Mein Traumtagebuch

Samstag, 24. Januar 2015

Der „99 Cent“ Laden



18.01.2015

Es ist meine Mittagspause. Im Geschäft ist es sehr ruhig heute und nachdem ich etwas in dem kleinen Buffet an der Ecke gegessen habe, entscheide ich mich noch kurz in den „99 Cent“ Laden zu gehen. Mal schauen, was es da neues gibt und vielleicht kann ich die Kleinigkeiten, die ich schon seit Langem für meine Küche suche, endlich finden.

Wenn ich reinkomme, ist das Geschäft komplett leer. Ich laufe nach hinter, wo die Küchenutensilien sind und schaue mir alles in den Regalen ganz genau an. Plötzlich bemerke ich, dass eine sehr korpulente Frau mittleren Alters in den Laden reingekommen ist. Im Augenwinkel sehe ich, dass sie zwischen den Regalen läuft, was ihr ein wenig Schwierigkeiten bereitet. Die schmalen Gänge zwischen den Regalen sind doch etwas zu eng für sie.

Irgendwann mal kommt sie gar nicht durch und muss umdrehen, um die ausgestellten Sachen nicht kaputt zu trampeln. In dem Moment betritt ein ganz dünner Mann den Laden und läuft sofort zu den hinteren Regalen. Als ihn die Frau bemerkt, erstrahlt sie regelrecht. Offensichtlich kennen sich die beiden und sie ist froh, dass er dort hinten für sie nach etwas schauen kann. Sie schreit ihn die ganze Zeit an und navigiert ihn durch die Regale. Sie braucht offensichtlich etwas ganz bestimmtes und der Mann kann es nicht finden.

Nachdem das so schon einige Zeit geht, versuche ich mir die Ohren festzuhalten, um diese penetrante Frauenstimme nicht mehr hören zu müssen. Durch das Geschreie kann ich mich nicht auf meinen eigenen Einkauf konzentrieren und die Sachen suchen, was ich brauche. Plötzlich stehe ich vor den Regalen mit Kosmetik, obwohl ich was für die Küche gesucht habe.

Es geht mir wirklich auf die Nerven und will mich bei der Kassiererin beschweren. Als ich aber an die Kasse komme, kann ich niemanden entdecken. Ich, die laute Dame und der kleine Mann sind die einzigen Menschen in diesem Geschäft. Ich bin ziemlich sauer, dass hier keiner Verantwortlicher zur Stelle ist.

Nach ein paar Minuten entscheide ich mich doch den Laden zu verlassen. Draußen entdecke ich das junge Mädchen von der Kasse, wie sie um die Ecke eine Zigarette raucht. Ich laufe zu ihr und will mich bei ihr beschweren. Sie kommt mir aber zuvor und mit einem Lächeln im Gesicht erzählt sie mir, dass die laute Dame eine Stammkundin ist und jedes Mal so ein Theater abliefert. Ihre Chefin duldet es, da sie dort jedes Mal viel Geld lässt. Sie, als Angestellte, ist da vollkommen machtlos.

Auf einer Seite kann ich das Mädchen verstehen, auf anderer Seite ist es unverständlich, dass die Chefin dies in Kauf nimmt und die anderen Kunden auf diese Weise verjagt. Ich drehe mich um, ohne ein Wort zu sagen, und fahre zurück in die Arbeit. Meine Mittagspause ist sowieso vorbei.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen