28.12.2014
Ich bin bei einem Schulausflug mit Giulia und
Melissa als Aufsicht mit. Wir machen viele Ausflüge in die Natur und schlafen
in Zelten. Die Biologie Lehrerin hatte diese Idee, damit die Kinder mehr von
den Tieren, Insekten und anderen Bewohnern des Waldes, natürlich auch über
Pflanzen und Bäume etwas lernen. Der
letzte Abend ist gekommen, wir alle sitzen an einem Lagerfeuer und spielen
viele Spiele. Die Kinder haben bei dem Ausflug viel Spaß gehabt und auch viel
gelernt und gesehen.
Als wir nach Hause kommen, wartet auf mich eine
Überraschung. Im Wohnzimmer sitzen zwei Typen mit meiner Mutter am Tisch. Sie
sehen aus wie zwei Bodyguards oder von einem Geheimdienst. Beide haben
Sonnenbrille auf und einen sehr ernsten Gesichtsausdruck. Ich schicke Giulia
und Melissa in ihre Zimmer und frage, was die Herren hier wollen. Da steht
plötzlich einer von denen auf und kommt ganz nah zu mir. Er fängt an ganz laut
zu erklären, dass ich ausgewählt wurde, bei einer geheimen Mission mitzumachen.
Ich soll in einem Monat mit einem Spaceshuttle vom Kennedy Space Center mit ein
paar anderen Ausgewählten in das Weltall fliegen. Erst einmal will ich es nicht
glauben und denke, Jemand hat sich einen Witz erlaubt, aber wenn der Mann nicht
aufhört zu erzählen, muss ich es langsam ernst nehmen.
Er erklärt alles so souverän und sicher, dass er
genau wissen muss wovon er redet. Ich soll an einem bestimmten Tag zu Kennedy
Space Center kommen. Mit den Anderen treffe ich mich erst auf dem Busbahnhof in
der Stadt. Ich soll alles, was ich für notwendig halte, mitnehmen und mich auf
ein paar Tage Weltraum Aufenthalt einstellen. Als sie mit den Ausführungen
fertig sind, fahren sie mich zum Busbahnhof. Dort zeigen sie mir die
Bushaltestelle mit dem Fahrplan der Busse zum Cape Canaveral. Ich soll den Bus
um 12:30 Uhr nehmen, da komme ich pünktlich an, um am Abend gegen 18:00 Uhr
schon mit dem Shuttle zu starten. Wir gehen noch zusammen in das kleine
Informationsbüro vom Busbahnhof, dort erklären sie mir, wo ich über Änderungen
und alles Andere Auskunft kriegen kann. Beim Verlassen des Büros, fallen mir
die bunten Zeitschriften auf dem kleinen Tisch auf. Ich nehme eine mit dem
Kinoprogramm mit.
Die Herren bringen mich nach Hause und verschwinden
wieder in ihrer schwarzen Limousine. Ich sitze noch bis in die Nacht mit meiner
Mutter am Küchentisch und wir reden über den außergewöhnlichen Besuch. Im Kopf
plane ich schon, was ich alles mitnehme und was ich nicht vergessen darf.
Irgendwann mal geht meine Mutter auch ins Bett und ich fange an in der
Kinozeitschrift zu blättern. Plötzlich fällt mir ein Film auf, den Giulia und
Melissa schon lange sehen wollten. Es ist ein neuer Zeichentrickfilm von
Disney. Ich muss die Beiden unbedingt zu der Filmvorstellung bringen. Vielleicht
am nächsten Tag.
In der Nacht konnte ich dann nicht gut schlafen. Ich
hatte Alpträume über die Reise zum Kennedy Space Center. Ich träumte, dass ich
viele Sachen vergessen habe und deswegen mehrmals zurück kommen musste. Mit den
Anderen haben wir uns dann auf den Weg gemacht und mussten mehrere Hindernisse
überwinden. An einem mussten wir alle nacheinander von einer Plattform eines
alten Hauses, die eigentlich ein abgebrochener Boden eines Stockwerks war, zu
dem unteren Stockwerk springen. Die untere Plattform war aber sehr eng und man musste
schon richtig landen, um nicht in die Tiefe zu fallen. Alle sind schon vor mir
gesprungen und haben es ohne Probleme geschafft. Als ich an der Reihe war,
konnte ich nicht richtig Anlauf nehmen, bin aber trotzdem gesprungen. Leider
habe ich die untere Plattform verpasst und war am Fallen… Fallen… Fallen….
Als ich aufwachte, musste ich plötzlich dran denken,
dass dieser Auftrag mit dem Spaceshuttle nicht nur eine Ehre ist, sondern auch
sehr gefährlich sein kann. Irgendwie hat mir dieser Traum etwas Angst
eingejagt. Es ist aber bereits zu spät die Teilnahme an diesem Projekt
abzusagen.
Nach einem Monat ist es dann soweit. Giulia und
Melissa helfen mir beim Packen. Ich nehme einen großen Koffer, eine blaue
Reisetasche mit Blümchenornamenten, die ich ganz leicht über die Schulter
tragen kann und meine Handtasche. Ich nehme eher sportliche Sachen mit, ein
paar Handtücher und Unterwäsche. Dann wird erst einmal zu Mittag gegessen.
Meine Mutter hat mein Leibgericht vorbereitet. Nach dem Essen bricht bei mir
aber Panik aus. Es ist schon sehr spät geworden und ich muss sofort zum
Busbahnhof aufbrechen. In der Hektik packe ich schnell noch ein paar Brote ein,
einen Kochtopf, meine Brieftasche, Kosmetiktasche, mein Scheckbuch und die
Kreditkarte. Eine Flasche Wasser stecke ich noch schnell in die Reisetasche ein
und verabschiede mich von den Kindern und meiner Mutter.
Auf dem Weg zum Busbahnhof treffe ich bereits ein
paar der Leute, die mit mir ausgewählt wurden und die das gleiche Ziel haben.
Wir kommen gemeinsam zu der Bushaltestelle und während wir auf den Bus warten,
unterhalten wir uns über die Aufgabe, was uns dort wohl erwarten mag und über
die Sachen, was Jeder mitgenommen hat. In dem Moment wird mir klar, dass ich
noch vieles, was ich mitnehmen wollte, vergessen habe. Plötzlich kommt mir das
Warten irgendwie zu lang vor. Ich frage die Anderen, wie spät es ist. Und
tatsächlich, der Bus sollte schon vor einer halben Stunde da sein. Ich sehe
mich um und sage, wir sollten schauen, ob die Haltestelle nicht verlegt wurde.
Jeder läuft zu einer anderen und fragt dort nach, welche Busse dort fahren. Ich
komme zu einer, wo der Bus gerade angekommen ist. Viele Leute steigen aus und
wieder ein und der Busfahrer sagt zu
mir, dass er in die Slowakei fährt und dass er noch nie von einem Bus nach Cape
Canaveral gehört hatte. Diese Antwort erschreckt mich ein wenig und macht mich
gleichzeitig misstrauisch.
Ich versuche so schnell wie möglich zu dem
Informationsbüro des Busbahnhofs zu kommen, um dort nachzufragen. Ich kann mich
aber nur ganz langsam bewegen, ich kann nicht laufen, eigentlich bin ich wie gelähmt
und krieche die Straße runter. Die Autos fahren ganz gefährlich an mir vorbei
und hupen die ganze Zeit. Ich kann es aber nicht ändern und die Zeit läuft mir
davon. Nach einer gefühlten Ewigkeit komme ich endlich an dem Büro an, kann
endlich aufstehen und betrete den Vorraum. Ich erkenne den kleinen Tisch mit
den Kinozeitschriften. Alles andere kommt mir eher fremd vor. Eine junge Dame
empfängt mich gleich und erzählt, dass sie gerade am Umbau sind, deswegen der
Chaos hier drin. Ich frage sie gleich nach dem Bus zum Kennedy Space Center.
Sie tritt hinter den kleinen Schalter und schaut in einem dicken Buch nach.
Dann sagt sie zu mir, dass diese Buslinie bereits vor fast einem Monat
gecancelt wurde.
Ich kehre zurück zu der Bushaltestelle, wo sich die
anderen jetzt auch wieder gesammelt haben und teile denen die Neuigkeit mit.
Offensichtlich haben sie bereits davon erfahren und eine von denen holt gerade
ein Wohnmobil von ihrem Onkel. In den passen wir alle rein und können zusammen
zum Kennedy Space Center fahren. Da kommt sie auch angefahren, wir laden unsere
Koffer in den hinteren Bereich auf und steigen alle ein. Wenn wir losfahren,
stelle ich fest, dass meine blaue Reisetasche nicht da ist. Ich will, dass wir
schnell umdrehen und nach ihr suchen, das wird aber von den Anderen verneint,
da wir sowieso schon zu spät sind. Ich schaue auf meine Uhr und sehe, dass es
bereits 17:30 Uhr ist. In einer halben Stunde sollten wir mit dem Shuttle in das
Weltall starten. Das schaffen wir nie, ich weiß, wir brauchen mindestens 4
Stunden hin. Ich setze mich aber hin und warte ab, was passiert.
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