Mein Traumtagebuch

Freitag, 23. Januar 2015

Zoll und der Verdächtige



17.01.2015

Ich bin am Flughafen und gehöre zu der Crew der Zollbeamten. Zwei meiner Kollegen entdecken in der Menge der rauskommenden Passagiere einen älteren Herrn, der sich sehr verdächtig verhält. Sie laufen zu ihm und bitten ihn mit denen mitzukommen. Dabei schleppt er seinen schweren Koffer mit, der anschließend durchgesucht werden muss.

In einem der hinteren Untersuchungsräume fangen sie dann an, die Sachen des Mannes unter die Lupe zu nehmen. Es dauert eine Ewigkeit und ich kann durch die Glasscheibe beobachten, wie der Mann immer nervöser wird. Er sitz auf einem Stuhl, kann aber nicht ruhig bleiben. Ständig springt er auf und ab und erzählt etwas.

Plötzlich kommt einer der Kollegen raus und telefoniert mit unserem Vorgesetzten. Er muss die Identität des Mannes überprüfen. Dabei stoßen sie an eine Information, die den Passagier noch verdächtiger macht. Der Befehl heißt, ihn über Nacht hier zu behalten, bis am nächsten Morgen unser Chef da ist. Er wird sich dann persönlich um ihn kümmern. Es besteht ein Verdacht auf Schmuggel oder Industriespionage.

Nach dem ziemlich langen Telefonat läuft mein Kollege zurück in den Untersuchungsraum, nimmt ein paar Handschellen raus und verbindet dem Mann die Hände hinterm Rücken. Er führt ihn in eine unserer Gefangenenzellen, wo er übernachten wird.

Am nächsten Tag bin ich ganz früh im Dienst, ich möchte ja das Verhör mit dem Verdächtigen nicht verpassen. Irgendwie habe ich bei der ganzen Sache ein komisches Gefühl. Wenn unser Chef reinkommt, stehen auch schon meine Kollegen, die den Mann gestern verhaftet haben, da und übergeben ihm den Bericht. Er schaut kurz rein, dann setzt er sich an den Computer und tippt den Namen ein. Auf dem Bildschirm erscheint ein Foto des Mannes, mit seinem Lebenslauf und polizeilich erfassten Informationen. Als er fertig ist, will er den Gefangenen selbst sehen und verhören.

Er geht in seine Zelle, setzt sich auf einen Stuhl und redet mit dem Mann. Ich und meine Kollegen schauen dabei zu, können aber kein einziges Wort von dem Gespräch hören. Nach langer Zeit kommt unser Chef endlich raus, händigt mir den Report aus. Ich soll ihn in den Katalogisierungsraum bringen und dort abheften.

Unterwegs wird meine Neugierde doch zu groß und ich halte kurz an, um mir den Bericht ganz genau durchzulesen. Irgendwie kann ich in dem Report nichts, aber wirklich nichts, verdächtiges entdecken. Eigentlich ist alles in Ordnung, wie hier ein Verdacht auf Schmuggel oder Industriespionage aufkommen konnte, ist mir ein Rätsel.

Noch eine andere Sache geht mir die ganze Zeit durch den Kopf. Der Mann soll in der Dominikanischen Republik geboren sein, genauso wie alle seine Vorfahren. Er ist aber ein Weißer, sieht mehr wie ein Nordeuropäer aus. Das passt gar nicht. Außerdem kommt er mir sehr bekannt vor, erinnert mich stark an einen berühmten Schauspieler, an dessen Namen ich mich nicht erinnern kann.

Am nächsten Tag erfahre ich von meinen Kollegen, dass sie den Mann frei lassen mussten. Sie konnten ihm letztendlich keinen Schmuggel oder Industriespionage nachweisen, konnten keine Beweise für solche Tätigkeiten finden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen