25.10.2014
Mein Auto ist
kaputt. Ich weiß nicht was, aber heute Morgen konnte ich nicht starten. Habe
ich den Motor nach einer Ewigkeit zum Laufen gebracht, bin ich losgefahren und während
des ganzen Weges zur Arbeit hatte der Wagen komische Geräusche gemacht. Meine
Kollegen haben es sich bereits auch schon angeschaut, können aber kein Fehler
entdecken. Letztendlich kommt mein Boss und sagt, ich soll mir den Vormittag
frei nehmen und den Wagen in die Werkstatt bringen. Es wäre auch in seinem
Interesse, weil wenn mein Auto in Ordnung ist, komme ich auch jeden Tag
pünktlich zur Arbeit.
Ich bin zwar
etwas überrascht, aber mein Chef meint es ernst. Also steige ich in meine
„Karolina“, so heißt mein Auto, ein und fahre zu der großen Werkstatt im
Industriegebiet hinter der Stadt. Als ich ankomme, sind noch kaum Leute da, ich
freue mich, dass ich eine der ersten bin und so schneller abgefertigt werde.
Einer der Mitarbeiter befragt mich dann, was denn mit meinem Wagen wäre und
schreibt irgendwas auf einen großen Zettel. Danach gehen wir zusammen zu
Karolina, er setzt sich rein und probiert zu starten. Nachdem der Startversuch
mehrmals fehlschlägt, steigt er aus und schüttelt den Kopf. Er sagt zu mir,
dass es mit der Reparatur etwas dauern kann, aber sie werden es schon
hinkriegen.
Ich habe den
Vormittag jetzt frei, also entscheide ich mich dort zu warten, bis mein Wagen
fertig wird. Erst einmal setze ich mich in dem Empfangsbüro an den kleinen Tisch
in der Ecke und trinke meinen Kaffee, den ich angeboten gekriegt habe. Dabei
beobachte ich die Kunden, die rein und raus gehen und höre denen zu, mit
welchen Problemen sie hierher kommen. Dabei schaue ich immer wieder auf die
große Uhr über dem Eingang, die Zeit vergeht langsam. Nach etwa einer Stunde
stehe ich auf und laufe nach draußen. Ich will mich auf dem großen Gelände
umsehen und muss feststellen, dass außer dem Empfangsbüro und dem Abstellplatz,
wo die ankommenden Fahrzeuge geparkt werden, noch mindestens zwei riesige
Parkplätze hinten auf dem Firmengelände sind. Daneben steht eine große
Reparaturhalle, die mit einem Feuerwehr Gebäude verbunden ist und auf der
anderen Seite ist das Abholbüro, wo die fertigen Fahrzeuge abgeholt werden.
Ich laufe durch
den großen Parkplatz mit ein paar neuen Autos in der vorderen Ecke und vielen
alten, hässlichen und verrosteten dahinter. An der Reparaturhalle bleibe ich
dann stehen und schaue kurz einem jungen Automechaniker bei der Arbeit zu. Dann
kommt einer der Chefs aus dem Nebenbüro raus und fragt mich, was ich dort
machen würde. Ich sage, ich warte auf meinen Wagen, bis es repariert ist. Er
bittet mich herein und will nachschauen, wie weit die Arbeiten sind. Er nimmt
eine sauber beschriftete Akte von einem Stapel auf dem Tisch und öffnet sie. Er
dreht den Arbeitsbericht zu mir und zeigt, was alles gemacht wurde. Bis jetzt
haben sie die Scheibenwischer nachgestellt, die Sitze sauber gemacht und die
zwei Lautsprecher hinten wieder angeschlossen, dass ich einen richtig coolen
Sound kriege. Momentan, sagt er, arbeiten sie an dem Motor, das müsste aber
auch langsam fertig sein. Mit dem, was ich höre und sehe, bin ich bis jetzt
zufrieden, hoffentlich geht es auch so weiter.
Nach dieser
Auskunft gehe ich wieder zurück zu dem Empfangsbüro und warte vorne vor dem
Eingang. Ich hoffe, dass es nicht mehr lange dauert und mein Wagen gleich
aufgerufen wird, dass es fertig ist. Es passiert aber nichts. Ich merke sogar,
dass Kunden, die heute Morgen nach mir gekommen sind, bereits ihre Fahrzeuge
fertig repariert gekriegt haben und schon weg sind. Langsam ist es Mittagszeit
und ich werde allmählich nervös. Ich laufe zurück in das Werkstattbüro und will
nachfragen, wo es hängt und wann mein Auto fertig sein wird. Leider kann ich jetzt
den älteren Herren von vorhin nicht finden. Ein junger Mann sagt mir, dass er
weg musste, neue Ersatzteile besorgen und das kann dauern. Ich frage also ihn
wie es aussieht, er kann mir leider nicht viel sagen, er hat an meinem Auto
nicht gearbeitet. Dann erzählt er mir aber, ich soll mich auf dem
Abstellgelände umsehen, wenn mein Wagen fertig ist, steht es bestimmt dort. Und
wenn es so ist, dann wird es mir sofort nach der Mittagspause übergeben.
Also laufe ich
auf dem riesigen Parkplatz hin und her und suche nach Karolina. Es sind viele
weiße Wagen dort, wie meins. Ich laufe von einem zu anderem, kann aber meinen
nirgendwo entdecken. Plötzlich komme ich zu ein paar Stellplätzen, die mit
einem Schild „Y10“ bezeichnet sind. Hier müsste mein Auto stehen. Leider sehe
ich es nicht. Ein junges Ehepaar läuft an mir vorbei und ich frage nach, ob sie
sich hier auskennen, vielleicht wissen sie, wo mein Auto noch stehen könnte.
Ich erfahre, dass sie auch nach ihrem Ford Escort suchen und offensichtlich
verschwinden hier Autos öfters mal.
Langsam fange
ich mir an Gedanken zu machen und laufe hinten in das Feuerwehrhaus. Die Halle
ist Menschenleer, ich höre aber stimmen von neben an. Dort steht der ältere
Herr aus der Werkstatt. Ich laufe direkt auf ihn zu und ich kann eine Art
Unsicherheit in seinem Gesicht sehen. Ich frage sofort nach meinem Wagen und sage,
dass ich es nicht finden kann. Da überlegt er kurz und dann sagt er zu mir,
dass der Azubi es bestimmt momentan zu Probefahrt draußen hat. Ich soll
geduldig sein. Damit gebe ich mich aber nicht zufrieden. Ich will mich
beschweren und gehe zu dem Hauptgebäude, wo die Verwaltung sitzt. Wenn ich
reinkomme, traue ich meinen Augen nicht. Der Empfangsraum ist leer geräumt und
ein paar Leute tanzen zu einer komischen Musik. Sie sind alle wie aus einem
Westernfilm gekleidet und beachten mich gar nicht. Rechts von mir steht ein
Mann, der mich sofort bei Seite schiebt und fängt an mich zu beschimpfen. Er
erzählt, dass sie hier einen Film drehen und ich bin gerade mitten in eine Szene
reingeplatzt bin. Ohne, dass ich mich wehren kann, nimmt er mich an die Hand
und schmeißt er mich durch die Hintertür raus. Ich befinde mich auf einem
kleinen Hinterhof ohne Ausgang, mit hohen dicken Mauern. In der Ecke sehe ich
Unmengen an alten Reifen gestapelt und dort zwei Männer sitzen. Ich gehe zu den
beiden und will fragen, was hier eigentlich abgeht. Der eine verschwindet
sofort, der andere schaut mich an und fragt ganz ruhig was los ist. Er erkennt
sofort, dass mit mir etwas nicht stimmt. Ich erzähle ihm meine Geschichte und
zum Schluss breche ich in Tränen aus. Er versucht mich zu beruhigen und sagt,
er wäre ein Rechtsanwalt und wird sich der Sache annehmen. Ich kann nicht
aufhören zu weinen, also nimmt er mich in den Arm und tröstet mich.
So zusammenhängend träume ich nie. Ist echt krass an was du dich alles erinnerst, ich brauche morgens immer ein passt Minuten im dir letzten Erinnerungsfetzen zu retten. Wobei ich sagen muss, bis zur Mittagspause klang das alles noch sehr realistisch. Jetzt will ich auch wissen wo Karolina ist xD
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Mira
Ups, sorry, Auto Korrektur hat zu geschlagen :(
LöschenIst ja ein genialer Traum. :D Könnte einer von mir gewesen sein. ^-^
AntwortenLöschenVielleicht findest du ja heute Nacht dein Auto wieder?
J.
Karolina ist in Wirklichkeit mein aller erstes Auto gewesen, es war eine weiße Lancia Y10 und ich habe sie wirklich geliebt. Wurde nach etwa zwei Jahren für ein neueres Modell Y10 getauscht, diesmal den "Eduardo" in schwarz... Ich glaube, mittlerweile gibt es Karolina nicht mehr... auf irgendwelchem Schrottplatz bestimmt ihren Frieden gefunden :(
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