Mein Traumtagebuch

Freitag, 24. Oktober 2014

Politik und Natur



20.10.2014

Ich bin in der Slowakei und laufe durch die Innenstadt, wenn ich meine alte Freundin Monika treffe. Treffen ist vielleicht nicht ganz richtiges Wort, ich halte an einem Wahlstand einer der berühmten Politikparteien der  Stadt an und dort steht sie hinter dem kleinen Promo Tisch. Bald sind Wahlen und sie ist schon vor Jahren in die Politik gegangen. Sie hat alle Hände zu tun, viele Leute halten an und haben viele Fragen. Sie steht jedem Frage und Antwort. 

Monika bemerkt mich erst nach einer Weile und mit einem Handzeichen sagt sie, ich soll kurz warten, sie ist gleich bei mir. Ich stehe etwas am Rande der Menschenmenge vor dem Stand und schaue mich auf dem Marktplatz um. Es dauert nicht lange und meine Freundin steht bei mir. Sie macht jetzt kurze Mittagspause, also wollen wir zusammen etwas essen gehen. 

Wir reden über alte Zeiten und lachen viel. Plötzlich fällt uns beiden gleichzeitig die Hölle hinter der Stadt ein, wo wir als Kinder oft gespielt haben. Wir erinnern uns ganz genau wo sie liegt, obwohl es schon Jahrzehnte her ist und sie war schon damals nicht leicht zu finden. Auf einmal sehe ich Monika strahlen, sie hat eine „geniale“ Idee bekommen. Sie sagt mir nichts Genaues, verabredet sich aber mit mir für morgen und wir sollen uns vor der Hölle treffen.

Am nächsten Tag bin ich pünktlich dort. Monika steht bereits vor dem Hölleneingang mit drei Männern in voller Bergausrüstung. Sie schickt die drei rein und mich nimmt sie an die Seite und erzählt mir von ihrem Plan. Die Hölle ist zwar lange vergessen, gehört aber zu einem der Naturschätze des Landes. Sie wird dort den Wahlstand aufbauen, nachdem das OK von den Behörden erteilt wird. Die drei Männer sind von einem Forschungsteam der Stadt und sollen die Hölle genau untersuchen und die Ergebnisse der Kommission zur Beurteilung vorlegen. Sie hofft es dauert nicht lange und nächste Woche kann sie schon drin sein. Es ist eine einmalige Gelegenheit den Leuten und Wählern die Verbundenheit der Partei mit der Natur zu zeigen. Die Idee finde ich nicht schlecht und drücke Monika die Daumen, dass alles so klappt, wie gewünscht.
Tatsächlich in etwa 10 Tagen ruft mich Monika an und ladet mich zur offiziellen Eröffnung des „Höllen“-Wahl-Lokales ein. Ich bin sehr neugierig, was aus dem Plan geworden ist und wie sie die Idee umgesetzt hat, also gehe ich hin. Einige Leute und die Presse haben sich schon vor dem Eingang eingesammelt und ich kann meine Freundin vorne auf dem kleinen Podium stehen sehen. Als sie mich bemerkt ruft sie mich zu sich auf die Bühne. Sie strahlt Euphorie aus und ist offensichtlich sehr glücklich. 

Nach einer kurzen Rede und der feierlichen Eröffnung durch schneiden einer dicken roten Schleife, lädt Monika alle ein, sich die Hölle von innen anzusehen. Ich bin sehr gespannt und laufe mit rein. Ich kann die Hölle kaum wieder erkennen. Alles ist jetzt ganz hell mit viel Licht beleuchtet, an den Wänden in den breiteren Durchgängen sind Vitrinen aufgestellt mit verschiedenen Ausstellungsstücken der Stadt und des historischen Museums. Ganz hinten in der „großen Halle“ sind die Tische der Wahlpartei aufgestellt, die ich letztens auf dem Marktplatz gesehen habe.

Nachdem der Rundgang vorbei ist, laufe ich raus und muss Monika wirklich gratulieren. Die Idee ist doch sehr gelungen und die Umsetzung einfach genial. Die Hölle wird auch noch nach den Wahlen der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen und die Stadt hat eine neue Sehenswürdigkeit bekommen.

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