10.10.2014
In meinem
kleinen Wagen bin ich heute unterwegs nach Norden. Ich habe einen wichtigen
Auftrag, einen schwarzen Aktenkoffer abzuliefern. Die Fahrt wird etwa 8-9
Stunden dauern, ich möchte sie in einem Stück schaffen, also habe ich mir was
zu Essen und trinken mitgenommen, dass ich nicht halten muss.
Nach etwa
halber Strecke, mitten im Gebirge, bleibe ich in Stau stecken. Es geht und
bewegt sich nichts mehr. Ich versuche rauszukriegen, was da vorne los ist, wenn
ich ein paar Schwermaschinen, unter anderem Bagger, vorbei fahren sehe. Sie
fahren den Grünstreifen neben der Autobahn entlang. Der ganze Verkehr wir
langsam durch die nächste Stadt umgeleitet. Ich folge dem „Strom“. Plötzlich bin
ich irgendwo, wo ich nicht sein sollte und versuche den Weg zurück zu Autobahn
zu finden. Irgendwie bin ich komplett verloren, mein Navi zeigt auch nichts
mehr an.
Letztendlich
halte ich vor einem riesigen Einkaufszentrum an, um nach dem Weg zu fragen. Ich
steige aus und laufe hinein. Überall sind viele Leute und alle Angestellten
sind voll mit denen beschäftigt. Ich entscheide mich die Treppe hoch zu laufen,
vielleicht habe ich dort mehr Glück. Oben befinden sich die Büros der Manager
und der Führungskräfte. Ich gehe eine Tür nach der anderen durch und probiere,
ob sie offen sind. Irgendwie kann ich auf diesem Stockwerk keinen einzigen
Menschen finden. Also laufe ich noch eine Etage höher.
Hier kann ich
nur eine einzige Tür sehen. Als ich näher komme, sehe ich da ein großer Schild
hängen, auf dem steht: „NICHT BETRETEN“. Ich will mich gerade umdrehen, um
wieder nach unten zu gehen, als ich aus dem Raum eine bekannte Stimme höre. Ich
lausche an der Tür, um mir ganz sicher zu sein. Kein Zweifel, es ist Salvatore,
mein ehemaliger Chef aus Offenbach.
Ich mache die
Tür auf und sehe ihn mitten im Raum gefesselt auf einem Stuhl. Als er mich
sieht, hört er auf zu reden und ich kann Lächeln in seinem Gesicht erkennen.
Ich laufe zu ihm und während ich versuche ihn los zu binden, erzählt er mir wie
unrecht er da verschiedener Verbrechen beschuldigt wurde und die Leute wollen
ihn der Polizei übergeben und damit er bis dahin nicht abhaut, haben die
Angestellten ihn auf den Stuhl gefesselt und in diesem Zimmer eingeschlossen. Wenn
ich die Geschichte höre, bin ich mir nicht mehr ganz sicher, ob ich ihm helfen
soll. Salvatore merkt, dass ich Zweifeln bekommen habe und versucht mich davon
zu überzeugen, dass er komplett unschuldig ist und nichts gemacht hat. Wie ich
ihn aber kenne, steckt bestimmt was unrechtes und krummes dahinter.
Dann plötzlich
kommt eine Frau rein und wenn sie mich sieht, springt sie sofort zu mir, reißt
mir den Seil aus der Hand und bindet ihn um Salvatore und den Stuhl fest. Sie
nimmt mich an die Seite und sagt, er wäre sehr gefährlich, sie hat mit ihm
Jahre lang zusammen gelebt und wurde fast jeden Tag grün und blau geschlagen.
Leider erst jetzt hat sie sich entschieden eine Anzeige zu machen und da sie
weiß, er würde sofort abhauen, hat sie ihn hier festgebunden bis die Polizei
ankommt.
Salvatore tut
mir zwar ein wenig leid, ich kann ihm aber in dieser Situation nicht helfen, da
mische ich mich nicht ein, das sollen sie hier alleine regeln. Ich will gerade
wieder gehen, als ich dran denken muss, dass ich mich verfahren habe. Ich frage
die junge Frau, ob sie mir helfen könnte aus der Stadt rauszukommen. Sie nimmt
ein Papier und Stift und malt eine Art Stadtplan auf und erklärt mir ganz genau
den Weg. Ich nehme den Zettel, verabschiede mich von ihr, zu Salvatore drehe
ich mich nur ganz kurz und wünsche ihm Glück bei der Verhandlung und
verschwinde auf dem gleichen Weg wie ich gekommen bin.
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