09.01.2015
Ich fahre mit einem Nachtzug nach Heidenheim. Alle
Passagiere, samt mir, sind am Schlafen. Ich mache mir keine Sorgen wegen
verschlafen, der Schaffner wird mich wecken, bevor wir in Heidenheim ankommen.
Kurz davor wach ich aber irgendwie automatisch von alleine auf.
Ich fange an meinen Koffer zusammen zu packen. Den
Schlafanzug, die Zahnbürste und mein Handtuch. Ich kann aber meine Stiefel
nicht finden. Der Zug fährt bereits in den Bahnhof rein. Ich kriege langsam die
Panik. Ich will mich beeilen, kann mich aber nicht schnell bewegen. Es läuft
alles wie in einem Film ab und ich werde letztendlich von dem Schaffner zur Tür
begleitet. Jetzt muss ich endlich aussteigen. Der Zug hat sowieso schon
Verspätung und sie müssen weiter fahren.
Am Bahnsteig warten schon Beate und Christa auf
mich. Sie empfangen mich sehr herzlich und voll Freude. Ich erzähle den Beiden,
dass ich meine Stiefel irgendwo im Zug gelassen habe und deswegen sauer bin.
Beate schlägt dann vor, mit ihrem Wagen dem Zug nachzufahren und in der
nächsten Station den Schaffner danach fragen. Das verbessert meine Laune ein
wenig und wir fahren gleich los. Der nächste Bahnhof ist zum Glück nicht zu
weit weg und wir schaffen es sogar noch vor dem Zug auf dem Bahnsteig zu sein.
Als er anhält, steige ich sofort ein und laufe direkt zu dem Abteil, wo ich
geschlafen habe. Ich durchsuche nochmal jede Ecke und jede Nische. Die Stiefel
sind aber wie vom Erdboden verschwunden. Beim Aussteigen treffe ich den
Schaffner wieder und frage nach meinen Stiefeln. Da sagt er zu mir, seine
Kollegin hat welche im Speisewagen gefunden, vielleicht sind es meine.
Leider habe ich keine Zeit mehr und muss wieder
aussteigen. Der Schaffner ruft mir noch schnell zu, ich soll zu dem nächsten
Bahnhof fahren, er wird sie dort für mich bereit halten. Etwas enttäuscht, aber
gleichzeitig voller Hoffnung, fahren wir mit Beate in die nächste Stadt. Am
Bahnsteig steige ich wieder in den Zug ein. Der Schaffner kommt mir sofort
entgegen und in der Hand hält er meine Stiefel. Ich bin überglücklich, dass sie
gefunden wurden.
Nach diesem Abenteuer kann ich endlich meinen Besuch
in Heidenheim genießen. Es sind zwar nur ein paar Tage, die ich dort verbringe,
aber umso mehr freue ich mich übers Wiedersehen mit meinen Freundinnen.
Anschließend fahre ich dann weiter zu einem Schulausflug zum Skifahren. Ich
begleite ein paar Studenten der örtlichen Uni auf ihrem Skilernprogramm in den
Bergen, der als Teil des Sportunterrichts durchgeführt wird und in die
Endbeurteilung eingeht.
Alle treffen wir uns auf dem Busbahnhof und fahren
gemeinsam zu dem Berghotel, wo wir übernachten werden. Das Hotel ist nicht sehr
groß, war aber günstig im Angebot. Der Empfang ist sehr übersichtlich, hinter
der Theke führt eine Treppe nach oben zu den Zimmern. Dort teilt sich der Flur.
Rechts geht es in den Südflügel, links in den westlichen Teil des Gebäudes. Ich
soll mit ein paar Mädels zusammen in einem Zimmer untergebracht werden und kann
uns als erste ein Schlafraum aussuchen. Ich wähle den Westflügel und einen
Großraum mit insgesamt zehn Schlafplätzen und einem riesigen Spiegel an der
Wand. Die Jungs nehmen sich das Zimmer gleich neben an. Der Rest der Studenten
und die Lehrer müssen sich dann mit den zwei kleineren Zimmern im Südflügel
zufrieden geben. Ich und meine Zimmergenossinnen, sowie die Jungs sind wirklich
sehr glücklich mit unserer Wahl, da wir von den Anderen durch das Treppenhaus
getrennt wohnen, somit ein wenig Freiheit genießen können und nicht ständig
überwacht werden.
Das Skiabenteuer kann jetzt beginnen!
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