13.01.2015
Es ist ein großer Tag, an dem ein sehr bedeutendes
Autorennen in der Gegend stattfindet. Ich und meine Freundin Jana helfen mit
und sind ein Teil des Organisationsteams. Das Rennen findet an einem großen
Gelände an anderem Ende der Stadt. Wir sind schon etwas verspätet und ich gebe
Gas, um doch noch rechtzeitig anzukommen.
Wir erreichen die Einfahrt relativ in Zeit, müssen
uns aber noch in die Liste am Empfang eintragen. Dort erfahren wir, dass wir
für die Betreuung der Teams am anderen Ende der Rennbahn zugeteilt sind. Als
wir ins Auto wieder einsteigen, um dorthin zu fahren, werden wir von einem
Mitarbeiter angehalten. Wir müssen warten, bis die Rennwagen vorbei fahren,
erst dann können wir die Rennbahn überqueren, um zu unserem Standort zu kommen.
Es dauert eine Ewigkeit bis alle Autos vorbei
fahren. In der Zeit sitzt Jana ganz ruhig neben mir und blättert in
irgendwelchen Zeitschriften rum. Plötzlich nimmt sie ein Stück Briefpapier und
schreibt was drauf. Wenn sie fertig ist, steckt sie es in einen weißen Umschlag,
klebt eine Briefmarke drauf und geht zu der kleinen Post gleich an der Ecke.
Sie kommt zurück, nimmt ein weiteres Papier und schreibt weiter. Diese Prozedur
wiederholt sie die ganze Zeit während wir warten. Ich wundere mich, was sie da
macht und frage sie letztendlich. Sie sagt zu mir, sie hatte gerade eine Idee.
In der Zeitschrift für Mode und Beauty hat sie bemerkt, dass dort keine Rubrik
über Kosmetik ist. Also schreibt sie jetzt ihre eigene Kolumne und schickt
jedes Artikel separat an die Redaktion.
Ich kriege nicht die Zeit mich dazu zu äußern, weil
plötzlich die Jungs von unserem Fußballklub neben meinem Wagen stehen und
fragen, wieso wir noch nicht in den Rennboxen unserer Mannschaft sind. Ich
erzähle denen, dass wir hier warten müssen, bis alle Autos vorbei fahren. Die
Jungs schimpfen etwas, denn sie könnten unsere Hilfe wirklich gebrauchen.
Wenn wir endlich weiter fahren dürfen, ist es schon
sehr spät. In den Rennboxen erfahren wir dann, dass das Rennen wegen der langen
Verzögerung heute doch nicht stattfindet. Ansonsten müssten die Wagen bei der
Dunkelheit starten und das macht nicht viel Sinn. Die Veranstalter haben sich darauf
geeinigt, dass das Rennen auf morgen früh verschoben wird.
Ich setze mich wieder in meinen Wagen und will nach
Hause fahren. Jana wird von einem Kollegen mitgenommen, also muss ich nicht auf
sie warten. Das Auto, was ich jetzt fahre ist ein anderes. Es ist groß, innen
drin sehr geräumig, da außer dem Fahrersitz nichts anderes drin ist. Hinten
habe ich einen Koffer, den ich bei mir zu Hause verstauen soll. Es wurde mir
aufgetragen, dass es niemand mitkriegen soll.
Vor dem Haus meiner Eltern, nehme ich den Koffer und
will ihm in die Garage stellen. Ich passe die ganze Zeit auf, dass mich keiner
sieht. Besonders mein Vater, denn der achtet auf jede Kleinigkeit und jede
Bewegung, was draußen abgeht. Es ist bereits dunkel geworden, also habe ich
schon einen kleinen Vorteil. In der Garage suche ich dann ein Plätzchen aus, wo
es niemand findet. Ich mache hinter mir die Garagentür zu und schalte das Licht
an. Erst jetzt bemerke ich, dass der Koffer voll Blut ist. Ich will gar nicht
wissen, was drin ist! Ich stelle ihn schnell in die hintere Ecke, hinter den
Berg von Ersatzreifen, hin.
Ganz hektisch und eilig, mache ich die Garage wieder zu, schau mich noch mal um, ob
mich keiner beobachtet hat und steige in meinen Wagen. Unterwegs zu meiner
Wohnung muss ich ständig an den Koffer denken. Irgendwie kann ich mich nicht
ganz auf die Fahrt konzentrieren. Plötzlich bemerke ich, dass ich Zick-Zack
fahre, wie eine besoffene. An der Kreuzung, bleibe ich sogar in der falschen
Spur zum Abbiegen stehen. Bei Grün versuche ich dann schnell die Spur zu
wechseln, um gerade aus zu fahren.
Einige Meter weiter sehe ich ein paar Fußgänger, die
die Straße überqueren wollen und halte vor dem Fußgängerübergang an. In meinem
Kopf dreht sich immer noch alles um den Koffer. Plötzlich werde ich aus meinen
Gedanken durch ein sehr lautes Geräusch rausgerissen. Vor mir, mitten auf der
Straße, steht auf einmal ein riesiger Bagger und reist den ganzen Straßenbelag
raus. Ich kann meinen Augen nicht trauen. Jetzt muss ich wieder einen Umweg
nehmen. Ich drehe um und will los fahren. Ich weiß aber auf einmal nicht mehr
den Weg nach Hause. Verzweifelt bleibe ich am Straßenrand stehen und überlege,
was ich jetzt mitten in der Nacht tun soll.
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