18.10.2014
Es ist Samstag
und ein wirklich außergewöhnlicher Tag. Ich bin zu einer italienischen Hochzeit
eingeladen. Es wird eine wirklich große Feier mit der ganzen Familie, Freunden
und Bekannten. Es findet im Stadtpark, teilweise im Freien, statt. Dort ist
genug Platz, ein riesiger Saal zum Feiern und auch eine relativ geräumige
Kapelle, wo die Trauung vollgezogen werden soll.
Ich ziehe mir mein
rotes Kleid an, das ich vor ein paar Tagen extra für die Hochzeit gekauft habe
und mach mich an den Weg. Endlich dort, sehe ich viele bekannte Gesichter und
begrüße alle, Einen nach dem Anderen. Es dauert eine Weile bis sich alle Gäste
versammelt haben. Das Hochzeitspaar haben wir bis jetzt noch nicht gesehen. Der
Bräutigam soll noch in der Sporthalle mit seinem Trauzeugen und den Kumpels
sein, sie haben ihm dort eine Überraschung vorbereitet. Sie spielen alle
zusammen in der örtlichen Football Mannschaft und die Braut ist eine der
Cheerleaderinnen. Ich bin auf beide sehr gespannt, vor allem auf das
Hochzeitskleid, es soll sehr schön, klassisch und von einem weltberühmten
Designer aus Italien stammen.
Während wir auf
das Brautpaar warten, bedienen sich alle an der Bar. Ich nehme mir ein Cinzano
und genieße es richtig. Nach einer Weile kommt einer der Kumpels vom Bräutigam
und erzählt, dass sie sich alle in der Sporthalle betrunken haben und der
Bräutigam seine Zeit braucht, um ein wenig zu sich zu kommen. Also wird die
eigentliche Trauung ein wenig nach hinten verschoben. Da die Braut auch noch
nicht fertig ist, trifft sich das ganz gut.
Am späten
Nachmittag ist es endlich soweit und alle versammeln sich vor der Kapelle. Ich
schaffe es nicht nach ganz vorne zu stehen, der Andrang ist viel zu groß, also
bleibe ich draußen und werde froh sein, wenn ich wenigstens etwas von der
Zeremonie mitbekomme. Plötzlich sehe meinen Freund Aldo kommen. Mit ihm war ich
verabredet, dass er mich nach der Feier abholt. Ich schaue auf die Uhr und es
ist bald Mitternacht. Ich weiß wirklich nicht, wie die Zeit so schnell
vergangen ist. Wir haben noch nicht mal was gegessen und ich habe wirklich
langsam Hunger. Ich sage Aldo, er soll doch ein wenig bleiben, wenigstens bis das
Essen serviert wird. Zum Glück dauert es nicht mehr lange und wir sitzen alle
an den Hochzeitstischen. Die einzelnen Gänge werden serviert und die Musik
fängt an zu spielen.
Wenn es später
so richtig los geht, müssen wir mit Aldo die Hochzeit verlassen. Er hat sein
kleines Flugzeug auf dem Nachbarsgrundstück stehen und will es nicht riskieren,
dass sich jemand deswegen beschwert. Er hat sich das Flugzeug vor ein paar
Monaten zugelegt, sein Auto verkauft und jetzt fliegt er überall hin. Es macht
ihm wirklich viel Spaß und es ist einfacher mit dem Flugzeug überall
hinzukommen, ohne in einem Stau stecken zu bleiben.
Wir laufen
zusammen an die Stadtparkgrenze, wo eine dicke Mauer zu dem Nachbarsgrundstück
steht. Ein paar Freunde begleiten uns, sie wollen sein Flugzeug sehen und vier
von denen möchten sogar mitfliegen. An der Mauer steht eine Leiter angelehnt,
die wir hochsteigen müssen. Von oben kann man auf der anderen Seite das
Flugzeug sehen, wie es direkt auf der gleichen Höhe wie die Mauer auf einem Holzgerüst aufgestellt ist.
Wir müssen das Gerüst durchklettern, um an die Sitze zu gelangen. Alle haben
wir auch noch ein paar Sachen im Gepäck und die müssen in den hinteren und
seitlichen Kofferraum des Flugzeugs verstaut werden. Der seitliche Stauraum ist
wegen dem Gerüst schwer aufzumachen. Es wird etwas angehoben und dann zur Seite
rausgezogen. Es ist nicht viel Platz da, aber es passt alles rein. Wenn es
endlich geschafft ist, setzen wir uns alle auf unsere Sitze hin, da fällt mir
ein, dass ich noch auf die Toilette muss. Alle meckern deswegen, weil sich der
Start dadurch verzögert, ich kann aber nicht anders. Ich steige wieder aus und
laufe ganz schnell zu dem Hochzeitssaal. Ganz hinten sind dann die Toiletten.
Wenn ich fertig bin und an den Tischen vorbei laufe, bemerke ich, dass auf der
Hochzeit nichts Süßes serviert wurde. Ich sehe mich um und stelle fest, dass
tatsächlich nicht ein Stück Kuchen oder eine Hochzeitstorte nirgendwo steht. Es
ist wirklich sehr eigenartig.
Wieder beim
Flugzeug, steige ich wieder ein und Aldo schaltet den Motor an. Es wird sehr
laut, aber nur für eine ganz kurze Zeit. Der Motor geht plötzlich aus. Aldo
versucht es wieder und es passiert das Gleiche. Nach ein paar Versuchen, sagt
er zu uns, wir sollen alle wieder aussteigen, er muss sich den Motor ansehen
und schauen wo das Problem liegt. Irgendwie kriege ich langsam den Eindruck,
dass wir hier heute nie abheben werden.
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