03.10.2014
Ich wurde in
die Firma gerufen, wo ich früher gearbeitet habe. Irgendwie haben sie erfahren,
dass ich zu Besuch bin und haben mich gebeten für einen Tag vorbei zu kommen,
um die Papiere zu kontrollieren und eventuell in Ordnung zu bringen.
Die Firma ist
immer noch in Langenau. Ich bin wieder als Erste dort und muss auf die Anderen
warten. Da sehe ich den Vermieter mit einem Mann auf das Gebäude zuzugehen. Ich
bitte ihn mir die Tür aufzumachen. Da wir uns vom Früher kennen, tut er das,
fragt kurz wie es mir so geht und geht
wieder zurück zu seinem Begleiter. In der Firma hat sich viel verändert
seit dem ich weg gegangen bin. Ich kann sehen, dass der komplette Lagerraum
renoviert ist, keine Spinnenweben mehr und alles weiß gestrichen. Die weißen
Wände geben einem nicht nur den Eindruck der Sauberkeit, sondern der ganze Raum
scheint viel heller und größer als vorher. Durch den Lager geht es zu dem
kleinen Büro in der Ecke.
Ich gehe rein
und merke, dass hier auch viel getan wurde. Die Regale sind neu, die Tische und
alles andere hat seinen Platz. Ich setze mich an den Tisch hinten unter dem
Fenster, der früher mal meiner war. Ich starte den Computer und nehme die
Papiere, die gleich auf dem kleinen Nebentisch liegen. Ich schaue, was alles
noch gedruckt werden muss, um heute die Ware rausschicken zu können. In dem
Moment kommt mein ehemaliger Chef rein. Er strahlt förmlich, dass ich doch
gekommen bin und ihm heute aushelfen kann. Dann sagt er zu mir, dass dies jetzt
sein Tisch wäre. Ich entschuldige mich und will mich an einen der anderen
Tische setzen, da sagt er, ich soll doch dort bleiben, er wird heute sowieso
viel unterwegs sein. Nach ein paar Minuten kommen auch meine beiden Kolleginnen
rein. Sie freuen sich sehr mich nach so langer Zeit zu sehen und alle drei
können wir uns ein paar Freudentränen nicht verdrücken. Nachdem wir uns wieder
etwas beruhigt haben, nehmen sie mich an die Hand und führen mich durch die
Lagerhalle. Sie erzählen und erklären ununterbrochen, was alles sich da zum
Guten gewendet und geändert hat. Als wir die Lagerhalle durchgehen, führen sie
mich in die ehemalige kleine Küche. Dort ist jetzt ein ganz sauberer heller
Raum, der jetzt als Durchgang zwischen unserem Lager und dem Nebengebäude dient.
Durch die Tür durch und wir sind in einem nagel neuem, gerade fertig gestelltem
Architektenbüro mit einem großen Warteraum am Eingang. Hinten an den einzelnen
Büros kann ich den Vermieter mit dem unbekannten Mann erkennen. Beide kommen zu
uns und erzählen, dass der Herr das Büro mieten möchte und sich hier gerade
umsieht, ob es für die ganze Firma reichen würde. Offensichtlich ist er
begeistert und will sich morgen bei dem Vermieter melden.
Am nächsten Tag
bin ich wieder in Langenau, die Arbeit haben wir am gestrigen Tag nicht ganz
geschafft und ich habe angeboten, dass ich denen helfe es heute fertig zu kriegen.
Wieder Mal bin ich als Erste dort. Ich setze mich diesmal an einen anderen
Tisch und gehe mir ein Kaffee machen. Plötzlich höre ich Stimmen von nebenan.
Ich werde neugierig und laufe durch den Durchgang in das Architektenbüro. Wie
ich es mir schon gedacht habe, die Büros sind heute voll besetzt und die
einzelnen Angestellten sitzen an den Tischen und Computern. Ich laufe den Gang
durch und in dem letzten Büro kann ich meinen Augen nicht trauen. Dort sitzt
meine Freundin Katia. Sie bemerkt mich auch und kommt sofort raus. Sie sagt zu
mir, dass der Boss gleich weg geht, ich soll in ein paar Minuten wieder kommen.
Das mache ich auch. Mit mir kommen auch meine zwei Kolleginnen. Katia freut
sich sehr mich zu sehen. Mit ihren Kollegen steht sie in der kleinen Küche des
Architektenbüros. Alle sehen jetzt ganz anders aus. Irgendwie entspannt, locker
und sehr gesprächig. Vorher war es Totenstille in den Büros und Konzentration
pur.
Wir trinken
Kaffee und lachen viel. Katia erzählt über ihren Urlaub in Spanien und zeigt
uns alle Fotos. Sie ist gerade Mal vor zwei Tagen zurück gekommen. Sie war mit
Ihrer Schwester dort und sie haben offensichtlich eine super Zeit gehabt. Ich
sehe Fotos vom Strand, von der Stadt, von einer Stierkampfarena, einem Zirkus
und einem Seedampfer. Auf einem der Fotos kann man sie in einem Tattoo Studio
sehen, wie sie sich ein paar Ohrlöcher stechen lässt.
Wir sind alle
mit den Fotos und den Erzählungen von Katia so beschäftigt, dass Keiner merkt,
der Chef ist zurück. Er steht an der Küchentür und schaut uns zu. Erst nach
einer Weile bemerken ihn die Mitarbeiter, die gleich am Eingang stehen. Nach
und nach wird es ganz still in der kleinen Küche. Alle schauen in seine
Richtung und niemand traut sich was zu sagen. Dann aber sagt er: „und wo
überall waren sie denn in Spanien?“ und alle können ein Lächeln in seinem
Gesicht sehen. Alle überrascht, aber erleichtert, richten ihre Blicke zu Katia
und sie fährt mit ihren Spanien Geschichten fort. Es ist ein sehr schöner Tag,
obwohl wir durch dieses Wiedersehen im Büro nicht so viel geschafft haben, wie
wir vor hatten. Aber morgen ist ja auch ein Tag…
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