Mein Traumtagebuch

Mittwoch, 29. Oktober 2014

Der Werkstattalptraum



25.10.2014

Mein Auto ist kaputt. Ich weiß nicht was, aber heute Morgen konnte ich nicht starten. Habe ich den Motor nach einer Ewigkeit zum Laufen gebracht, bin ich losgefahren und während des ganzen Weges zur Arbeit hatte der Wagen komische Geräusche gemacht. Meine Kollegen haben es sich bereits auch schon angeschaut, können aber kein Fehler entdecken. Letztendlich kommt mein Boss und sagt, ich soll mir den Vormittag frei nehmen und den Wagen in die Werkstatt bringen. Es wäre auch in seinem Interesse, weil wenn mein Auto in Ordnung ist, komme ich auch jeden Tag pünktlich zur Arbeit.

Ich bin zwar etwas überrascht, aber mein Chef meint es ernst. Also steige ich in meine „Karolina“, so heißt mein Auto, ein und fahre zu der großen Werkstatt im Industriegebiet hinter der Stadt. Als ich ankomme, sind noch kaum Leute da, ich freue mich, dass ich eine der ersten bin und so schneller abgefertigt werde. Einer der Mitarbeiter befragt mich dann, was denn mit meinem Wagen wäre und schreibt irgendwas auf einen großen Zettel. Danach gehen wir zusammen zu Karolina, er setzt sich rein und probiert zu starten. Nachdem der Startversuch mehrmals fehlschlägt, steigt er aus und schüttelt den Kopf. Er sagt zu mir, dass es mit der Reparatur etwas dauern kann, aber sie werden es schon hinkriegen. 

Ich habe den Vormittag jetzt frei, also entscheide ich mich dort zu warten, bis mein Wagen fertig wird. Erst einmal setze ich mich in dem Empfangsbüro an den kleinen Tisch in der Ecke und trinke meinen Kaffee, den ich angeboten gekriegt habe. Dabei beobachte ich die Kunden, die rein und raus gehen und höre denen zu, mit welchen Problemen sie hierher kommen. Dabei schaue ich immer wieder auf die große Uhr über dem Eingang, die Zeit vergeht langsam. Nach etwa einer Stunde stehe ich auf und laufe nach draußen. Ich will mich auf dem großen Gelände umsehen und muss feststellen, dass außer dem Empfangsbüro und dem Abstellplatz, wo die ankommenden Fahrzeuge geparkt werden, noch mindestens zwei riesige Parkplätze hinten auf dem Firmengelände sind. Daneben steht eine große Reparaturhalle, die mit einem Feuerwehr Gebäude verbunden ist und auf der anderen Seite ist das Abholbüro, wo die fertigen Fahrzeuge abgeholt werden.

Ich laufe durch den großen Parkplatz mit ein paar neuen Autos in der vorderen Ecke und vielen alten, hässlichen und verrosteten dahinter. An der Reparaturhalle bleibe ich dann stehen und schaue kurz einem jungen Automechaniker bei der Arbeit zu. Dann kommt einer der Chefs aus dem Nebenbüro raus und fragt mich, was ich dort machen würde. Ich sage, ich warte auf meinen Wagen, bis es repariert ist. Er bittet mich herein und will nachschauen, wie weit die Arbeiten sind. Er nimmt eine sauber beschriftete Akte von einem Stapel auf dem Tisch und öffnet sie. Er dreht den Arbeitsbericht zu mir und zeigt, was alles gemacht wurde. Bis jetzt haben sie die Scheibenwischer nachgestellt, die Sitze sauber gemacht und die zwei Lautsprecher hinten wieder angeschlossen, dass ich einen richtig coolen Sound kriege. Momentan, sagt er, arbeiten sie an dem Motor, das müsste aber auch langsam fertig sein. Mit dem, was ich höre und sehe, bin ich bis jetzt zufrieden, hoffentlich geht es auch so weiter.

Nach dieser Auskunft gehe ich wieder zurück zu dem Empfangsbüro und warte vorne vor dem Eingang. Ich hoffe, dass es nicht mehr lange dauert und mein Wagen gleich aufgerufen wird, dass es fertig ist. Es passiert aber nichts. Ich merke sogar, dass Kunden, die heute Morgen nach mir gekommen sind, bereits ihre Fahrzeuge fertig repariert gekriegt haben und schon weg sind. Langsam ist es Mittagszeit und ich werde allmählich nervös. Ich laufe zurück in das Werkstattbüro und will nachfragen, wo es hängt und wann mein Auto fertig sein wird. Leider kann ich jetzt den älteren Herren von vorhin nicht finden. Ein junger Mann sagt mir, dass er weg musste, neue Ersatzteile besorgen und das kann dauern. Ich frage also ihn wie es aussieht, er kann mir leider nicht viel sagen, er hat an meinem Auto nicht gearbeitet. Dann erzählt er mir aber, ich soll mich auf dem Abstellgelände umsehen, wenn mein Wagen fertig ist, steht es bestimmt dort. Und wenn es so ist, dann wird es mir sofort nach der Mittagspause übergeben. 

Also laufe ich auf dem riesigen Parkplatz hin und her und suche nach Karolina. Es sind viele weiße Wagen dort, wie meins. Ich laufe von einem zu anderem, kann aber meinen nirgendwo entdecken. Plötzlich komme ich zu ein paar Stellplätzen, die mit einem Schild „Y10“ bezeichnet sind. Hier müsste mein Auto stehen. Leider sehe ich es nicht. Ein junges Ehepaar läuft an mir vorbei und ich frage nach, ob sie sich hier auskennen, vielleicht wissen sie, wo mein Auto noch stehen könnte. Ich erfahre, dass sie auch nach ihrem Ford Escort suchen und offensichtlich verschwinden hier Autos öfters mal.

Langsam fange ich mir an Gedanken zu machen und laufe hinten in das Feuerwehrhaus. Die Halle ist Menschenleer, ich höre aber stimmen von neben an. Dort steht der ältere Herr aus der Werkstatt. Ich laufe direkt auf ihn zu und ich kann eine Art Unsicherheit in seinem Gesicht sehen. Ich frage sofort nach meinem Wagen und sage, dass ich es nicht finden kann. Da überlegt er kurz und dann sagt er zu mir, dass der Azubi es bestimmt momentan zu Probefahrt draußen hat. Ich soll geduldig sein. Damit gebe ich mich aber nicht zufrieden. Ich will mich beschweren und gehe zu dem Hauptgebäude, wo die Verwaltung sitzt. Wenn ich reinkomme, traue ich meinen Augen nicht. Der Empfangsraum ist leer geräumt und ein paar Leute tanzen zu einer komischen Musik. Sie sind alle wie aus einem Westernfilm gekleidet und beachten mich gar nicht. Rechts von mir steht ein Mann, der mich sofort bei Seite schiebt und fängt an mich zu beschimpfen. Er erzählt, dass sie hier einen Film drehen und ich bin gerade mitten in eine Szene reingeplatzt bin. Ohne, dass ich mich wehren kann, nimmt er mich an die Hand und schmeißt er mich durch die Hintertür raus. Ich befinde mich auf einem kleinen Hinterhof ohne Ausgang, mit hohen dicken Mauern. In der Ecke sehe ich Unmengen an alten Reifen gestapelt und dort zwei Männer sitzen. Ich gehe zu den beiden und will fragen, was hier eigentlich abgeht. Der eine verschwindet sofort, der andere schaut mich an und fragt ganz ruhig was los ist. Er erkennt sofort, dass mit mir etwas nicht stimmt. Ich erzähle ihm meine Geschichte und zum Schluss breche ich in Tränen aus. Er versucht mich zu beruhigen und sagt, er wäre ein Rechtsanwalt und wird sich der Sache annehmen. Ich kann nicht aufhören zu weinen, also nimmt er mich in den Arm und tröstet mich.

4 Kommentare :

  1. So zusammenhängend träume ich nie. Ist echt krass an was du dich alles erinnerst, ich brauche morgens immer ein passt Minuten im dir letzten Erinnerungsfetzen zu retten. Wobei ich sagen muss, bis zur Mittagspause klang das alles noch sehr realistisch. Jetzt will ich auch wissen wo Karolina ist xD

    Liebe Grüße, Mira

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  2. Ist ja ein genialer Traum. :D Könnte einer von mir gewesen sein. ^-^
    Vielleicht findest du ja heute Nacht dein Auto wieder?

    J.

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  3. Karolina ist in Wirklichkeit mein aller erstes Auto gewesen, es war eine weiße Lancia Y10 und ich habe sie wirklich geliebt. Wurde nach etwa zwei Jahren für ein neueres Modell Y10 getauscht, diesmal den "Eduardo" in schwarz... Ich glaube, mittlerweile gibt es Karolina nicht mehr... auf irgendwelchem Schrottplatz bestimmt ihren Frieden gefunden :(

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