Mein Traumtagebuch

Samstag, 11. Oktober 2014

Besuch von meiner Freundin Jana



07.10.2014

Meine Freundin Jana aus Hannover ist bei mir zu Besuch. Wir haben bereits ein paar schöne Tage zusammen verbracht. Wir sind durch das Land gefahren, haben ein paar alte Schlösser besucht, waren im Naturparkgebiet die Wildtiere beobachten, im National Museum etwas Neues über die Menschheit und Evolution erfahren und jetzt sitzen wir wieder bei mir zu Hause und genießen ein Gläschen Wein am Abend.

Leider muss ich morgen schon wieder arbeiten, aber meine Freundin bleibt noch eine Woche hier. Ich hoffe sie wird sich nicht al zu sehr tagsüber langweilen, wenn ich in der Arbeit bin. 

Gleich am nächsten Tag konnte ich mich davon überzeugen, dass Jana das Wort Langeweile nicht kennt. In der Zeit als ich arbeiten war, hat sie alle meine Nachbarn kennengelernt und mit denen einen kleinen Klub gegründet. Sie werden sich jetzt jeden morgen treffen und den Quizwettbewerb im Radio mitmachen.

Der zweite Tag verläuft gut, aber am dritten Tag geht irgendwie alles schief. Jana soll etwas auf Deutsch grammatisch korrekt durchsagen. Leider hat sie deutsche Grammatik nie gelernt. Alles was sie weiß ist vom Hören und Sehen. Durch diese Frage hat der Klub leider viele Punkte verloren und ist wieder nach hinten in der Bewertungstabelle gerutscht. Alle sind jetzt auf Jana sauer. 

An dem Tag komme ich ziemlich spät nach Hause. Das erste Problem erkenne ich schon im Erdgeschoss. Der Aufzug ist außer Betrieb gesetzt. Ich nehme die Treppe, aber im ersten Stock komme ich nicht weiter. Im Zwischengeschoss liegen bergweise Ziegel, Holzbretter, alte Tapeten und Bauschutt. Ich kann dort nicht durchkommen. Da kommt mir ein junger Mann entgegen, lächelnd nimmt er mich an die Hand und hilft mir den „Berg“ zu übersteigen. Erst dann stellt er sich vor und sagt, er ist der Neffe meiner Nachbarn gegenüber. Sie haben sich entschieden zu renovieren und als sie den Aufzug durch einen Kurzschluss zum Stehen brachten, haben sie ihm um Hilfe gebeten. 

In dem Moment kommt der Nachbar, sein Onkel, raus und bittet mich auf eine Tasse Tee herein. Ich nehme die Einladung an und laufe durch den Flur, die halbe Baustelle, in die Küche. Dort setzen wir uns alle drei an den Tisch und unterhalten uns über die Renovierung, das Haus, die Nachbarn und es kommt auch Jana zum Gespräch. Sie mögen sie sehr, aber dieser Quiz ist für manch unserer Hausbewohner wichtiger als eine Menschenbeziehung. Sie erzählen mir dann, dass sie damit jetzt sowieso aufgehört haben, weil sie mit der Renovierung so beschäftigt sind.

Zu Hause wartet Jana schon ungeduldig auf mich. Sie ist sehr traurig, dass sie aus der Quizmannschaft rausgeflogen ist. Ich versuche sie zu trösten und verspreche ihr, dass ich sie morgen zu den Nachbarn bringe, sie kann denen bei der Renovierung helfen und dabei den jungen Mann, den Neffen, kennenlernen. Das zaubert ein kleines Lächeln auf ihrem Gesicht, trotzdem bleibt sie etwas geknickt.

Am nächsten Abend nach der Arbeit gehe ich direkt in die Nachbarswohnung. Der Bauschutt liegt immer noch im Treppenhaus und ich kann aus der Wohnung laute Musik und laute Stimmen hören. Die Tür ist auf, also gehe ich gleich rein. Ich finde alle im Wohnzimmer, wie sie feiern und tanzen, auf dem Tisch ein paar leere Flaschen Wein. Als sie mich sehen, schenken sie mir gleich ein Glas ein und erzählen, dass sie mit Janas Hilfe heute alles geschafft haben und morgen nur noch der Bauschutt weggefahren werden muss. Ich fühle mich wohl und bin glücklich, dass ich helfen konnte.

1 Kommentar :

  1. Liebe Dascha
    In mir entsteht der Eindruck, dass Du zu viele Baustellen hast, wo Du die Uebersicht verlierst und sie deshalb nicht mehr im Griff hast, auch wenn ein paar Sachen zwischendurch mal gut laufen. Weniger Baustellen, ob ein Abbau bei der Arbeit oder bei den privaten Kontakten, würden Dir mehr Zeit und Ruhe für Dich bescheren und weniger drunter und drüber... Herzliche Grüsse Robert

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