Mein Traumtagebuch

Dienstag, 6. Januar 2015

Der Umzug nach Deutschland



30.12.2014

Mein Mann und ich ziehen wieder zurück nach Deutschland. Ich fliege als erste, um die Wohnung in Offenbach einzurichten und alles Notwendige zu erledigen. Mein Mann kommt später nach.

Auf dem Flughafen wartet meine Freundin Rosa auf mich. Zusammen fahren wir erst mal zu ihr nach Hause, dort wartet ein großzügiges Mittagessen auf mich und ein leckeres Espresso J Ihr Mann, Roberto, ist auch da. Er hat eine eigene Firma, wo ich schon in ein paar Tagen als Büroangestellte anfangen soll.

Am späten Nachmittag bringt mich Rosa zu meiner neuen Wohnung. Sie ist in einem Hochhaus in einer der neuen Siedlungen am Rande der Stadt. Es ist nicht die beste Gegend, aber für den Anfang eine günstige Lösung. Rosa bleibt nicht lange, sie muss noch ein paar Sachen in der Stadt erledigen und lässt mich dort alleine zurück.

Die Siedlung sieht nicht gerade einladend aus, alle Häuser sind gleich und die Umgebung erinnert mehr an eine Baustelle als an eine gemütliche Wohngegend. In der Eingangslobby des Hauses sieht es auch nicht besser aus. Ich gehe zu einem der Aufzüge. Es sind keine klassischen Aufzüge, sondern Paternoster, solche die ohne Türen sind und ununterbrochen im Kreis fahren. Ich versuche einzusteigen, verpasse aber immer wieder den richtigen Moment. Mit meinem großen Koffer ist es auch nicht so einfach. Plötzlich entdecke ich einen Knopf an der Wand, mit dem, wie ich denke, ich die Geschwindigkeit etwas reduzieren kann. Ich betätige ihn und schaue zu was passiert. Der Aufzug  wird langsamer und nach ein paar Sekunden bleibt er komplett stehen. Plötzlich fängt er an sich in die andere Richtung zu bewegen und ich kann die Passagiere sehen, wie sie Kopf runter fahren. Ich erschrecke mich und drücke den Knopf nochmal. Diesmal passiert aber nichts. Ich kann die Leute innen drin schimpfen hören.

Nach diesem erfolglosen Versuch den Aufzug zu nehmen, benutze ich lieber die Treppe. In der Wohnung stelle ich meinen schweren Koffer in dem Eingangsflur auf den Boden und laufe die Zimmer durch. Überall bemerke ich einen sehr penetranten Geruch nach Farben. Ich mache sofort die Fenster auf, um durchzulüften. Plötzlich klingelt es an der Tür. Als ich aufmache, steht eine junge Frau vor mir. Sie stellt sich vor und ohne, dass ich was antworte, steht sie auch schon in meiner Küche. Sie ist eine der Nachbarinnen, kommt aus Indien und wohnt hier mit ihrer Familie auch erst seit ein paar Tagen. Sie ist eine kleine und zierliche Person, in einem bunten langen Kleid. Sie erzählt ununterbrochen über die Wohnungen, die Siedlung und die Anwohner.

Irgendwann mal schalte ich dann komplett aus und mache mich an die Arbeit. In der Küche muss ich ein riesiges Aquarium aufstellen, was jede Menge Arbeit bedeutet und ich habe keine Zeit für ein „small talk“ mit der Nachbarin. Sie steht am Fenster und schaut mir bei der Arbeit zu. Dann fragt sie wofür das Aquarium wäre. Ich schaue sie an und erzähle ihr, dass ich ein paar unsere Haustiere gebracht habe, eine Schildkröte und Fische, die umgehend ins Wasser gesetzt werden müssen. Das Aquarium ist riesig, nicht nur sehr breit, sondern reicht auch vom Fußboden bis zur Decke und nimmt fast den ganzen Raum ein. Ich fülle es mit Wasser und nehme die kleinen schwarzen Kapseln aus dem Koffer, die ich als Transportbehälter für die Tiere benutzt habe. Ich mache die erste Kapsel auf und tauche sie in das Wasser. Ein kleiner Fisch erscheint, sieht erstmals wie tot aus. Er schwimmt mit dem Bauch nach oben und steigt langsam zur Wasseroberfläche. Nach ein paar Sekunden dreht er sich aber, wird immer größer und fängt an zu schwimmen. Das gleiche mache ich mit den übrigen Kapseln und fülle das Aquarium mit Leben. Die Schildkröte, ein paar Fische und ein kleiner Hai finden so ihr neues Zuhause.

Die Nachbarin schaut wortlos und sehr neugierig zu. So etwas hat sie in ihrem Leben noch nie gesehen. Wenn ich fertig bin, nehme ich mir endlich die Zeit, um meine neue Nachbarin besser kennenzulernen. Wir setzen uns beide an den Tisch im Esszimmer, ich biete ihr ein Kaffee an und wir unterhalten uns.

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