zum trinken vor. Es soll heute Sangria
geben. Alles sieht vielversprechend aus und ich freue mich schon auf den Abend.
Kurz vor Mitternacht wollen wir den Grill
anschmeißen. Da erzählt Julius, wir sollen während des Grillens die Tür nicht
aufmachen. Er wird lediglich den Kaminabzug öffnen, dass der Rauch nach oben,
durchs Dach, entweicht. Gleichzeitig erklärt er uns warum. Beim letzten Mal
waren seine Jagdfreunde da und machten gleichzeitig den Kamin und die Tür auf.
Es hat so durchgezogen, dass der Hausbesitzer von dem Vorderhaus sich beschwert
hat und die Polizei gerufen hat. Der ganze Hof und vor allem sein Haus waren
voll von Rauch, man konnte drinnen nicht mehr atmen und es hat ein paar Tage
gedauert, bis der Gestank komplett verschwunden ist.
Nach einem leckeren Abendmahl, dem Feuerwerk um
Mitternacht und ein paar leckeren Gläschen Sangria, naht sich die Party zu
Ende. Die Sonne geht bald auf und einige müssen wieder nach Hause. Ich und
Peter bleiben zusammen mit Julius in der Hütte und legen uns hin zum Schlafen.
Es gibt keine Betten, also machen wir es uns auf den Fellmatten auf dem Boden
bequem.
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