Mein Traumtagebuch

Dienstag, 13. Januar 2015

Die kleine Pension



07.01.2015

Eine große Stadt in USA. Ich und mein Mann, Steve, sind hier zu Besuch und genießen unseren Urlaub. Ein paar Tage waren wir in einem Hotel in den Bergen außerhalb der Stadt und heute sind wir zurück in die Zivilisation zurückgekehrt.

Wir sind in einer kleinen Pension direkt in der Stadtmitte untergebracht. Die Eigentümer wohnen hier mit und schon bei unserer Ankunft hatten wir die Möglichkeit die ganze Familie kennenzulernen. Es ist ein Ehepaar etwa in unserem Alter mit zwei Teenager Kindern, ein Mädchen und ein Junge. Im Moment sind wir die einzigen Gäste, die Saison ist vorbei und die Stadt sieht auch irgendwie leer aus.

Nachdem wir uns gut eingewohnt haben, erkunden wir die Gegend und die Stadt. Wir besuchen verschiedene Plätze, Museen und Sehenswürdigkeiten, manche davon stehen sogar nicht im Reiseführer, sind aber Empfehlung der Pensionseigentümer. Und sie haben wirklich Recht gehabt, es hat sich auf jeden Fall gelohnt sie alle zu besuchen.

Voll von neuen Eindrücken und müde kommen wir zurück zur Pension. Wir gehen direkt auf unser Zimmer, um sich frisch für das Abendessen in einem Restaurant um die Ecke zu machen. Als wir an der Rezeption vorbei gehen, steht sie leer. Genauso der kleine Frühstücksraum dahinter. Irgendwie kommt es mir ganz merkwürdig vor, ansonsten sitzt immer jemand da, um die Gäste zu begrüßen oder zu empfangen.

Am Abend, wenn wir vom Restaurant zurück sind, sehe ich wieder keinen am Empfang. Da spreche ich Steve drauf an. Er hat es natürlich gar nicht bemerkt und macht sich drüber auch keinen Kopf. Es kann sein, dass sie mit anderen Sachen zu beschäftigt sind, als hier zu sitzen und sich „zu langweilen“. Ich nehme es einfach so hin und versuche mir keine Gedanken drüber zu machen. Später, als wir schon zu Bett gehen wollen, klopft jemand an unsere Zimmertür. Steve macht auf und die Pensionsherrin steht plötzlich mitten in unserem Zimmer. Sie erzählt uns ganz hektisch, dass sie eine Prüfung von einem örtlichen Amt hatten, deshalb zu beschäftigt waren und sie entschuldigt sich dafür. Gleichzeitig muss sie uns mitteilen, dass sie ab morgen die Pension bis auf Weiteres zuschließen muss. Wir sollen uns daher ab morgen nach einer anderen Unterkunft umsehen. Sie entschuldigt sich noch etwa tausendmal und dann verschwindet sie wieder in dem dunklen Flur draußen. Die Frau und ihre Familie tun mir sehr leid, ich konnte merken, dass es ihr große Sorgen bereitet. Es will mir die ganze Nacht nicht aus dem Kopf gehen.

Nach der unruhigen und fast schlaflosen Nacht, treffen wir die Familie im Frühstücksraum. Alle sitzen, sehr besorgt, an der großen Theke in der Mitte des Raumes. Ich und Steve setzen uns dazu. Niemanden ist so richtig zum Reden zu Mute und eine sehr bedrückende Stille beherrscht den Raum. Nach so einem trostlosen Frühstück, schmeckt auch der Kaffee nicht so richtig. Dann plötzlich kommt mir eine Idee, ich drehe mich zu der Frau und frage, was sie davon halten würde, wenn wir ihr helfen. Dafür kann sie uns hier wohnen lassen, denn wir mögen es hier und den Behörden kann sie erzählen, dass wir Verwandte von Europa sind. Ich und Steve kennen uns mit der Materie ganz gut aus und wir wissen, dass die Behörden schon einen Nachweis erbringen müssen, dass in dem Pension etwas nicht stimmt, bevor sie zu einer solchen Maßnahme greifen. Wenn sie damit einverstanden sind, können wir uns die Papiere gleich anschauen. Nachdem ich fertig mit meiner Rede bin, schaut mich die Frau noch weitere fünf Minuten sprachlos an. Erst dann fängt sie an zu lächeln und mit ihrem Mann führen sie uns in das kleine Büro neben an. Steve schaut sich alles ganz genau an und dann spricht er sogar mit dem Beamten am Telefon. Die Situation ist wirklich nicht so dramatisch wie man dachte.

Die Pension kann unter bestimmten Auflagen weiter betrieben werden. Die Eigentümer sind so froh und dankbar, dass sie uns einen kostenlosen Aufenthalt bis zur unsere Abreise versprochen haben und jede Zeit ein bereites Zimmer, wenn wir in die Gegend wieder kommen sollten. Auf anderer Seite sind wir glücklich, dass wir so einer netten Familie helfen konnten.

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