15.10.2014
Für meine
Freundin Jana ist heute ein besonderer Tag. Sie hat mich gebeten mit ihr zu
einem Single Treffen zu gehen. Sie hat sich übers Internet angemeldet, aber
alleine hat sie keinen Mut hinzugehen. Es geht um eine Art Spiel. Die Frauen
werden in einem Restaurant in der Küche für die unbekannten Männer was kochen.
Nachdem sie fertig sind, werden sie das Essen ausliefern. Jeder der Männer
sitzt in einem anderen Lokal in der Stadt und wird nach und nach von den
verschiedenen Frauen bedient. Am Schluss sollen sich die Männer darüber äußern,
wie es denen geschmeckt hat und wenn jemanden eine der Frauen sympathisch war,
kann derjenige zu ihr Kontakt aufnehmen.
Als wir
ankommen, sind schon zwei andere Frauen dort und bereits am Kochen. Ich und
Jana machen uns an die Arbeit und ich helfe ihr ein besonderes Gericht
vorzubereiten. Wenn wir fertig sind, packen wir alles in eine Styropor Box,
Jana setzt sich ins Auto und fährt los. Solange sie unterwegs ist vertreibe ich
mir die Zeit mit Aufräumen. Danach mache mir einen Kaffee, setzte mich hin und
überlege wie es wohl bei Jana läuft.
Nach ein paar
Stunden ist sie zurück und erzählt wie es war. Sie hat einen sehr sympathischen
Mann kennengelernt und würde ihm gerne wieder sehen, sie weiß aber nicht, ob er
sich für sie entscheidet. Wir warten auf die Organisatoren mit den Ergebnissen.
Als sie endlich da sind, erfahren wir, dass Jana das Glück nicht hatte und der
junge Mann sich offensichtlich für keine der Frauen entschieden hat. Ganz
traurig packen wir mit Jana alle unsere Sachen ein und machen uns auf den Weg
nach Hause.
Draußen bei dem
Wagen, während wir alles in den Kofferraum laden, fährt ein kleines Auto vorbei
und Jana erkennt sofort den Mann von vorhin. Sie winkt ihm zu, es kommt aber
keine Reaktion zurück. Das silberne Auto hat einen Aufkleber der örtlichen
Tierschutzorganisation auf der Seite. Ich konnte den Fahrer nur ganz kurz
sehen, aber auf den kurzen Blick muss ich Jana Recht geben, ein sehr
attraktiver Mann. Männliche breite Schulter, ein eher eckiges als rundes
Gesicht, tiefe dunkle Augen und braune Haare.
Am nächsten Tag
gibt mir die ganze Geschichte keine Ruhe und ich entscheide mich nach dem Mann
zu suchen. Die Adresse des Tierschutzvereines konnte ich rauskriegen, leider
ohne Hausnummer, aber ich denke mir, das muss zu finden sein. Ich mache mich
sofort auf den Weg dorthin. Es ist direkt in der Stadtmitte, in einer kleinen
Einkaufspassage. Ich laufe mehrmals durch, kann aber die Organisation nicht
finden. In der Ecke ist ein Büro der lokalen Zeitung. Auf gut Glück laufe ich
rein, um nach den Mann zu fragen. Wenn sie tatsächlich hier irgendwo ihren Sitz
haben, könnten die Angestellten hier mir vielleicht eine Info geben.
Am
Empfangstisch sitzt eine junge Dame, sie begrüßt mich und ich frage direkt
nach. Ich habe Glück, sie kennt sogar den Mann und erzählt, dass der Verein vor
ein paar Tagen umgezogen ist. Sie sind jetzt in einem Haus am Rande der Stadt.
Ich fahre sofort dorthin. Das Haus ist nicht so groß, hat hinten aber ein
riesiges Gelände, wo alle Tiere untergebracht werden können. Innen drin kann
man erkennen, dass sie frisch eingezogen sind, es ist noch nicht alles
ausgepackt, überall stehen Umzugskartons und Kisten voller Papiere und Ordner.
Ich spreche ein Mädchen, die die Kisten auspackt, an und frage nach dem
Unbekannten. Sie sagt, er ist gerade unterwegs, wenn ich möchte, kann ich auf
ihn warten, er sollte jeden Moment zurück kommen. Das tue ich auch, setze mich
an einen kleinen Tisch in der Ecke und überlege, was ich dem Mann sagen soll,
wenn ich ihm gegenüber stehe.
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